• Ha Giang Loop Vol. 3

    May 29, 2024 in China ⋅ ☁️ 29 °C

    3. Tag: Der Regen von gestern Abend begrüsste uns leider auch wieder am Morgen. Da half auch das lange Warten auf unser Frühstück (infolge grosser Tourgruppe) leider nicht und wir vermummten uns einmal mehr mit unseren Pelerinen und machten uns auf ins Grenzgebiet zum nördlichsten Punkt Vietnams. Zum Glück verzog sich nach einiger Zeit der Regen und liess nur die tiefhängenden Wolken zurück. Doch auch diese lösten sich gerade zur rechten Zeit langsam auf und wir konnten vom Flaggenmast über die Grenze nach China sprienzeln. Nur schauen reichte uns aber nicht, am liebsten wollten wir so nah an die Grenze kommen wie nur möglich oder gar darüber...😏 Bei unserer ritualisierten Snickerspause heckten wir also einen Plan aus, um unser Vorhaben umzusetzen. Als erstes wollten wir zum richtigen nördlichsten Punkt, denn wir hatten gemerkt, dass der Flaggenmast, für welchen man auch noch Eintritt zahlen muss, gar nicht der nördlichste Punkt war. Als zweites wollten wir dann zu einem illegalen Grenzübertritt, der auf einer alternativen Kartenapp eingezeichnet ist (natürlich nur einmal schauen gehen...😜). Unser erstes Ziel erreichten wir aber leider schon einmal nicht, da der Weg dahin auch für den Profifahrer Sven zu abenteuerlich war. So landeten wir stattdessen in einem schicken Dörfchen in einem Homestay, wo wir schwarzen Kaffee und Instant-Ingwertee schkürften. Die Touristen, die für vietnamesische Verhältnisse ungewohnte Ordnung und die Bautätigkeiten rundherum, liessen uns aber vermuten, dass das Dörfchen für Touristen zurechtgemacht wurde und deshalb nicht mehr ganz sooo authentisch war... Durch den Stopp fanden wir jedoch einen passierbaren Weg zum eigentlich angesteuerten Aussichtspunkt (einfach die Easyrider beobachten) und hatten ihn sogar ganz für uns alleine. Wir waren völlig fasziniert bei dem riesen Zaun, welchen die Chinesen da mitten durch die Berge gezogen hatten. Wie eindrücklich musste da wohl die chinesische Mauer sein? Auf dem Rückweg checkten wir dann den illegalen Grenzübertritt aus. Irgendwo im Nirgendwo hielten wir an und während Sven Wache beim Roller hielt, krackselte Tamara einen Hügel hinauf. Die Hirtenfamilie, die wir dabei antrafen, kratzte unser Vorhaben nicht gross. Entweder waren sie solche Aktionen von Touris gewohnt oder sie dachten Tamara suche einen Pipiort.^^ Auf dem Grat angekommen, sah Tamara tatsächlich den Wachposten und konnte sie sogar sprechen hören. Geduckt robbte sie über die Grenze und machte sich dann schnell zurück zum Roller. Was für ein Adrenalinkick...😅 Anschliessend ging es weiter durch die wunderschöne Bergwelt und die Bergdörfchen zu einem Palast eines vermögenden H'mongs. Zwar schön anzuschauen, aber leider zu touristisch. Sven gab sich den Spass erst gar nicht und gönnte sich stattdessen einen Cappuccino. Tamara kämpfte sich bewaffnet mit der Kamera durch die Räume und flüchtete sich anschliessend in den hübschen Garten, wo sie die Früchte klauenden Chinesen beobachtete. Irgendwann bekam sie von dessen Tourguide auch eine der undefinierbaren Früchte in die Hand gedrückt.^^ Schnell schwangen wir uns wieder auf unseren Roller, um den Massen zu entfliehen. Nächstes Ziel war Yên Minh, unser dritter und letzter Übernachtungsstopp. Die Fahrt unterbrachen wir nur noch für einen WC-Stopp in einem weiteren leider kommerzialisierten Touristendörfchen. In Yên Minh angekommen deckten wir uns mit dem nötigsten ein bevor wir weiter zu unserer abgelegenen Unterkunft (Hauptsache weg vom gruseligen Karaokegesang der Tourgruppen) düsten. Dort durften wir wohl in eine der aussergewöhnlichsten Unterkünft unserer Reise einchecken: ein privater Bungalow mit Naturdusche und ganz vielem Kleingetier. Sven düste anschliessend nochmals in die Stadt, um den Roller für unsere letzte Etappe vollzutanken und genoss es ohne Gepäck und Beifahrerin unterwegs zu sein. Ein ganz anderes Fahrgefühl...😉 Glücklicherweise kochte die Familie der Unterkunft auch gleich für uns, sodass wir sie nicht mehr verlassen mussten. Wie schon beim letzten Family Diner ergaben sich bei leckerem Essen und einigen Happy Water Runden spannende Gespräche mit den anderen Gästen.

    4. Tag: Heute stand die letzte Etappe des Ha Giang Loops an. Für einmal entschied sich das Wetter sogar uns vor Regenschauern zu verschonen. Nach dem Bananenpancakes-Frühstück ging es dann auch schon los. Der letzte Abschnitt war landschaftlich nicht mehr ganz so spannend und einen Teil davon hatten wir beim Start des Loops schon zurückgelegt. So zogen wir die Fahrt mehr oder weniger durch. Einzig für das Foto der berühmten "Busenhügel" und für einen Kaffee legten wir einen Stopp ein und erreichten bereits um die Mittagszeit wieder Ha Giang, wo wir wieder in unsere Unterkunft eincheckten. Hinsichtlich der vorigen Zeit entschieden wir uns einen Coiffeur auzusuchen. Nach kurzer Recherche auf Google Maps fanden wir einen vertrauenswürdigen und machten uns sogleich auf den Weg. Mittels Google Translator versuchten wir dann unsere Wünsche zu vermitteln und tatsächlich schnippelte der Chef höchstpersönlich etwas später an Svens Haaren herum. Tamara sass daneben und schaute dabei zu. Nachdem Svens neuer Haarschnitt abgeschlossen war, bediente der Coiffeur alle anderen Kunden und seine Assistentin versuchte herauszufinden, was wir noch hier wollten. So ganz hatten wir uns wohl doch nicht verstanden. Nach weiterem Hin und Her wurde Tamara dann aber in einen Nebenraum geführt und bekam als erstes einmal eine gründliche Haarwäsche verpasst, bei welcher ihr alle Schuppen vom Kopf gekratzt wurden. Danach wurde sie von zwei Mitarbeiterinnen geföhnt, bevor der Chef sich dann auch an ihren Haaren zu schaffen machte. So verging die Zeit auch und wir hatten für 8 Franken einen neuen Haarschnitt. Die Qualität könnt ihr selber beurteilen.😉 Den Rest des Tages verbrachten wir in einer Rooftop Bar, in welcher wir uns wieder einmal Burger gönnten.
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