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  • Day 17

    Fès

    February 23 in Morocco ⋅ ⛅ 11 °C

    Und ab geht es in Königsstadt Nummer 2: Fés. Dieses Mal wieder mit dem etwas konfortableren Bus. Dafür wieder über Pässe und durchs Gebirge, vorbei an grösseren und kleineren Dörfern, Hirten mit ihren Schafen und streunende Hunden. Gleich und doch anders. Marokkos vielfältige Landschaften überraschen uns immer wieder. In Fés angekommen gönnten wir uns ein Taxi und bewiesen dabei unser Verhandlungsgeschick. Also wir nahmen nicht das erste Taxi, welches uns angeboten wurde, sondern erst das zweite.😜 Der Taxifahrer bewies sich aber wirklich als Glücksgriff, den er rief sogar unseren Gastgeber an, damit er uns auch sicher abladen konnte. Am vereinbarten Treffpunkt wurden wir dann direkt von Said abgeholt und im gewohnt flotten marokkanischen Marschtempo durch ein Gassengewirr zu unserer Unterkunft geführt. Da leider der Schlüssel unauffindbar war, lud er uns kurzerhand zu einem Minztee ein. Nachdem das Problem gelöst war und Said mit der gesamten Nachbarschaft einen Schwatz gehalten hatte, ging es dann schlussendlich in unsere Unterkunft. Nachdem wir uns eingerichtet und ausgeruht hatten, machten wir uns auf in die Medina. Da Freitag war und sich alle Muslime in den Moscheen befanden, waren die sonst chaotischen und lauten Souks gespenstisch ausgestorben und die lästigen falschen Führer hatten für einmal recht, als sie uns hinterherriefen, dass alles geschlossen sei. Trotzdem spazierten wir weiter durch die verwinkelten Gassen, damit wir für den Folgetag hoffentlich mit etwas mehr Orientierungssinn gewappnet waren und allgemein ist so eine verlassene und ruhige Medina eine Erfahrung wert. Und ja auch in einer verlassenen und ruhigen Medina kann man sich wahnsinnig gut verlaufen. Wir schafften es dann aber doch irgendwie rechtzeitig zurück in unsere Unterkunft, wo nach einem weiteren Schlüsselproblem (man sollte einfach den richtigen Schlüssel für das passende Schloss nehmen...) Said auf uns wartete, um uns zu einem Restaurant zu führen. Dieses stellte sich als sehr exklusiv heraus und wir entschieden uns, den Viergänger zu teilen. Das Essen war aber wirklich sehr lecker und was uns noch viel mehr freute, überdurchschnittlich gewürzt. Zum krönenden Abschluss gab es einen Minztee auf der Terrasse, dabei erfroren wir beinahe, aber für so eine Aussicht, nimmt man das in Kauf. Auch die Schlussrechnung fiel atemberaubend aus. Said holte uns dann wieder vom Restaurant ab und wir waren sehr dankbar dafür, denn im Dunkeln hätten wir den Rückweg bestimmt nicht mehr gefunden.

    Am nächsten Morgen wurden wir von Saids Frau Noura mit einem riesigen Zmorgenbuffet erwartet, inklusive Spiegelei! Wir füllten uns wie bei einer Nonna, da Noura sehr darauf bedacht war, dass wir auch wirklich genug assen. Um das riesige Frühstück noch etwas verdauen zu können, plauderten wir mit Noura und einem Brasilianer, welcher hitchhickend durchs Land reist und für längere Zeit einmal in Grindelwald im Service gearbeitet hat. Anschliessend machten wir uns auf zum Borji Nord, dem Nordturm, von welchen aus man einen tollen Ausblick auf die Medina haben sollte. Unterwegs absolvierten wir in einem süssen Café einen Crashkurs in arabischer Sprache. Beim Borji Nord angekommen, mussten wir leider feststellen, dass dieser geschlossen war. Stattdessen krackselten wir dann auf irgendwelche Felsen, wo wir sicher die genau gleiche Aussicht hatten. Auf dem Rückweg in die Medina machten wir einen Abstecher zu den Saadierngräbern, wo wir uns schlussendlich durch einen nicht offiziellen Weg durch die Grabsteine vor aufdringlichen Guides und Verkäufern flüchteten. Zurück in der Medina liessen wir uns in dem Gewusel treiben, besuchten eine Medersa und bildeten uns im Museum der Holzkünste weiter. Nachdem wir den plötzlich eintretenden Regen in einem Café überbrückt hatten, machten wir uns auf in die Ville Nouvelle mit dem Ziel einen Supermarkt und den Bahnhof zu finden. Unterwegs fanden wir einen schönen Park, der sich schlussendlich aber als ein Escapegame herausstellte. So kamen wir etwas von unserem Weg ab und fanden uns irgendwann in der Mellah wieder, wo uns ein hartnäckiger Guide erklärte, dass wir ohne ihn nie mehr rausfinden würden. Wir schafften es dann aber doch recht souverän und verhandelten sogar einen super Preis mit einem Taxifahrer. Was wir nicht wussten, war, dass das Sparangebot eigentlich eine Tarnung war, um uns eine super professionelle Tour anzudrehen. Als wir uns dann endlich mit dem Versprechen uns bei ihm zu melden, aus dem Taxi retten konnten, machten wir uns nach dem Kauf der Weiterfahrtickets auf dem direktesten Weg nach Hause, wo wir es genossen in Ruhe unser Abendessen zu kochen (wenn auch sehr improvisiert) und den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
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