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February - April 2024
Von Marokko über Katar nach Südostasien Read more
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  • Day 1

    ...und Tschüss

    February 7 in France ⋅ ☁️ 11 °C

    Nach Wohnungsübergabe, packen, verabschieden etc. geht es endlich los! Tschüss Schwiiz مرحبًا Marokko.

  • Day 2

    When the Kulturschock kicks in

    February 8 in Morocco ⋅ ⛅ 8 °C

    Etwas mehr als 24h Stunden in Marrakesch und um etliche Eindrücke und Stories reicher...
    Schon unser Flug war recht abenteurlich, da wir live bei einer Ausschaffung dabei sein konnten oder wohl eher bei dem Experiment, wie lange jemand schreien kann. Völlig entspannt kamen wir also in Marrakesch an. Nachdem sich Sven als arbeitender Zimmermann beim Zoll angemeldet hat, fanden wir zum Glück schnell denn Bus Richtung Zentrum. Noch mehr Glück hatten wir, dass uns unsere Gastgeberin Evelyne von der Busstation abholte. Ansonsten würden wir wohl noch heute unser Airbnb suchen, denn Marrakesch ist ein einziger riesiger Supermarkt, in dem man alles (und ja wirklich alles und natürlich immer zum allerbesten Preis) kaufen kann und der gefühlt jede Stunde völlig neu eingerichtet wird und in welchem Nonstop Roller herumdüsen und hupen. Spoiler: Wir fanden uns völlig unerwartet, trotz anfänglichen Unglaubens, schon nach kurzer Zeit recht gut zurecht.
    Nachdem wir unsere Unterkunft bezogen hatten, machten wir uns auf den Weg eine SIM-Karte zu kaufen. Da fanden wir bereits auch erste Freunde und Hamoud lud uns direkt zu einem Kaffee ein, um sein Deutsch zu verbessern und uns seine besten Tipps zu geben. Nach mehrmaligen Anrufen seiner Seite und Termin verschieben, ghostete er uns dann, was uns aber recht kam, da wir müde von der Reise nur noch ins Bett wollten. Davor assen wir aber noch unsere erste Tajine (sogar für Sven vegetarisch, nachdem wir die unkoventionelle Lagerung und Zubereitung des Fleisches beobachten konnten) und besuchten den Djiemna el Fna, DIE Sehenswürdigkeit von Marrakesch. Spätestens hier kickte bei Sven der Kulturschock voll ein, während Tamara völlig begeistert alles aufsaugte.

    Nach einer guten Nacht, die nur dauernd von Männern mit Zahnweh (auch Muezzin genannt) unterbrochen wurde, versuchten wir zu duschen. Gar nicht so einfach, wenn einem die Dusche entgegenfliegt und so ein schmaler Rinnsal kommt, mit welchem nur 5cm der ganzen Haut bewässert werden kann. Wenigstens war dieser warm. Die fehlende Dusche wurde aber umso mehr durch ein typisch marrokanisches Frühstück wettgemacht. Gestärkt machten wir uns auf zu den Sehenswürdigkeiten, jedoch wurde unser Plan schon nach 10 Metern umgekrempelt, da wir ungewollt eine Führung durch die Gerbereien bekamen, da wir Glücklichen heute gerade den einen Feiertag der Berber erwischt hatten (= 1.Mal abgezockt). Um eine Lehre weiser, machten wir uns dann auf zu unserem eigentlichen Ziel der Medersa Ben Youssef. Und diese war wirklich eine Traum aus 1001 Nacht mit ihren Ornamenten, Schnitzereien und sonstigen Schnickschnack. Geflasht von all den Eindrücken suchten wir das nächste Café auf, wo ein gut betuchter Herr so Mitleid mit Tamara hatte, da man ihr wohl schon von Weitem ansah, dass sie ziemlich verkältet war, dass er ihr marrokanisches Neocitran, Nastücher und ganz viel Tipps schenkte. Von der Oase des Cafés inspiriert, war unser nächster Stopp der Jardin Secret, welcher vor allem mit dem Blick über die ganze Stadt bis zum Atlasgebirge aufwartete.
    Nachdem wir uns mit genügend Ruhe aufgeladen hatten, machten wir uns auf zu einem Handwerkermarkt mit fixen Preisen, um uns beim Shopping in den Souks nicht mehr übers Ohr hauen zu lassen. Nachdem uns eine Weberin, welche sich zuerst über unser Webtempo lustig machte, doch wieder abgezockte, erholten wir uns im Cyber Parc, der nicht wie der Name vielleicht vermuten lässt, ein ganz normaler Park war. Da traf Tamara auch endlich auf ihre Namensgeberin.
    Hungrig von den etlichen Kilometern, die wir im Irrgarten der Souks zurückgelegt hatten, machten wir uns auf zu einem lokalen Restaurant, welches uns unsere Gastgeberin empfohlen hatte. Auch dieser Weg gestaltete sich wieder sehr abenteuerlich, mit Überquerung einer befahrenen Strasse ohne sichtbares System und Abstecher ins Souk des Épices, wo Tamara von ihrem Bruder Asim (wir wussten gar nicht dass wir auch in Marokko plötzlich Verwandte haben...) einen Lippenstift geschenkt bekam. Müde und mit einem vollem Bauch voll Couscous machten wir uns auf dem Heimweg, wo Tamara ihre Eindrücke in einem viel zu langem Blogeintrag und Sven beim Aussuchen der unzähligen Fotos, vearbeitete.
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  • Day 4–5

    Von der Alt- in die Neustadt

    February 10 in Morocco ⋅ ☀️ 19 °C

    Und weiter geht unser Marrakesch-Abenteuer, obwohl dieses durch ein Regentag (ja auch in Marokko scheint nicht immer die Sonne) etwas ausgebremst wurde.
    Trotz strömenden Regen machten wir uns auf zum Bahia Palace, einer weiteren Sehenswürdigkeit, welche mit seinen Farben, Ornamenten und 1001 Nacht Feeling aufwartete. Sehr interessant war auf dem Weg dorthin die Marrokaner bei Regen zu beobachten. Viele machten sich gar nicht erst die Mühe ihren Stand zu öffnen oder spielten unter improvisierten Unterständen Karten und wieder andere warfen sich in kreative Regenkleidung, von Plastik- oder Abfallsäcken über Stahlhelme war so einiges dabei.
    Genug vom Sightseeing und verregnet werden, machten wir uns auf die Suche nach einem Supermarkt, um uns ohne unser schlechtes Verhandlungsgeschick einsetzen zu müssen, einen Znacht kaufen zu gehen. Da wir die Bushaltestelle leider nicht fanden und uns die einheimischen Ladies knallhart ignorierten, liefen wir halt die 3km. Auf dem Rückweg klappte es dann doch noch mit dem Bus, in welchem uns die Einheimischen schon etwas musterten, da es wohl nicht üblich ist, dass Touristen hier Busse nutzen. Zuhause angekommen kuschelten wir uns in unser Bett und bewegten uns von da nur für unseren Picknick-Znacht mit Hummus aus der Dose weg.

    Am nächsten Tag hiess es packen und verschieben zu unserem Treffpunkt für unsere Wüstentour. Was bedeutete 50min mit unseren Backpacks durch die engen Gassen der Altstadt in die luxuriösen westlichen Einkaufsstrassen der Neustadt zu laufen. Eindrücklich diese Konstraste und zugleich auch bedrückend den Unterschied von arm zu reich so krass nebeneinander zu erleben. Als wir uns von unserem Workout erholt hatten, machten wir uns auf zum Jardin Majorelle, der zwar wunderschön, aber genau deshalb gut besucht war. Trotz Kontigentierung des Besucherstroms hatten wir es mit den Instagramm-Tussen recht schnell gesehen und landeten in fancy Cafés.

    Zurück in unserem Hotel warten wir nun darauf unsere Reisegruppe für die nächsten Tage kennenzulernen und sind gespannt was uns erwartet.
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  • Day 5

    Wüste, Schluchten und Kasbahs

    February 11 in Morocco ⋅ 🌙 10 °C

    Tag 1: Heute mussten wir einige Kilometer hinter uns bringen, 7 bis 8 Stunden Busfahrt standen uns bevor. Diese stellten sich aber glücklicherweise als relativ kurzweilig heraus, da die Route überaus vielfältig war und viele Marokkaner quasi direkt an der Strasse leben und man so einen tiefen Einblick in ihr Alltagsleben bekam. Zudem wurden wir mit viel Insiderwissen von Rachid unserem motivierten Tourguide versorgt. So war es auch nicht schlimm, Mamas Standardsatz aus der Kindheit bei langen Autofahrten "Sind ruhig und lueged usem Fenster!", umzusetzen.
    Es ist zwar unmöglich all die Eindrücke in Worte zu fassen, wir probierens aber trotzdem...
    Während es pro zurückgelegtem Kilometer immer wärmer wurde und wir Touris immer mehr Schichten unserer Kleidung abschälten, hüllten sich die Einheimischen immer noch in Daunenjacken, Kappen und langen warmen Hosen.
    Als wir Marrakesch mit seinen Souks langsam hinter uns liessen, wurde die Landschaft immer steiniger und bergiger und schon bald befanden wir uns auf der höchsten Strasse Marokkos dem Tizi n'Tichka auf 2260m. Weiter ging es durch das Moroccon Hollywood, durchs Rose Valley in die Todra Schlucht. Hier wechselten sich steinige Marslandschaften mit üpigen Oasen voller Palmen, Olivenbäume und blühenden Mandelbäumen ab und wir fuhren durch herausgeputzte Dörfchen bei welchen luxuriöse Hotelkomplexe aus dem Boden gestampft wurden, welche nur wenige Kilometer weiter durch verlassene und zusammengefallene oder sehr ärmliche Barracken abgelöst wurden. Allgemein wird gerade sehr viel Geld in die Bereitstellung einer komfortableren Infrastruktur gestopft, da 2030 die WM hier stattfindet und da muss alles herausgeputzt sein... Ist als König ja auch unnötig der lokalen Bevölkerung etwas anderes als Militär und Kontrolle zurückzugeben...
    Wir kamen auch an modernen Solarprojekten, von ausländischen Staaten finanziert, damit diese natürlich mit "sauberen" Strom aufwarten können und Minen, die sobald sie etwas abwerfen, den königlichen Firmen gehören, vorbei.
    Wir sahen Schulen, welche mit motivierenden Sprüchen und bunten Wandbildern, dafür werben müssen, dass die Kinder in die Schule und nicht zum Betteln geschickt werden, herumsitzende Männer (ob dies wohl daran lag das es Sonntag war🤔) und in Pfützen Kleidung waschenden Frauen.
    Trotz allem schwerverdaulichen war die Szenerie aber unbezahlbar und das Land an sich wunderschön.
    Unser letzter Halt war die Todra Gorge, wo wir einen "Spaziergang" machten, etwas ausserhalb übernachteten und Sven sich als Star ähm nein Sternfotograf versuchte.
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  • Day 6

    Wüste, Schluchten und Kasbahs Episode 2

    February 12 in Morocco ⋅ ☀️ 23 °C

    Wuhuu heute starteten wir zu unserem persönlichen Highlight der Tour: Ab in die Sahara! Oder genauer gesagt nach Merzouga zu den Sanddünen von Erg Chebbi.
    Bevor wir aber die Sanddünen zu Gesicht bekamen, machten wir wohl das touristischste auf unserer ganzen Tour: Wir stoppten bei einem Kleiderladen, wo wir in traditionelle Kleidung gehüllt wurden, um Fotos zu machen und uns mit Turbane für unsere Wüstentour auszustatten. Wir schworen aber stattdessen auf unsere Multifunktionsschläuche.😉 Anschliessend ging es endlich weiter Richtung des ersehnten Ziels. Während die Landschaft immer sandiger wurde und wir durch die vorgelagerte Steinwüste fuhren, wurde unsere Vorfreude immer grösser. Und wir wurden nicht enttäuscht, als endlich das rote hügelige Meer von Erg Chebbi vor uns auftauchte und wir unsere luxuriöse Unterkunft (pro Zimmer standen uns 2 1.80er Betten zur Verfügung, eine funktionierende riesen Dusche, zwei Swimmingpool, einen Privatausgang zu den Sanddünen und einfach total liebes Personal) direkt vor den Dünen bezogen. Unbeschreiblich mitten in den Dünen zu stehen und in die Weite der Wüste blicken zu können.
    Um noch mehr von der Wüste erkunden zu können, nahmen wir an der 4*4 Wüstenexkursion teil. Unser Fahrer Hassan musste bei der Vorstellungsrunde erstmal richtig hart ab Tamaras Namen lachen, da dieser in seiner Sprache soviel wie "harte Arbeit" bedeutet. Natürlich wurde dies anschliessend der Running Gag zwischen Sven und Rachid... Nachdem er sich erholt hatte, gab er uns viele spannende Infos zum Leben in der Wüste. So besuchten wir den Kamelparkplatz und eine Nomaden Community, besichtigten eine verlassene Kohlmine, die heute als Militärbasis genutzt wird (Merzouga befindet sich nur 25km von der algerischen Grenze entfernt) und erhielten ein Konzert der Gwana (Sklavenmusik von Nordafrika).
    Zurück im Camp wurden zugleich die Kamele (es waren eigentlich Dromedare, der zoologisch korrekte Name interessiert hier nur niemanden so richtig) gesattelt und wir bestiegen auf ihren Rücken einige Dünen bevor wir den Sonnenuntergang bestaunten. Zurück im Camp gab es "Berber Pizza" aka gefülltes Fladenbrot mit Hackfleisch und ein Trommelkonzert unter einem der schönsten Sternenhimmel, den wir je gesehen haben. Happy und müde fielen wir anschliessend in unsere comfy Betten und hatten wohl den erholsamsten Schlaf der ganzen Tour, während wir von unserem Wüstenabenteuer träumten.
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  • Day 7

    Wüste, Schluchten und Kasbah Episode 3

    February 13 in Morocco ⋅ ☁️ 15 °C

    Wenn man lange in eine Richtung fährt, muss man auch irgendwann wieder zurück... Wenigstens war die Strecke dieses Mal in Teilstücke zerlegt. Trotzdem erwartete uns heute eine 6 stündige Fahrt zurück ins Dra Tal.
    Zuerst genossen wir aber den Sonnenaufgang auf unserer privaten Sanddüne, tankten unsere Koffeinreserven mit Kaffee oder in Svens Worten mit "dirt water" auf und genossen ein traditionelles Frühstück also Fladenbrot, Guetzli und süsse Confi mit Oliven. Nachdem Tamara den halben Reiseführer gelesen und Sven seine Spotify Bibliothek rauf und runter gehört hat, gab es den bereits bekannten Lunchstopp in Quarzarate. Von da machten wir uns auf zur Kasbah (marokkanisches Mehrgenerationenhaus) Ait Ben Haddou, welche sogar als Unesco Weltkulturerbe gilt, da es heute aufgrund Schwiegertöchtern und -mütternkonflikte keine bewohnten Kasbahs mehr gibt. Der marrokanische Heimatschutz hat aber interveniert und so werden viele Kasbahs gegenwärtig renoviert und als Hotels genutzt oder im Fall von Ait Ben Haddou als Filmstudio von berühmten Produktionen wie Gladiator oder Games of Thrones.
    Den Gladiator sahen wir zwar nicht, aber immerhin bockende Pferde auf dem Schlachtfeld. Während wir durch die Lehmgebäude spazierten, erzählte uns Rachid einiges über die marokkanische Architektur, den gefährlichen Handel durch die Sahara mit dem weissem Gold, geschickten jüdischen Geschäftsmänner und wie selbstverständlich die zwei Religionen nebeneinander lebten.
    Zurück in der Unterkunft hiess es für uns selber Abendessen kochen: Bei einem "Kochkurs" lernten wir Tajine zu kochen. Naja es war mehr ein Zutaten schön arrangieren, da die Zutaten schon fein säuberlich vorbereitet waren und unsere Kochlehrerin das Kochen lieber selber übernahm, als uns unfähig wirkenden Touris. Svens Tajine überlebte nicht, er bekam dafür vier Oliven geschenkt... Nein Scherz, das Personal hatte einfach Freude daran ihn auf den Arm zu nehmen. Auf jeden Fall waren beide Tajine sehr lecker vor allem einmal genügend gewürzt, obwohl wir dafür kritische Blicke unserer Kochlehrerin erntenten...
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  • Day 8

    Wüste, Schluchten und Kasbah Episode 4

    February 14 in Morocco ⋅ ⛅ 9 °C

    On the road again eimol me...
    Heute ging es zurück nach Marrakesch, also fuhren wir wieder in gewohnten Gefilde. Langsam aber sicher hängen die langen Busfahrten mit schlechten, sich wiederholenden Gesangseinlagen unserer Partynudeln-Mitfahrer etwas an und wir waren froh, dass "nur" 4 1/2 Stunden angesagt waren. Durch Bauprojekte, Polizeikontrollen und Felsrutsche war diese Zeitangabe jedoch seeehr dehnbar.
    Willkommen waren also die Stopps zwischendurch. Als erstes besuchten wir eine feminine Arganöl Kooperation, wo Tamara etwas ins Shoppingfieber geriet, da der Vertrieb des Moroccon Gold für die Frauen hier eine Form der Emanzipation bedeuten. Sven gab sich mit Amlou (marokkanisches Nutella) und nus nus (marokkanischer Cappuccino) zufrieden.
    Nach dem Lunchstopp (inklusiver proteinreicher Beilage für Tamara in Form eines Würmchens in ihrem Minztee) ging es wieder über den Tizi N Tchika. Dieses Mal bogen wir aber nicht nach Marrakesch ab, sondern nahmen den Abstecher nach Imlil ins Atlasgebirge. Imlil ist der Ausgangspunkt für die Touren auf den höchsten Berg Marrokos den Toubkal (4462m). Von hier geht es nur noch zu Fuss weiter. Ausser man ist Amerikaner, dann schafft man es trotzdem mit dem Auto... Unser Ziel war aber nicht der Gipfel des Toubkals sondern Aroumd ein kleines Berberdorf am Fusse der Riesen, wo wir von freudestrahlenden Kindern begrüsst wurden, die nicht genug High Fives bekommen konnten und uns mit ihrem besten Französisch den Weg zeigen wollten.
    Nachdem wir in unserem Hostel mit dem obligaten Minztee begrüsst wurden, machten wir uns zu zweit auf eine wenigstens den Namen verdienenden Wanderung und wurden mit einer unglaublichen Aussicht belohnt UND mit Dutzenden von Babyziegen, mit welchen wir rege diskutierten.
    Zurück im Hostel gab es Harira und Couscous und wir liessen den Abend mit Kartenspielen ausklingen bevor es für Tamara in ihren Massenschlag und für Sven in seine Valentines Suite ging. Gute Nacht!
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  • Day 11–12

    Marrakesch again

    February 17 in Morocco ⋅ ⛅ 25 °C

    Nach leider einem viel zu kurzem Aufenthalt in der überwältigenden Berglandschaft "wanderten" wir am nächsten Morgen wieder zurück nach Imlil. Von da ging es ohne grössere Zwischenfälle und mit einer relativ kurzen Fahrt zurück nach Marrakesch. Dort angekommen wurde es ein bisschen stressig, da wir unser Hotel noch nicht beziehen konnten und Rachid sich (glauben wir zumindest) aufs Rumcruisen mit seinem Cousin (der Typ hat echt überall Bekanntschaften) freute und uns deshalb schnell beim Jemna el Fna abgeladen haben wollte. Da wir nach unserer intensiven Tour keine Lust auf das Gewusel der Medina hatten, entschieden wir uns für eine wesentlich entspanntere Option: ein Hammambesuch. Für uns Hammam-Neulinge und die Anwendungen durch Rachid gebucht, wurde dieser Besuch aber ein richtiges Abenteuer, welches wir an dieser Stelle gerne etwas ausführen möchten...
    Zu Beginn wirft man sich in das passende Outfit: nackt mit einem sexy Kunststoffhöschen. Dann wird streng zwischen Männern und Frauen aufgeteilt. Weiter geht es mit grossen Sprachbarrieren zum Abwaschen und Schrubben, wo man wortwörtlich an der Hand genommen wird, da es zu lange ginge uns den Ablauf irgendwie verständlich zu machen, und zwischen etlichen Duschgängen und Einseifungen hin und hergeführt wird, bevor dann das Schrubben oder das gefühlte Abschleifen kommt. Die abgeschrubbte Haut, welche auf der Bank liegenbleibt ist echt beeindruckend und gleichzeitig auch etwas verstörend. Und die Marokkaner/innen nehmen es wirklich sehr genau und lassen kein Körperteil unbedacht, Svens Ohren sind nun auch von innen sauber und der Intimbereich wurde nur seeehr knapp ausgesparrt. Très bien um es in Svens "Schrubber/Einseifer" Worten zu sagen und weiter geht es zur Massage, natürlich mit einem Tuch über dem Kopf, wie bei einer Entführung, damit man das andere Geschlecht nicht sieht. Für die Frauen gibt es ein Zwischenstopp mit Rosenwasser ins Gesicht sprayen oder einfach die etwas sanftere Methode, damit Frau die Augen schön geschlossen behält. Anschliessend folgt die Massage selbstverständlich mit Arganöl. Wie auch schon beim Schrubben und Einseifen wird echt alles massiert. Da hält auch keine Schnuddernase auf, die wird einfach miteinmassiert und die Haare bleiben schön lange fettig. Im Wartezimmer werden Frauen und Männer dann wieder bei einem Glas Minztee gemischt und auch gamende Kinder setzen sich noch dazu und man reibt sich weitere Cremes auf die Haut und in die Haare, damit diese sicher noch länger fettig bleiben. Wieder angezogen, geht es draussen auf die Strasse, wo der "Schrubber/Einseifer" nochmals lachend winkt und wo man nach der ersten Strassenbiegung sich kugelnd vor Lachen fast auf den Boden setzt, da man sich seine Stories erzählen muss.
    Gut gefettet setzten wir uns ins nächste Cafė und planten unsere Weiterreise. Bevor es dann zum Abschied in ein fancy und überteuertes Rooftop-Restaurant ging, wo der Kellner selber das Trinkgeld bestimmt und es sicher genügend Alkohol gibt... Nach Gesprächen mit dem Manager, der dann endlich bestätigte, dass wir genügend bezahlt hätten, ging es endlich zurück ins Hotel, wo wir uns das Öl abwaschen konnten.

    Am nächsten Morgen stand ein sehr alltäglicher, organisatorischer Tag an, was auf Reisen nicht bedeutet, dass dieser langweilig wäre... So packten wir als erstes unsere prallgefüllten Waschsäcke und suchten eine Möglichkeit zum Waschen. Ist ja völlig logisch dass man diese neben der Autowaschanlage findet. Ausgestellt in einem Glaskasten mit 3 Waschmaschinen und 2 Trockner, versucht man dann das nötige Kleingeld zusammenzusuchen (herzlichen Dank an dieser Stelle dem hilfsbereiten Parkwächter) und wartet bis die Wäsche gewaschen ist und sucht nebenher panisch Infos darüber wie Merinowolle nun getrocknet werden darf. Nach und nach kommen immer mehr Männer dazu, die alle der Boss der Waschstation sind und versuchen den Waschvorgang zu verbessern.
    Mit gewaschener Wäsche verschiebten wir uns mit dem Bus wieder Richtung Altstadt. Auch hier trafen wir auf sehr hilfsbereite Locals. Der ganze Bus half uns, dass wir an der richtigen Stelle ausstiegen, egal ob es auch unsere gewünschte war.. Im neuen Riad ging es mit der Gastfreundschaft auch gleich weiter und wir wurden zum gemeinsamen Zmittag eingeladen. Auch durften wir die Terasse mit unserer Wäsche dekorieren, die leider nach 2 Trocknungsgängen immer noch nicht trocken war. Da es mit dem Onlinekauf der Zugticket für unsere Weiterreise leider nicht klappte, ging es dann wieder zurück in die Neustadt zum Bahnhof. Beim anschliessenden Supermarkteinkauf wurden wir mit unserem soliden Französisch von Studies zu unserem Frischkäsekonsum befragt. Da wir dies so gut machten, wurden wir zur Belohnung auch noch dabei gefilmt.
    Zum Znacht gönnten wir uns Falafel und hörten uns einmal mehr auf dem Nachhauseweg an, dass wir in eine geschlossene Strasse laufen und unser Riad nicht da ist.
    Müde versuchten wir bei lauter fancy Jazzmusik und histerischem Gegacker von rauchenden Ladies einzuschlafen.
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  • Day 12

    Casablanca

    February 18 in Morocco ⋅ ☀️ 23 °C

    Total gut erholt (Achtung bei dieser Aussage kann ein ironischer Unterton mitschwingen) machten wir uns frühmorgens auf den Weg zum Bahnhof. Voll clever, dass wir nochmals eine Übernachtung in der Medina gebucht hatten, obwohl sich der Bahnhof in der Neustadt befindet. Jep Zickzack können wir und zum Glück laufen wir alle beide so gerne... Leider kam dann auch der Bus nicht und wir mussten aufs Taxi umsteigen. Die Zugfahrt funktionierte im Vergleich zur Anreise aber erstaunlich gut und die Pünktlichkeit der marokkanischen Züge kann mit den schweizerischen mithalten. So befanden wir uns bereits 2 Stunden und 40 Minuten später in Casablanca oder im Volksmund auch Pilzstadt genannt, da sie unkontrolliert in alle Richtungen wuchert. Wir nennen sie auch gerne die Stadt der Hupen, da dies die bevorzugte Kommunikation der Casablancer/innen zu sein scheint.
    Obwohl so überall von einem Besuch der Stadt abgeraten wird, fanden wir einige schöne Ecken und durften tolle Bekanntschaften machen. Es fing schon beim Hotel an, wo wir auf allen Ebenen ein Upgrade kriegten (ein grösseres Zimmer, Wasser und gratis Frühstück) und ging weiter mit einem Gratistee bei unserem Abendessen, sowie eine Taxifahrt alias Stadtführung zum Tages- statt Nachttarif und endete mit einem netten Herrn, der sich dafür entschuldigte, dass alle Geschäfte im Habbousviertel schon geschlossen hatten, als wir spätabends noch ein Verdauungsspaziergang machten und sich freute, als wir uns die Zeit nahmen mit ihm zu plaudern.
    Sehr eindrücklich war der Besuch der Moschee von Hassan II, der grössten Moschee auf dem afrikanischen Kontinent, sowie der einzigen marokkanischen, welche Nichtgläubige besuchen dürfen. Dank Nebensaison auch ohne langes Anstehen. :)
    Einmal mehr füllten wir den Rest des Tages mit dem Ticketkauf, da wir dies wieder vor Ort machen mussten. Dabei entdeckten wir dafür, dass wir super Verbindungen heraussuchen können, die nicht einmal von den Fachleuten gefunden werden und so endeten wir mit Tickets für eine Reisedauer von 5 anstatt 3 Stunden. Jänu nutzen wir die geschenkte Zusatzzeit im Bummler statt TGV zum Weiterplanen...
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  • Day 13

    Asilah

    February 19 in Morocco ⋅ 🌙 17 °C

    Auch in der zweiten Klasse fährt es sich gut in Marokko. Man erhält sogar gratis dazu ein Solarium, wo sich die eine Partie von uns Zweien trotz Sonnenschutzfaktor 50+ einen Sonnenbrand holte. Nicht nur wegen der Hitze rauchten uns die Köpfe, sondern auch weil wir die ganze Fahrtdauer an unserer Weiterreise herumpröbelten und dabei vor allem die Erkenntnis gewannen, dass Googlemaps in Marokko nicht die verlässlichste Quelle ist. Dabei verpassten wir fast, wie sich die Wüstenlandschaft, umso mehr wir in den Norden kamen in eine grüne Graslandschaft verwandelte.
    Endlich in Asilah angekommen, konnten wir unsere rauchenden Köpfe bei einem 40minütigen Spaziergang entlang einer wunderschönen Strandpromenade abkühlen, gefolgt von starrenden Blicken und etlichen Olà-Rufen der Kinder, da in Asilah sich wohl normalerweise keine ausländischen oder nichtspanische Touristen verirren und schon gar nicht zu dieser Jahreszeit.
    Nachdem wir unsere Unterkunft gefunden hatten, welche sich als bessere Wellblechhütte herausstellte, aber heji wir hatten unser eigenes Appartment (!), machten wir uns auf die Suche nach Znacht. Dabei hielten wir uns an den Tipp "esse dort wo die Locals essen" und wir wurden nicht enttäuscht. Seafood direkt vom Meer ist halt schon sehr lecker. Auf dem Nachhauseweg erledigten wir noch rasch unsere Einkäufe und staunten nicht schlecht, als wir einen kleinen Supermarkt mit sehr internationalen Waren fanden. Bei der Lindt Schokolade sogar mit Originalverpackung auf Deutsch konnten wir nicht wiederstehen.

    Nach einer kalten Nacht, dafür begleitet von Wellenrauschen genossen wir unser Zmorgen inklusiver Schweizer Schoggi. Anschliessend machten wir uns auf Entdeckungstour durch Asilah. Unser erster Stopp war ein Café wo wir neben den Dorfpolizisten unseren Nus Nus tranken. Nachdem wir unsere Koffeinreserven aufgeladen hatten, ging es in die Medina oder besser gesagt in ein Openair Kunstmuseum. Jeden Sommer gestalten einheimische aber auch internationale Künstler die weissen Hauswände mit ihren Kunstwerken. Dies wertet die sonst schon sehr pittoreske Altstadt noch mehr auf und so genossen wir durch die Gässchen zu schlendern und immer neue Werke zu entdecken. Auch sonst haben sich viele Künstler in Asilah niedergelassen und mit einem recht penetranten durften wir dann auch noch Bekanntschaft machen. Natürlich zeichnete er nur aus lauter Liebe und würde seine Werke gerne der ganzen Welt schenken und natürlich würde er uns einen Spezialpreis machen, nicht wie den Amerikanern vor uns. Auch nachdem wir ihn erfolgreich abgeschüttelt hatten, lief er uns den ganzen Vormittag wieder über den Weg und wollte uns mit seinen Chuchichäschtli-Rufen doch noch zum Kaufen überreden.
    Langsam etwas ermüdet von der Starrerei und dem dauernden Abschätzen, ob unser Gegenüber nun etwas Gutes oder doch nur unser Geld will, entschieden wir uns ein Velo zu mieten und einen weit entfernten Steinkreis besuchen zu gehen. Obwohl wir die ganze Stadt abklapperten, fanden wir keine, obwohl verschiedenste Leihstationen mit super Bewertungen auf Googlemaps ausgeschrieben waren. So entschieden wir uns für Plan B: Spaziergang entlang der Küste. Naja es wurde eher zu einem Boulderausflug und so ganz unsere Ruhe hatten wir nicht, da sogar hinter den entlegendsten Steinen plötzlich ein Fischer oder ein Wäsche waschender Mann auftauchte. Nachdem wir zu einem luxuriösen Golfressort gelangten, dass zurzeit eher wie eine Geisterstadt wirkte, kehrten wir um und waren etwas betroffen, von der krassen Bauprojekten, bei welchen Hotelkomplexe aus dem Boden gestampft werden, neben den heruntergekommen Hütten der lokalen Bevölkerung. Zurück in Asilah genossen wir den Sonnenuntergang und noch mehr wieder einmal selber kochen zu können.
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