• Von Ninh Bình nach Cát Bà

    May 19, 2024 in Vietnam ⋅ ☁️ 30 °C

    Nach einer wesentlich erholsameren Nacht startete unser zweiter Tag in Ninh Binh wieder mit einem Frühstück von Linh. Wir sahen wohl auch mit mehr Schlaf nicht besser aus und so amüsierte sich Linh noch mehr als gestern über unser Morgengesicht... Mit unseren betagten roten Lady ging es nach dem Frühstück gleich ins nächste Café, um mit Koffein nachzudoppeln. Leider gab es keinen Cappuccino und so mussten wir auf die vietnamesischen Klassiker zurückgreifen. Für Sven gabs einen Schwarzen und für Tamara einen Kokosnuss Kaffee. Total lecker, aber mehr ein Dessert. Energiegeladener ging es als nächstes zur Mua Cave. Der Name ist etwas verwirrend, da man nicht in den Berg, sondern auf den Berg geht. Es gibt zwar auch zwei nicht sehenswerte Höhlen da, die eigentliche Sehenswürdigkeit sind aber die zwei Aussichtspunkte. Nachdem wir die falschen Parkwächter erfolgreich umfahren bzw. fast überfahren hatten, ging es nach einem überaus touristischen Stopp bei einem kitschigen Lotusblumensee, 500 Stufen hoch zum Drachen auf dem Bergspitz. Dort sangen wir, nebst dem Geniessen der wunderschönen Aussicht, einer Kollegin ein Geburtstagsständchen, diskutierten mit einem Inder über die schönsten Gebirgszüge und wurden Zeuge der besonders sorgfältigen Instandhaltung der vietnamesischen Sehenswürdigkeiten (ein Bank krachte zusammen auf der Aussichtsplattform... Hoffen wir mal dass die Plattform selbst stabiler ist...) bevor es dann die 500 Stufen wieder runterging. So viel Kraftaufwand benötigt natürlich Energiezufuhr und so machten wir uns auf in ein verstecktes Restaurant. Statt Frühlingsrollen gab es dank Sprachbarrieren irgendwelche frittierten Würstchen. Die Besitzerin war aber sehr freundlich und schenkte uns sogar Bananen zum Dessert. Eine davon sehr proteingeladen in Form von Maden...😅 Gestärkt ging es zu unserem nächsten Laufabenteuer: dem grössten Tempelkomplex Vietnams: Bai Dinh. Da wir nicht das VIP-Ticket erstanden, durften wir die 5km zur Pagode laufen. Immerhin war der Weg dorthin vorbei an etlichen Rekorden (meiste Ahat Statuen, grösste Glocke, grösster lachender Buddha, grösster goldener Buddha...) sehr abwechslungsreich. Weniger abwechlunsgreich war die Musik, die unseren ganzen 2einhalb stündigen Besuch begleitete... Von der 100m hohen Pagode gab es nochmals einen wunderschönen Ausblick. Erfüllt von den vielen Eindrücken und müde vom Laufen ging es zurück zur Unterkunft, wo wir gleich nochmals im gleichen Restaurant assen, sehr zur Freude der Familie, die uns sogar wiedererkannte. Heute probierten wir aber die Reisgerichte, welche genauso lecker waren, wie die Nudelgerichte gestern.😋

    Unser dritter Morgen in Ninh Binh startete etwas unsanfter als die vorangehenden... Mit wuuunderschöner verzogener Musik in voller Lautstärke um 6 Uhr morgens... Halb so wild, da wir heute sowieso beizeiten Aufstehen mussten, um unseren Bus zu erwischen. Zuerst gab es aber noch einmal Linhs Bananen Pancakes und Bahn Mis sowie frische Bananen direkt vom Baum. Das anschliessende Begleichen unserer Schulden zog sich dann recht in die Länge, da Linh wahnsinnig in Plauderlaune war und uns sogar nach dem Bezahlen noch Souvenirs andrehen wollte. Da Linh die Abholzeit mit der Abfahrtszeit verwechselte, wurde die Abreise dann etwas stressig, zum Glück waren wir aber darauf vorbereitet, da wir dem Ganzen nicht ganz getraut hatten... Schlussendlich klappte es aber wie immer irgendwie und so fanden wir uns wenig später in unserem Bus nach Cát Bà wieder. Zur Abwechslung mit richtigen Sitzen und einer Hupe, die wie eine sterbende Ente klang sowie dem bereits gewohnten waghalsigen Fahrstil des Busfahrers. Nach gut 5 Stunden wechselten wir zur Abwechslung mal auf ein anderes Transportmittel: die Fähre. Ja also eher eine schwimmende Sardinenbüchse... An der Fähranlagestelle hielten unglaublich viele Busse, die immer mehr und mehr Touristen ausspuckten und dass nur schon in der Viertelstunde, wo wir auf unsere Fähre warten mussten. Ja wir wussten, dass Halong Bay DIE Attraktion schlechthin ist hier in Vietnam. Aber gerade so? Was wir nicht wussten, dass dies noch gar nichts war und dass es am Haupthafen noch viel wüstere Szenarien gab und momentan sogar noch Nebensaison war. Obwohl Touristen hier also wohlbekannt waren, lief alles sehr unorganisiert ab und Sven fühlte sich direkt ins Militär zurückversetzt. Niemand hat einen Plan und man sollte einfach mitspielen und alle Erwartungen ablegen.😅 Irgendwie kamen wir aber auf die Sardinenbüchse, kamen heil auf der anderen Seite an und wurden sogar von einem Bus erwartet, der uns entlang einer wunderschönen Küstenstrasse vor die Tür unserer Unterkunft brachte. Von da aus ging es dann direkt in ein Café. Zum Glück hatten wir unsere Tour schon im Voraus gebucht, so konnten wir cool alle Verkaufsversuche abwimmeln und mussten uns vor allem nicht eine Tour aus dem schier unendlichen Angebot der unzähligen Travelagencys aussuchen. Nach dem leckeren Cappuccino chillte es Sven etwas in der Unterkunft (nachdem er zum wieserholten Mal wenn er alleine unterwegs ist, als Vietnamese gehalten wird😂) und Tamara stillte ihren Bewegungsdrang mit einem Spaziergang zu den Stränden. Nach zwei völlig von asiatischen Touris überloffenen Stränden (Asiaten schwimmen nicht und stehen einfach dicht gedrängt im seichten Wasser oder messen sich in irgendwelchen Stafetten am Strand selber... Hauptsach laut und bunt und Hauptsache man kann dieses Erlebnis mit ganz vielen anderen teilen...) hatte sie aber genug und steuerte stattdessen ein altes Ford an, von wo aus man eigentlich einen schönen Ausblick haben sollte. Eigentlich... Denn das Fort war mit Stacheldraht abgesperrt worden. Um nicht ganz umsonst nach oben gewandert zu sein, checkte Tamara irgendeinen anderen Trampelpfad aus und landete bei einem Fernsehmast. An diesem konnte man etwas hochklettern und so knapp über die Baumwipfel gügseln um zu erahnen, welche Landschaften uns morgen auf unserer Tour erwarten würden. Wieder zurück im Hotel machten wir uns rasch auf ins nächste Restaurant. Gerade noch rechtzeitig bevor es richtig gewittern kam und die Strasse zu einem reissenden Fluss wurde. Zum Glück gabs auch leckere Getränke da und so konnten wir die Zeit gut überbrücken, bis wir trocken zurück in unsere Unterkunft spazieren konnte.
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