• Lazy days at Hua Hin

    10. tammikuuta, Thaimaa ⋅ ☁️ 28 °C

    Und dann liegt es vor uns, das Meer. Endlich! Am späten Nachmittag sind wir in Hua Hin am thailändischen Golf angekommen. Unser Hotel ist das, was man einen edlen Schuppen nennt. Wir wohnen in einem Cottage, so groß, dass man im Bad Walzer tanzen könnte, mit Kingsize bed und Terrasse, umgeben von einem tropischen Garten, der mir persönlich ein bisschen zuu durchgestylt ist. Ganz so feudal hätte es nicht sein müssen, anyway, wir genießen die Segnungen der Zivilisation, ein durchgehend funktionierendes WLAN, und der unmittelbare Zugang zum großen Wasser ist natürlich giga.
    Beim Frühstück tobt die Flut 10 Meter entfernt und wirft uns ihre Wellengebirge entgegen. Bei einem ersten Strandspaziergang trifft mich eine steife Brise von Nordosten, die offenbar für das stabile Hochdruckwetter hier verantwortlich ist. Man FRIERT mal wieder!
    Mit Einsetzen der Ebbe mäßigt sich der Wellengang, und um die Mittagszeit liegt das Wasser zahm und lammfromm da. Ich gehe darin spazieren und komme mir vor wie ein Fischreiher, der nach Muscheln sucht, aber leider keine findet.
    Wir ruhen uns aus und liegen rum, lesen, schreiben, unterhalten uns. R wird dabei hoffentlich bald seine Grippe los.
    Abends auf dem Nightmarket staunen wir über die Auslagen an Meeresgetier, das viel zu schön ist zum Essen. Die großen blaugrünen Hummer sehen aus wie mit Schmuck behängt. Wie kann man sowas nur zwischen die Zähne nehmen!
    Den Nachtmarkt haben im übrigen die Deutschen übernommen. Lokale, Massagestudios, alles ist fest in teutonischer Hand. Manchmal geniert man sich für seine Landsleute, die hier den arroganten Herrenmenschen raushängen, sich lustig machen über Straßenverkäufer*innen und den flimmernden Krimskrams, den sie an Frau oder Mann loswerden wollen: eine junge Frau mit entstelltem Gesicht, ein kleiner Junge, kaum 8 Jahre alt, eine alte Frau mit spitzem Flickenhut und Clownsgesicht ohne Bemalung, die in den Restaurants  von Tisch zu Tisch ziehen. Dass es in Thailand nicht nur arme, sondern auch stinkreiche Leute gibt, davon zeugen die fetten japanische SUVs, die die Straßen verstopfen. Die soziale Schere geht hier noch weiter auf als irgendwo in Europa. Der Buddhismus eignet sich offensichtlich nicht, um (gerechten) Staat zu machen, so wenig wie irgendeine andere Religion.
    Am zweiten Tag sind wir unser Touristenghetto leid und fahren in den etwas südlich von Hua Hin am Meer gelegenen Nationalpark Khao Sam Roi Yot. Von den verheißenen Zugvogelschwärmen sehen wir nur weiße Reiher, die in den künstlichen Wasserbecken der zahlreichen Shrimpzuchtfarmen nach Beute suchen. Für die Menschen gibt es pittoreske Tempelanlagen, die im Schatten bizarrer Felsnasen dösen. Bunte Touristenkähne dümpeln in nachmittagsschläfrigen Flüssen und haben bereits Feierabend. Nach einigem Herumsuchen finden wir pünktlich zum Sonnenuntergang unseren ersten RICHTIGEN thailändischen Strand. Auf dem Sand, weiß und fein wie Puderzucker, hat die Ebbe filigrane Geschenke in Mengen zurückgelassen. Mein Glück ist vollkommen.
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