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  • Day 2

    When the Kulturschock kicks in

    February 8 in Morocco ⋅ ⛅ 8 °C

    Etwas mehr als 24h Stunden in Marrakesch und um etliche Eindrücke und Stories reicher...
    Schon unser Flug war recht abenteurlich, da wir live bei einer Ausschaffung dabei sein konnten oder wohl eher bei dem Experiment, wie lange jemand schreien kann. Völlig entspannt kamen wir also in Marrakesch an. Nachdem sich Sven als arbeitender Zimmermann beim Zoll angemeldet hat, fanden wir zum Glück schnell denn Bus Richtung Zentrum. Noch mehr Glück hatten wir, dass uns unsere Gastgeberin Evelyne von der Busstation abholte. Ansonsten würden wir wohl noch heute unser Airbnb suchen, denn Marrakesch ist ein einziger riesiger Supermarkt, in dem man alles (und ja wirklich alles und natürlich immer zum allerbesten Preis) kaufen kann und der gefühlt jede Stunde völlig neu eingerichtet wird und in welchem Nonstop Roller herumdüsen und hupen. Spoiler: Wir fanden uns völlig unerwartet, trotz anfänglichen Unglaubens, schon nach kurzer Zeit recht gut zurecht.
    Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen hatten, machten wir uns auf den Weg eine SIM-Karte zu kaufen. Da fanden wir bereits auch erste Freunde und Hamoud lud uns direkt zu einem Kaffee ein, um sein Deutsch zu verbessern und uns seine besten Tipps zu geben. Nach mehrmaligen Anrufen seiner Seite und Termin verschieben, ghostete er uns dann, was uns aber recht kam, da wir müde von der Reise nur noch ins Bett wollten. Davor assen wir aber noch unsere erste Tajine (sogar für Sven vegetarisch, nachdem wir die unkoventionelle Lagerung und Zubereitung des Fleisches beobachten konnten) und besuchten den Djiemna el Fna, DIE Sehenswürdigkeit von Marrakesch. Spätestens hier kickte bei Sven der Kulturschock voll ein, während Tamara völlig begeistert alles aufsaugte.

    Nach einer guten Nacht, die nur dauernd von Männern mit Zahnweh (auch Muezzin genannt) unterbrochen wurde, versuchten wir zu duschen. Gar nicht so einfach, wenn einem die Dusche entgegenfliegt und so ein schmaler Rinnsal kommt, mit welchem nur 5cm der ganzen Haut bewässert werden kann. Wenigstens war dieser warm. Die fehlende Dusche wurde aber umso mehr durch ein typisch marrokanisches Frühstück wettgemacht. Gestärkt machten wir uns auf zu den Sehenswürdigkeiten, jedoch wurde unser Plan schon nach 10 Metern umgekrempelt, da wir ungewollt eine Führung durch die Gerbereien bekamen, da wir Glücklichen heute gerade den einen Feiertag der Berber erwischt hatten (= 1.Mal abgezockt). Um eine Lehre weiser, machten wir uns dann auf zu unserem eigentlichen Ziel der Medersa Ben Youssef. Und diese war wirklich eine Traum aus 1001 Nacht mit ihren Ornamenten, Schnitzereien und sonstigen Schnickschnack. Geflasht von all den Eindrücken suchten wir das nächste Café auf, wo ein gut betuchter Herr so Mitleid mit Tamara hatte, da man ihr wohl schon von Weitem ansah, dass sie ziemlich verkältet war, dass er ihr marrokanisches Neocitran, Nastücher und ganz viel Tipps schenkte. Von der Oase des Cafés inspiriert, war unser nächster Stopp der Jardin Secret, welcher vor allem mit dem Blick über die ganze Stadt bis zum Atlasgebirge aufwartete.
    Nachdem wir uns mit genügend Ruhe aufgeladen hatten, machten wir uns auf zu einem Handwerkermarkt mit fixen Preisen, um uns beim Shopping in den Souks nicht mehr übers Ohr hauen zu lassen. Nachdem uns eine Weberin, welche sich zuerst über unser Webtempo lustig machte, doch wieder abgezockte, erholten wir uns im Cyber Parc, der nicht wie der Name vielleicht vermuten lässt, ein ganz normaler Park war. Da traf Tamara auch endlich auf ihre Namensgeberin.
    Hungrig von den etlichen Kilometern, die wir im Irrgarten der Souks zurückgelegt hatten, machten wir uns auf zu einem lokalen Restaurant, welches uns unsere Gastgeberin empfohlen hatte. Auch dieser Weg gestaltete sich wieder sehr abenteuerlich, mit Überquerung einer befahrenen Strasse ohne sichtbares System und Abstecher ins Souk des Épices, wo Tamara von ihrem Bruder Asim (wir wussten gar nicht dass wir auch in Marokko plötzlich Verwandte haben...) einen Lippenstift geschenkt bekam. Müde und mit einem vollem Bauch voll Couscous machten wir uns auf dem Heimweg, wo Tamara ihre Eindrücke in einem viel zu langem Blogeintrag und Sven beim Aussuchen der unzähligen Fotos, vearbeitete.
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