Satelital
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  • Día 23

    Agadir

    29 de febrero, Marruecos ⋅ 🌙 15 °C

    Der nächste Morgen in Agadir lief so ziemlich nach unserer eingespielten Routine ab: aufstehen, zmörgelen und packen. Dieses Mal waren die Kleider sogar trocken und für Sven gab es einmal keinen rein vegetarischen Zmorgen, sondern halal Trutenaufschnitt. Um unser Gepäck in der CTM Station abzuladen wagten wir uns noch einmal an den lokalen Bus. Und dieses Mal sogar mit Erfolg, obwohl die angegeben Zeiten wirklich nur eine Empfehlung zu sein scheinen. Nach etwas Hin- und Her und dumm stellen, durften wir unser Gepäck sogar wirklich dort lagern, obwohl uns dies gestern eigentlich versichert wurde... Da wir zeitlich nun doch etwas knapp dran waren, mussten wir auf unser etwas unbeliebteres Transportmittel, das Taxi zurückgreifen. Und zu einem Touristenpreis ging es dieses Mal auch ausnahmsweise auch echt touristischen Ort: die "Medina" von Agadir. Da Agadir leider 1960 fast vollständig von einem Erdbeben zerstört wurde, hat irgendein reicher Kaufmann entschieden sich selbst ein Denkmal zu setzen und die Medina nachzubauen. So mussten wir sogar Eintritt zahlen um dieses mehr dem Europapark ähnelnden Freilichtmuseum zu besuchen. Wenigstens war es ruhig (bis auf ein paar Schulklassen, scheint ein beliebter Exkursionsort zu sein), es gab Kaffee und sogar einen kleinen Zoo. Nur etwas irritierend war, dass dessen Gehege offen standen, die Wege um die Gehe jedoch abgesperrt waren. Die meiste Zeit verbrachten wir schlussendlich in den wahrscheinlich nicht für die Besucher gedachten Werkstätten. Ziemlich schnell genervt von den Instagramm-Milfs machten wir uns auf den Rückweg zur Busstation. Dieses Mal wieder mit dem nicht einmal einen Drittel so teuren Bus. Mit ungewohnter Verspätung traf dann irgendwann unser Bus nach Tafraoute ein. Irgendwie war an dieser Busfahrt vieles ungewohnt, so wurde niemand kontrolliert, extra Stopps eingebaut um als Sammeltaxis einzuspringen/Familie und Freunde oder blinde Passagiere einzuladen/verspätete Gäste aufzugabelnd/Reparaturen vorzunhemen, man wird es wohl nie erfahren... Dieses Mal erwartete uns zudem wieder eine längere Fahrt, dafür landschaftlich sehr abwechslungsreich: von der hochmodernen Grossstadt Agadir, durch das von landwirtschaftlichen Strukturen geprägte Souss Massa Tal, wieder rein ins trockene Zentrum. Dieses Mal hatte man aber das Gefühl, dass der Bus demnächst von Cowboys auf ihren Pferden überholt wird, so nach wild wild West sahen die Landschaften aus (inklusive diesen typischen Windrädern!), nur die wunderschönen Oasen, welche die Landschaft immer wieder durchbrachen, erinnerten daran, dass wir uns nicht in einem amerikanischen Film befanden. Umso weiter wir von der Küste ins Landesinnere kamen, desto hügliger wurde es, bis wir uns wieder in kargen Bergen befanden mit an den Hängen klebenden Argan- und Mandelbäumen und wir irgendwann unsere Reisetabletten an Locals vertickten. Und wir lernten noch Bedeutung Nr. 101 des Hupens kennen: "Wenn sich jemand hinter dieser Kurve befindet, wird er einfach ins tiefe Tal heruntergestossen. Mein Bus ist grösser und stärker als du." Ein klein wenig beruhigte es uns, dass wir im stärkeren Fahrzeug sassen, als die Serpentinnen jedoch so eng wurden, dass wir auf den vorderen Plätzen wunderbare Aussicht in den Abgrund hatten und sogar der marokkanische Chaffeur sich richtig viel Zeit für das Mannöver nahm, fanden wir es dann doch nicht mehr so toll...😅 Heil und recht pünktlich (echt keine Ahnung wie dies der Fahrer geschafft hat) kamen wir schlussendlich aber in Tafraoute an. Oder in Svens Worten: "So am Arsch vo dä Welt simer ih Marokko jetzt glich no nie gsi...". Abgesehen von einem kleinen Mädchen, das sich wohl etwas vor uns fürchtete, wurden wir sehr herzlich in Tafraoute begrüsst. Vom Verkäufer der über Svens Sprachmischmasch witzelte, über Frauen, die uns freundlich grüssten beim kreuzen, bis zum Restaurantbesitzer, welcher uns zum Abschied persönlich die Hand schüttelte und sich bedankte. Genau das, was wir nach dem Grossstadttrubel brauchten!Leer más