• Lombok

    June 8, 2024 in Indonesia ⋅ ⛅ 29 °C

    Am frühen Morgen kräht der Hahn, ähm wir korrigieren der Muezzin oder gleich alle beide. So wurden wir um 5 Uhr morgens von allen Seiten mit dem Sirenen-Zahnweh-Karaoke-Gejaule geweckt. Lombok hat seinen Spitznamen "Insel der 1000 Moscheen" eindeutig verdient. Mit Ohrstöpseln, die auf unserer Reise zu unseren besten Reisebuddies mutiert sind, konnten wir dann aber doch noch ein paar Stunden schlafen. Frühstücks gab es direkt auf unserem Balkon. Aus Angst, dass die Omelettes "Champignongs" enthalten könnten, entschieden wir uns für die sichere Alternative, Bananen-Pancakes, und bereuten unsere Wahl nicht. Unsere Gastgeberin ist echt eine ausgezeichnete Köchin. Nur mit dem balinesischen Kaffee konnten wir uns noch nicht so anfreunden. Für die Zubereitung wird einfach ein Drittel der Tasse mit Pulver gefüllt und der Rest mit heissem Wasser aufgefüllt. Auch wenn man kräftig rührt, bleiben knusprige Stückchen übrig und es knirscht die ganze Zeit zwischen den Zähnen. Ansonsten ist es ein mildes Kaffeewasser und wenn man am Schluss nicht aufpasst, nimmt man einen kräftigen Schluck vom Satz, den man unmöglich runterschlucken kann und den man dann nicht ganz so Knigge mässig und dezent rausspucken muss.😅 Deshalb ging es nach dem Frühstück zuerst in ein fancy Café, die es hier wie beim balinesischen Namensvetter zuhauf gibt, zum Cappuccino schlürfen. Von da aus organisierten wir über Bruno, einen Kontakt den wir von Lisa-Marie erhielten (mit Budhi unseren guten Seelen auf Lombok), einen Roller. Unser Ticket in die mobile Freiheit und Fluchtmöglichkeit vor der Taximafia. Den nutzten wir dann auch gleich, um vom touristischen Kuta wegzukommen. Let's go to the Beach! Dachten wir zumindest, denn die Hinfahrt, stellte sich als Labyrinth aus nicht fertiggestellten Strassen rund um DIE neue Sehenswürdigkeit, dem Mandalika Circuit, einer Motorradrennstrecke, zu welcher die Lomboker eine Hassliebe pflegen, da sie zwar Geld bringt, aber den Wohnort vieler zerstört hat. Hilfsbereite Einheimische zeigten uns aber immer wieder den Weg, ungeachtet dessen ob es auch der richtige war oder nicht. Nach ein paar Abstecher zu Fischerstränden und Sackgassen kamen wir aber am Tanjung Aan Strand an, wo uns gleich einmal eine Gebühr fürs Parken abgezwackt wurde. Danach ging es weiter mit den Liegen. Natürlich erwischten wir gerade solche, die zu keinem Warung gehörten und so konnten wir nochmals extra zahlen. Das investierte Geld nutzten wir aber aus und blieben bis zum Sonnenuntergang liegen, genossen das Wellenrauschen, den Sand zwischen den Zehen und die Aussicht. So lässt sich entspannen. Nur für Getränke und für einen kleinen Spaziergang zu einem nahen Hügel verliessen wir unsere Faulenzerbasis. Irgendwann nahm der Hunger aber Überhand und so machten wir uns auf den Nachhauseweg. Zum Glück gab es am Strand unzählige Warungs, sodass wir schnell was zwischen die Zähne kriegten, ohne das tolle Ambiente verlassen zu müssen. Natürlich agiert jedes Warung auch gleich als Surfschule und so versuchten die Besitzer auf charmante Art und Weise uns ihre Dienste anzudrehen. Tamara hat jetzt neue Follower auf Instagamm...^^ Vom Warung ging's zurück nach Kuta, wo wir mit Lisa-Marie und Budhi zum Essen verabredet waren. Wir trafen uns in einem lokalen Warung, wo wir unser Essen, fangfrischer Fisch, beim Hineingehen gleich selber aussuchen konnten und der dann für uns grilliert wurde. Zum Dessert gab es leckere Crêpes bei einem Strassenstand, dessen Inhaber ein riesen Fan von Apache ist. Anschliessend liessen wir den Abend auf der Terrasse einer Bar ausklingen.

    Schon etwas immuner gegen den Muezzin-Wecker konnten wir am nächsten Morgen etwas länger Ausschlafen. Nach einem weiteren gemütlichen Zmorgen auf unserem Balkon, heute trauten wir uns auch an das Omelette, welches zwar einiges Grünzeug drin hatte, aber pilzfrei war und sehr lecker, machten wir uns ans Organisieren unserer Entdeckungtour von Lombok. So ging es als erstes zur Wäscherei, wo wir nicht schlecht über die bunten Küken staunten, die da herumspazierten. Svens Theorie war ja, dass sie die Küken jeweils als überschüssige-Farb-Auffang-Lappen in die Maschine schmiessen und sie deshalb so bunt waren.😉 Danach ging es in ein Surfshop, um Svens Reisegarderobe etwas aufzuwerten. Nächster Stopp war ein Café für Sven und ein Kosmetikstudio für Tamara. Die Augenbrauen mussten mal wieder gezupft werden... So ganz passte sie aber nicht an den ober-fancy Ort und wurde sogar vergessen. Als sie dann doch noch an die Reihe kam, musste sie mehrmals erklären, dass sie NUR die Augenbrauen zupfen wollte und kein Komplettpaket oder irgendwelche Farbe wollte. Nach diesem Erlebnis freute sie sich auch auf einen Kaffee... Nachdem unsere Koffeinreserven wieder voll waren, verschoben wir uns wieder an einen Strand. Dieses Mal aber in die weniger touristische Richtung. Schnell liessen wir die schicken Resorts, Restaurants und Cafés hinter uns und bekamen dafür das authentische Leben der Einwohner Lomboks zu Gesicht. Auf der einen Seite hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf die Küste mit tollen, von Palmen gesäumten Stränden und auf der anderen Seite düsten wir an Dörfern vorbei, wo Kinder mit selbstgebastelten Spielzeugen spielten, Mütter mit Kindern auf dem Rücken Mittagessen kochten, Hirten dem Vieh schauen und Jugendliche auf Rollern herumdüsen oder am Handy hängen. Eine extreme Spannweite zwischen sehr einfachem Lebensverhältnissen, moderner Technologie und wunderschönen Landschaften und herumliegenden Müll. Aber so viel authentischer als die touristische Nachbarinsel... Und am Ende erreichten wir mit dem Serangan Beach einen wunderschönen aber praktisch menschenleeren Strand. Nur einheimische Jugendliche überraschten wir beim Herummachen.😅 Da der Strand leider von Strandfliegen bevölkert wurden, kauften wir uns mit einem Getränk in das einzige Resort ein und erhielten dafür bequeme Sitzsäcke. Die Bediensteten freuten sich riesig über unser Kommen, da die Arbeit hier echt langweilig sei. So liessen wir bis zum Sonnenuntergang einmal mehr unsere Seele baumeln und konnten unser Glück kaum fassen. Als die Sonne langsam unterging, machten wir uns wieder auf den Rückweg und gönnten uns zurück in Kuta leckere Pizza und Salat (der erste seit 5 Monaten!😅) in einem zurecht beliebten Restaurant. Nachdem wir unseren letzten Punkt unserer heutigen To-do-Liste, einkaufen gehen, abgehackt hatten, ging's ab ins Bett.
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