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- 日1
- 2025年1月2日木曜日
- ☀️ 33 °C
- 海抜: 7 m
タイKhlong Bang Khun Thian13°42’23” N 100°27’35” E
Nachtflug nach Osten

Das neue Jahr beginnt mit einer Reise. Selten war eine Exkursion so unwahrscheinlich wie diese. Drei Wochen vor Beginn sprang meine Reisebegleiterin ab – um so schöner, dass R eingestiegen ist und nun mit mir fliegt.
Thailand – ein neuer Traum und rasch ein Plan, seit ich im vergangenen Februar bei einem Städtepartnerschaftskurztrip in Mumbai war. In dieser von hinduistischen Tempeln gespickten indischen Millionenstadt sah ich während vier Tagen kein einziges religiöses Gebäude von innen. Man konnte die östliche Kultur riechen, schmecken, hören, man konnte im Reiseführer sehnsüchtig von ihr lesen – zu Gesicht bekam man sie, zumindest, was die Gotteshäuser anging, nicht.
Deshalb nun also Thailand. Fernöstlich und bunt wie Indien, aber kleiner, überschaubarer – und doch immer noch groß genug, dass vier Wochen Urlaub bequem darin Platz haben. Es gibt Khaos (Nationalparks) und Kohs (Inseln) und von beiden nicht wenig. Außer buddhistischen Tempeln warten Tier- und Vogelwelten, tausende Kilometer Sandstrand, eine Unmenge türkisblauen Wassers und ebensoviel Sonne.
Auf dem Weg nach Frankfurt am zweiten Tag des Jahres regnet es an einem einzigen sehr langen Streifen. Dem angesagten Schneegebiet, das Richtung Süden zieht, entfliehen wir und stehen, nachdem das Auto für vier Wochen bei Airparks zur Ruhe gesetzt worden ist, um kurz nach zwölf in der Abflughalle C. Gepäckaufgabe. Vor dem Sicherheitscheck Flaschen leertrinken und loswerden. Nach dem Sicherheitscheck das Getrunkene wieder loswerden. Passkontrolle, Wanderung zu Gate 48 am Ende des Flughafens, nein der Welt, ein Gelaufe ist das!
Keine Minute zu früh stoßen wir zum Boarding; kurz darauf sind wir schon in der Luft. Zehn Stunden fünfzig soll das so bleiben. Fliegen wir wirklich über die Ukraine? Über Kiew, Charkow und Donetsk, wie es die Flight-map auf den Displays vor den Sitzen verheißt? Hoffentlich nicht. Und sehen wir da Schnee, weißes Wasser oder Wolken unter uns? Fragen über Fragen. Sicher ist: Wir fliegen dem großen Schatten entgegen. Und es besteht auch kein Zweifel, dass die kommende Nacht die kürzeste unseres gerade begonnenen Jahres sein wird. Noch kürzer als dieser Tag, der uns nach Armbanduhrzeit bereits gegen vier Uhr Gute Nacht sagt, sich mit einer homöopathischen Dosis rosa Gewölk verabschiedet, ehe er ins Schwarze Meer unter uns sinkt, das bald so schwarz ist wie sein Name.
Städte am Boden gehen auf und wieder unter. Alle flimmernd, manche sternförmig, Tbilissi oder, zu Deutsch, Tiflis, als riesiger brillant leuchtender Halbmond. Namen kommen vorbei und fallen hinter uns zurück. Täbris, Baghdad, Teheran. Baku, Buchara, Kabul, Islamabad. Hat man alles schon mal gehört und manchmal nicht recht gewusst, wohin tun. Die Staaten, in denen sie gewachsen sind, klingen nach Märchen aus tausendundeiner Nacht und haben alle ein „an“ am Schluss. Iran, Turkmenistan, Usbekistan, Afghanistan, Pakistan. Wie groß ist die Welt und zugleich so klein, wie wir da über sie hinwegfliegen. Und was für ein Wunder, dass uns das möglich ist! Fliegen wird nie selbstverständlich für mich sein, sondern immer ein unverdientes Glück, das sich andere für mich ausgedacht und Wirklichkeit haben werden lassen. Immerfort möchte ich aus dem Fenster schauen, genau wie R. Zumal im Flugzeug ein Kind brüllt – gefühlt von Taschkent bis Dhaka – und nicht zu beruhigen ist.
Irgendwo da unten im Dunkeln schläft jetzt die Wüste Gobi. Mount Everest und Annapurna, die wir links liegen lassen, sind bei Nacht genauso einsam wie sie. Die Namen der Städte unter uns werden indisch, und wir haben zwei Drittel des Flugs hinter uns. Tausendundeine Meile weiter kommt dann das eigentliche Highlight dieses Abends oder auch frühen Morgens: Kalkutta von oben, ein Lichtermeer geteilt vom mächtigen mäandernden Ganges – ein unglaublicher Anblick. Früher hätte einem der Pilot im Cockpit einen Hinweis gegeben, umso stolzer sind wir, dass wir die Entdeckung in Eigenregie gemacht haben.
Eine Mahlzeit, zugleich Abendessen und Frühstück, wird gereicht; zu trinken gibt es Wasser in Flaschen, die kaum zu öffnen sind. Ein Kind in der Reihe vor uns hustet und will nicht wieder aufhören. Ich bin froh über meine Maske. Es wird Zeit, dass wir ankommen.もっと詳しく
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- 日2
- 2025年1月3日金曜日
- ☀️ 28 °C
- 海抜: 304 m
タイPak Chong14°41’50” N 101°24’41” E
Erster Kaffee, ein Wat und ein Museum

Und dann lächelt uns der neue Tag mit einem rötlichen Streifen hinter dem Flugzeugfensterchen entgegen. In der Zeit vorwärts gereist landen wir pünktlich wie die Uhr um 6:30 in Bangkok. Im Flughafen legen wir gefühlt mehrere Kilometer auf Rollbändern zurück, ehe uns in der großen Abfertigungshalle die Prozedur der Einreiseformalitäten bevorsteht. Von vergangenen Reisen in die Staaten und nach Costa Rica auf Schlimmes vorbereitet, sind wir völlig baff, wie rasch alles geht. Keine zwei Minuten Warten am Schalter, wo es dann neben einem prüfenden Blick des Beamten in Pass und das zugehörige Gesicht nur noch dreier Fingerabdrücke bedarf, und schon sind wir durch. Mit einem Lächeln. Kurz darauf hat auch unser Gepäck wieder zu uns gefunden, sowie thailändische Banknoten in unsere Portemonnaies (wobei ich eine halbe Stunde nach Betreten thailändischen Bodens nur knapp am worst case vorbeischramme, weil ich nämlich nach dem Abheben von Bargeld meine Kreditkarte im Bankautomaten habe stecken lassen. Die englische Kundin, die nach mir dran war, trägt sie mir hinterher zum Service-Center von Avis – Gott sei Dank!).
Danach braucht es auch nicht mehr als eine Unterschrift, um den Vertrag für den vorbestellten Mietwagen fix zu machen. Als wir kurz vor neun in unser Auto steigen, geht es fast zu schnell. Wo ist in einem Wagen, in dem der Fahrer rechts sitzt, der Blinker, wo das Licht? Zum Glück haben wir eine Automatik-Schaltung. Wie kommen wir dorthin, wohin wir kommen wollen – im Linksverkehr? Momente der Überforderung nach einer schlaflosen Nacht über den Wolken. Immerhin können wir dank von Julian heruntergeladenen Landkarten mein Handy als Navi benutzen. Bald düsen wir unter Thailands warmer Sonne auf dem belebten Highway Nummer 9 Richtung Norden. R findet sich erstaunlich rasch in die neue Fahrsituation ein, und ich bewundere ihn, wie souverän er sich im Großstadtverkehr der fünfspurigen Autobahn behauptet. Chaotisch links und rechts überholende, einscherende SUVs, Lastwagen, deren Abdeckplanen sich im Fahrwind aufplustern, turmhoch beladene Pickups. Auch als wir bei Saraburi nach Osten Richtung Nationalpark Khao Yai abbiegen, lichtet sich das Ramasuri auf dem Highway kaum. Ein Königreich für eine Tasse Kaffee! Aber die kleinen Bars in notdürftig gezimmerten Bretterverschlägen dann und wann direkt am Straßenrand sehen wenig einladend aus. Nach zwei Stunden Fahrt endlich Pause an einem Toilettenhäuschen. Daneben ein Zelt mit Tischen, Getränkeutensilien und neonfarbenen Plastikstühlen, das da sicher nicht immer steht. Wir müssen wohl ziemlich fertig ausgesehen haben, denn zwei der Einheimischen in braunen Uniformen, die offenbar nicht allzu viel zu tun haben, eilen herbei. Wir interpretieren ihren Wortschwall als Aufforderung, näherzutreten, worauf sie uns aufs Allerfreundlichste unseren ersten thailändischen Kaffee kredenzen. Wir verständigen uns mit wenig Englisch, sämtlichen Händen und Füßen und viel Gelächter. Unsere Samariter sind Abgesandte einer Hilfsorganisation und kümmern sich aus Anlass des Neujahrsfestes um am Autobahnrand gestrandete wildfremde Menschen wie uns. Sie weigern sich standhaft, auch nur einen Baht von uns anzunehmen. Was für ein hinreißender Empfang im Land des Lächelns! Nach einer Menge Fotos scheiden wir als beste Freunde und nehmen mit zurückgekehrten Lebensgeistern das letzte Stück Weg für heute unter die Räder. Nach über hundert Kilometern Fahrt wird die Gegend endlich ländlich. Gärtnereien, Obst- und Gemüsestände säumen die Straße und korrespondieren mit riesigen Reklamewänden als Sinnbild für das, was hier und überall zählt: Konsum und Kommerz.
In krassem Gegensatz dazu eine in der Mittagssonne dösende Tempelanlage mit weißem Buddha, rotgold leuchtendem Bot und mehreren Ruhehäuschen, sogenannten Sala. Unser erstes buddhistisches Wat an der Abzweigung nach Pak Chong ist klein, fein und bunt, ein weiteres niederschwelliges Willkommensgeschenk für uns Thailand-Neulinge. Dennoch: Was für eine neue, uns völlig fremde Welt! Ein Mönch in orangefarbener Kesa begrüßt uns und zeigt beim Lächeln wenige Zähne.
Für die größte Überraschung des Tages sorgt dann allerdings unsere erste Unterkunft am Rand des Khao Yai Nationalparks. Das Ban Mai Vintage inmitten eines kleinen Dschungels ist eine in die Jahre gekommene, aber sehr gepflegte urige Hotelanlage, in dessen Garten Unmengen von auf Flohmärkten gesammeltem Trödel und Antiquitäten kunstvoll arrangiert sind. Schon auf der Suche nach der Rezeption verlaufen wir uns. Die Zimmer sind geräumig und voller Blumenduft. Eine Hängebrücke führt zum Restaurant jenseits des Flusses. Dort gibt es außer köstlichem Essen noch mehr Antiquitäten, noch mehr Trödel. Originell, aber gewiss nicht jedermanns Sache. Ein halbes Leben reicht nicht aus, um in diesem Museum alles zu entdecken, die vier, Tage, die wir hier verbringen, schon gar nicht. Man muss es mögen, und wir mögen es.もっと詳しく
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- 日4
- 2025年1月5日日曜日
- ☀️ 27 °C
- 海抜: 299 m
タイPak Chong14°41’49” N 101°24’38” E
Ankommen

Ankommen ....
ist das Motto von Samstag und Sonntag.
Schauen, wo wir gelandet sind. Vom Zimmer aus kann man morgens Vögel beobachten, insbesondere einen kleinen türkisblauen Eisvogel mit klatschrotem Schnabel, der immer an der gleichen Stelle auf einem Ast über dem Fluss sitzt, auf der Jagd nach seinem Frühstück. UNSER Frühstück, in musealer Umgebung serviert, ist für uns Europäer gewöhnungsbedürftig, das Abendessen scharf und schmackhaft. Dazwischen liegen wir in der Gegend rum, schreiben, lesen, dösen. Unterhalten uns, ob es wirklich ein einzelner männlicher sammelsüchtiger Weltenbummler war, der all die Kuriositäten im Hotel zusammengetragen hat, oder nicht doch die drei kleinen alten Damen, die morgens einträchtig in einem der hinteren Zimmer miteinander frühstücken. Fragen können wir nicht, kaum jemand versteht Englisch oder doch so viel davon, dass etwas entstehen könnte, das sich Unterhaltung nennt.
Ab und zu erkunden wir unsere Umgebung.
Buddhistische Klöster sind, wenngleich religiöse Orte, auch Oasen von dieser Welt, in denen Hühner gackern, Katzen streunen, Hunde in der Sonne schlafen und manchmal auch Mönche. Gebannt in den Zauber und die Faszination des Unfertigen, umgeben von viel Gold, viel Rot, viel Licht und einem wunderbaren Frieden bleibt mitten im Unterwegssein die Zeit stehen, und es fällt leicht, für einen Moment ganz im Hier und Jetzt zu sein. Nicht mehr wollen, als das, was ist. Werden wie die Vögel unter dem Himmel - oder die streunenden Katzen, Hunde und Hähne auf dem Pflaster.
Schon nach zwei Tagen habe ich mich in dieses Land verliebt.もっと詳しく
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- 日5
- 2025年1月6日月曜日
- ☀️ 28 °C
- 海抜: 381 m
タイBan Pong Sai14°58’38” N 101°22’7” E
Große Tierschau im Khao Yai

Am sechsten Januar, dem Erscheinungsfest, haben wir bei der Agentur Greenleaf eine Tour im Khao Yai gebucht und hoffen auf das Erscheinen des dort ansässigen Wildlifes und zwar möglichst mannigfaltig und im Plural. Frühmorgens werden wir von einem Fahrer mit dem Pritschenwagen abgeholt. Da R erkältet ist, darf er vorne im Führerhaus mitfahren, und ich sitze alleine hinten auf der Holzpritsche. Kühl ist es, wie wir da in den Morgen hineinfahren, dennoch genieße ich die Stimmung des beginnenden Tags, für den sich die Thai‐Sonne gerade in Position bringt. Menschen mit dem Roller auf dem Weg zur Arbeit, andere bereiten ihre Läden fürs Tagesgeschäft vor. Überall herrscht geschäftiger Lärm.
Wenig später steigen wir um in einen Toyota SUV, in dem wir den ganzen Tag mit unserem persönlichen Tourguide unterwegs sein werden. Nayn ist ein Guide der Extraklasse, ein Glücksgriff, für den wir nichts können, und ein ganz besonderer für mich. Keiner der Dienst nach Vorschrift macht. Er will uns für unser Geld alles, aber auch alles zeigen, was der Park zu bieten hat. Auf diese Weise bekommen wir vor Mittag zu sehen: Rehwild, Makaken und Doppelhornvögel, für mich ein erstes Highlight. Archaisch wirken sie mit ihren mächtigen Schnäbeln, haben Ähnlichkeit mit meinen geliebten Tukanen, sind aber viel größer. Die Bäume, in denen sie sich niederlassen, sind eigentlich zu klein für sie. Weiter geht es zu einem Wasserfall, und dann, während R im Auto eine Runde schläft, lotst mich Nayn zu einem breiten Bachbett zur Vogelbeobachtung. Gemeinsam mit diesem leidenschaftlichen Birdwatcher, neben dem meine eigene Begeisterung für Vögel verblasst, entdecke ich ein Pärchen roter Trogone, wie ich sie schon seit Jahre vergeblich vor die Linse zu bekommen versuche. Beide fotografieren wir, was das Zeug hält, er mit einem meterlangen Objektiv, ich mit meiner neuen Superzoom-Kamera.
Die Tourguides in Park kommunizieren miteinander und geben einander durch, wo gerade welche Spezies gesichtet worden ist. Dann kommt es vor, dass Nayn mitten auf der Straße wendet und Vollgas gibt, um noch rechtzeitig vor Ort zu sein, ehe sich die Tiererscheinung wieder verflüchtigt. Es ist ein bisschen wie bei einer Rallye. Nayn hat sich in den Kopf gesetzt, dass ein Elefant zu der Menagerie eines gelungenen Tierbeobachtungstripps gehört, doch Elefanten machen sich derzeit rar im Park. Man hört ihr typisches Röhren und Trompeten von weitem, aber das wars auch schon. Doch an diesem Vormittag gibt es ‐ weißer Rauch! - offenbar eine Sichtung in der Nähe des Headquarters, wenn auch nur in Gestalt eines singulären Exemplars. Tatsächlich ist es noch da, als wir mit quietschenden Reifen angefahren kommen, bestaunt von mehreren Dutzend andächtiger Zuschauer. Eine riesige Eule und mehrere Bienenfresser, die mich mehr interessieren, gibt es gratis obendrauf.
Nach dem Mittagessen im Headquarter, wo ich eine nette Begegnung mit Katrin habe, die am gleichen Morgen meine Reiseberichte auf Find Penguins gelesen hat, ist für eine Weile die Luft raus. Alle scheinen Pause zu machen, auch die Tiere. Ich schlage vor, auf den Khao Khieo zu fahren, mit 1287 Metern die höchste Erhebung des Khao Yai, und das machen wir. Von oben hat man einen weiten Blick über die Hügellandschaft. Ich bin kurz davor, hier oben Hütten bauen zu wollen, da treibt uns Nayn mit der Ankündigung, "to check another hornbill", zurück zum Auto. Also wieder hinab in die Niederungen des Animalwatchings. Das Checking auf dem Campground im Khao Yai gerät zu einem Spektakel, wie wir uns es nicht hätten träumen lassen. Gelockt von zwei über und über mit Früchten behangenen Bäumen fliegen die Hornbills quasi im Minutentakt ein. Dabei handelt es sich um zwei weitere der insgesamt 13 Arten von Doppelhornvögeln, die in Thailand heimisch sind. Flugsaurier sind es, übrig geblieben aus der Zeit der Märchen und der Drachen, mit einer Flügelspannweite von fast eineinhalb Metern. Wenn sie ihre Schwingen zum Flug erheben, rauscht es, als starteten Erzengel. Das Erlebnis wird zum Ereignis. Über eine Stunde lang geben die Geflügelten ihr einzigartiges Schauspiel und und die Möglichkeit, sie ausgiebig zu beobachten und noch ausgiebiger aufs Display zu bannen. Selbstverständlich sind wir nicht allein. Eine riesige Fangemeinde mit voluminösen Objektiven hat sich in ehrerbietigem Halbkreis um die Bäume versammelt. Es klickt und klackt unaufhörlich. Das letzte Mal habe ich derartiges mit Quetzales in Monteverde in Costa Rica erlebt, das ist schon eine Weile her. Selbst Nayn gesteht später, dass ihm in den 28 Jahren seiner Arbeit als Tourguide eine derartige Sternstunde mit Hornbills noch nie untergekommen ist. Ich frage ihn, ob er am Vorabend für uns gebetet hat - da grinst er und drückt aufs Gas. Gerade hat er den Anruf eines Kollegen bekommen. Mit quietschenden Bremsen biegt er in eine Parkbucht ein. "Come on", herrscht er uns ein letztes Mal an, wirft die Autotür ins Schloss und spurtet uns voran, wir mit gezückten Handys hinterher. Und dann trauen wir unseren Augen kaum: Trippeln am Ende dieser nicht zu toppenden Tour doch tatsächlich drei Stachelschweinchen schräg vor uns über den Weg. Und ich hab immer gedacht, die sind erfunden, die gibts bloß bei Schopenhauer und im Berliner Kabarett ......
Oh, happy day!もっと詳しく
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- 日6
- 2025年1月7日火曜日
- ☀️ 32 °C
- 海抜: 6 m
タイKhlong Hua Ro14°21’49” N 100°33’25” E
Ayutthaya

Warnung! In diesem Footprint geht es vor allem um Steine, ALTE Steine, die noch nicht mal farbig oder gar bunt sind! Und nur ein bisschen um Nachtmärkte und gutes Essen.
Aber der Reihe nach:
Als wir am Dienstag in Pak Chong starten, sieht der Himmel aus wie ein deutscher Samstagmorgenhimmel im Hochsommer. Nichts kann ihn trüben. Am Ende ist es im Khao Yai doch noch warm geworden, und bei unserer Ankunft im Baan Kong Homestay in Ayutthaya verschwindet die Winterkleidung schnell in der Reisetasche. 33 Grad, sagt das Thermometer, was will man mehr? Nichts!
Während es R, noch von seiner Grippe geplagt, vorzieht, sich in unserer Holzhütte in der Horizontalen zu erholen, nutze ich das letzte Tageslicht aus und erkunde das Wat Ratchaburana und das Wat Phra Mahathat, die fußläufig gleich um die Ecke liegen. Mitten im Zentrum der 1351 gegründeten alten Königsstadt sind wir gelandet. Genau genommen hat sie, auf allen vier Seiten von Flüssen umgeben, Inselstatus. Beim Umherwandern stößt man überall auf vom Buddhismus geprägte monumentale Ruinen untergegangener Königreiche. Die erste Begegnung mit der fremden Baukultur hat es in sich. Normalerweise kann ich mit toten Steinen nicht so viel anfangen, aber die ziegelroten Klinker der glockenförmigen Chedis und der phallusähnlichen Prangs, die zu Dutzenden gen Himmel ragen, beginnen, ins Abendsonnenlicht getaucht, zu leuchten und ihre Geschichte zu erzählen.
Jetzt kurz vor Torschluss sind nur noch wenige Touristen in der alten Steinstadt unterwegs. Fast alle fotografieren einander oder sich selbst vor den Ruinen und nehmen jene als Beiwerk, um ihre eigene Person zur Geltung zu bringen. Die Menschheit ist schon eine wunderliche Spezies! Selbst in der interessantesten geschichtsträchtigsten Umgebung geht es nur um ICH, ICH, ICH.
Es wird rasch dunkel und im Wat Mahathat finde ich im allerletzten Tageslicht gerade noch den berühmten in das Wurzelwerk eines Banyanbaums eingewachsenen Buddhakopf. Natürlich keinen echten! Vögel geben durchdringend ihre Gutenachtgrüße zum Besten.
Wir verbringen den Rest des Abends auf dem Nachtmarkt, kaufen in Palmblätter eingepackten süßen Reis oder süße Kokoscreme, Frühlingsrollen und SEHR süße cremige Biskuitrollen. Nightmarkets eignen sich vozüglich zur Entdeckung kulinarischer Köstlichkeiten. Von Kuriositäten wie Hühnerkrallen und gegrillten Insekten lassen wir allerdings lieber die Finger.
Am Tisch eines der Essensstände nehmen wir Platz und essen ebenso köstlich wie preiswert. Endlich ist die Kokossuppe mit Hähnchen mal nicht so scharf, dass einem im Lauf der Mahlzeit unweigerlich die Tränen in die Augen und eine Stichflamme aus dem Scheitel schießt.
Mittwoch: Beim Aufstehen finden wir auf dem Essplatz vor unserer Holzhütte einen Teller mit frischen Früchten, die zusammen mit den Einkäufen auf dem Nachtmarkt am Vorabend unser Frühstück bilden. Dann sind wieder die alten Steine dran.
Das Wat Yai Chai Mongkhon ist um die Mittagszeit überlaufen von Touristen und Pilgern. Meist sind die einen zugleich die anderen oder werden es im Lauf des Besuchs. Der warme erdige Sandelholzduft der Räucherstäbchen vor den Altären des Buddhas bewirkt, dass man nicht Zuschauer bleibt, sondern ein schwer zu beschreibendes Zugehörigkeitsgefühl entwickelt, wozu auch immer. Eine Treppe führt die Stupa empor. Vom oberen Absatz hat man einen umwerfenden Blick über die intensivroten pittoresken Dächer der Tempellandschaft und die in Reih und Glied verharrenden Buddhas, die hier schon so lange sitzen. Manche ihrer uralten steinernen Körper werden mit einer modernen orangefarbenen Bekleidung in die Gegenwart geholt und wirken so echt, dass man sie ansprechen und fragen möchte, was sie schon alles erlebt haben. Und dann gibt es noch diesen dreißig Meter langen weißen Buddha, der in der Gegend herumliegt. Einfach so. Auch Buddhas dürfen schlafen!もっと詳しく
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- 日8
- 2025年1月9日木曜日
- ☀️ 32 °C
- 海抜: 9 m
タイBan Wa En13°50’13” N 99°57’56” E
Reisfelder, Philosophie und viele Tiger

Auf der Fahrt von Ayutthaya nach Hua Hin vermeiden wir die großen Autobahnen rund um und durch Bangkok, fünfspurige Achsen, die man sogar in großer Höhe vom Flugzeug aus sieht. Stattdessen führt uns das Navi über kleine Straßen durch frühlingsgrüne topfebene Landschaft, geprägt von Reisfeldern und diese wiederum durchzogen von größeren schnurgeraden Kanälen. Trotz der tropischen Vegetation mit Palmen und Bananen fühle ich mich irgendwie an Holland erinnert. Jedes Dorf und sei es noch so klein, hat seine Tempelanlage – die Frömmigkeit der Thai ist ebenso allgegenwärtig wie selbstverständlich und imponiert mir sehr. Dass Buddha – wie alle übrigen Stifter der Weltreligionen - ein Mann war, ist ein kleiner Schönheitsfehler.
Auf halbem Weg besuchen wir das „Wat Bang Phra“, was soviel heißt wie „Tempeldorf der Mönche“. Es scheint, wie alle Tempelanlagen, in die ich bisher die Nase reingesteckt habe, und wie der Name schon sagt, ein reines Männerkloster zu sein. Gibt es auch Mönchinnen? Gesehen habe ich noch keine. Das Wort Nonne kommt mir im Zusammenhang mit dem Buddhismus schwer über die Lippen. Ich konsultiere das Internet. Doch statt erwarteter Antworten beschäftigt man sich dort mit Themen, die einen Bart bis zurück ins finsterste Mittelalter haben und mich so überhaupt GARnicht interessieren: „Darf ein Buddhist eine Frau haben?“ Sind im Buddhismus mehrere Frauen erlaubt?“ „Wie heißt die Frau von Buddha?“ Die männliche Sichtweise dieser und anderer Fragen in Bezug auf Religiöses könnte mich zur Verzweiflung bringen. Immerhin bekomme ich heraus, dass der tibetische Buddhismus einE Buddha kennt mit Namen Shyama Tara (die grüne Befreierin). Buddhistische Nonnen heißen Bhikkhuni, doch mit der Geschlechter-Gleichberechtigung ist es auch im Buddhismus nicht so weit her. Schade.
Nichtsdestotrotz bin ich vom Wat Bang Phra fasziniert und kann mich kaum losreißen. Die Anlage ist tatsächlich ein kleines Dorf – und ein höchst buntes ornamentales dazu. Religion in Bonbonfarben, so dass man sich reinlegen könnte, so gefällt mir das. Rund um den glockenförmigen Prang gruppieren sich der Bot (das zentrale Heiligtum, in dem Ordinationen stattfinden) sowie verschiedene Gebetshallen, dahinter eine Art Dorfplatz, um den herum sich das dörfliche Leben abspielt. Dort üben die Mönche ihr Handwerk aus, einer tätowiert den Rücken eines Kunden, der von zwei Helfern brüderlich gehalten wird.
Auch Tiere oder doch Tiersymbole haben ihren Platz im Wat. Dieses steht im Zeichen des Tigers. Eine der Gebetshallen wird von Tigern flankiert, und bei unserem Streifzug durch das Tempeldorf begegnen sie uns immer wieder. Ein geflügelter Tiger gefällt mir so gut, dass ich auf dem Altar Räucherstäbchen entzünde. Ich erinnere mich daran, dass ich ein paar Tage vor unserer Abreise von zwei Tigern geträumt habe – Zufall, dass ich sie hier wiederfinde?もっと詳しく
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- 日9
- 2025年1月10日金曜日
- ☁️ 28 °C
- 海抜: 7 m
タイHua Hin12°34’1” N 99°57’47” E
Lazy days at Hua Hin

Und dann liegt es vor uns, das Meer. Endlich! Am späten Nachmittag sind wir in Hua Hin am thailändischen Golf angekommen. Unser Hotel ist das, was man einen edlen Schuppen nennt. Wir wohnen in einem Cottage, so groß, dass man im Bad Walzer tanzen könnte, mit Kingsize bed und Terrasse, umgeben von einem tropischen Garten, der mir persönlich ein bisschen zuu durchgestylt ist. Ganz so feudal hätte es nicht sein müssen, anyway, wir genießen die Segnungen der Zivilisation, ein durchgehend funktionierendes WLAN, und der unmittelbare Zugang zum großen Wasser ist natürlich giga.
Beim Frühstück tobt die Flut 10 Meter entfernt und wirft uns ihre Wellengebirge entgegen. Bei einem ersten Strandspaziergang trifft mich eine steife Brise von Nordosten, die offenbar für das stabile Hochdruckwetter hier verantwortlich ist. Man FRIERT mal wieder!
Mit Einsetzen der Ebbe mäßigt sich der Wellengang, und um die Mittagszeit liegt das Wasser zahm und lammfromm da. Ich gehe darin spazieren und komme mir vor wie ein Fischreiher, der nach Muscheln sucht, aber leider keine findet.
Wir ruhen uns aus und liegen rum, lesen, schreiben, unterhalten uns. R wird dabei hoffentlich bald seine Grippe los.
Abends auf dem Nightmarket staunen wir über die Auslagen an Meeresgetier, das viel zu schön ist zum Essen. Die großen blaugrünen Hummer sehen aus wie mit Schmuck behängt. Wie kann man sowas nur zwischen die Zähne nehmen!
Den Nachtmarkt haben im übrigen die Deutschen übernommen. Lokale, Massagestudios, alles ist fest in teutonischer Hand. Manchmal geniert man sich für seine Landsleute, die hier den arroganten Herrenmenschen raushängen, sich lustig machen über Straßenverkäufer*innen und den flimmernden Krimskrams, den sie an Frau oder Mann loswerden wollen: eine junge Frau mit entstelltem Gesicht, ein kleiner Junge, kaum 8 Jahre alt, eine alte Frau mit spitzem Flickenhut und Clownsgesicht ohne Bemalung, die in den Restaurants von Tisch zu Tisch ziehen. Dass es in Thailand nicht nur arme, sondern auch stinkreiche Leute gibt, davon zeugen die fetten japanische SUVs, die die Straßen verstopfen. Die soziale Schere geht hier noch weiter auf als irgendwo in Europa. Der Buddhismus eignet sich offensichtlich nicht, um (gerechten) Staat zu machen, so wenig wie irgendeine andere Religion.
Am zweiten Tag sind wir unser Touristenghetto leid und fahren in den etwas südlich von Hua Hin am Meer gelegenen Nationalpark Khao Sam Roi Yot. Von den verheißenen Zugvogelschwärmen sehen wir nur weiße Reiher, die in den künstlichen Wasserbecken der zahlreichen Shrimpzuchtfarmen nach Beute suchen. Für die Menschen gibt es pittoreske Tempelanlagen, die im Schatten bizarrer Felsnasen dösen. Bunte Touristenkähne dümpeln in nachmittagsschläfrigen Flüssen und haben bereits Feierabend. Nach einigem Herumsuchen finden wir pünktlich zum Sonnenuntergang unseren ersten RICHTIGEN thailändischen Strand. Auf dem Sand, weiß und fein wie Puderzucker, hat die Ebbe filigrane Geschenke in Mengen zurückgelassen. Mein Glück ist vollkommen.もっと詳しく
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- 日11
- 2025年1月12日日曜日
- 🌬 25 °C
- 海抜: 10 m
タイHua Hin12°33’59” N 99°57’41” E
Thaimassage am Sonntagnachmittag

Am Sonntagnachmittag lasse ich mich von einem Tuk Tuk zum Wat von Hua Hin fahren. Nach der Einkehr im Tempel gönne ich mir zum erstenmal in meinem Leben eine ganze Stunde Thaimassage. Genial ist das, und die Masseurin eine Meisterin ihres Handwerks. Sie ist eine von drei Frauen, die zusammen den kleinen Laden führen. Nach der Massage servieren sie mir Tee und Kekse. Wieder einmal rührt mich die unbefangene umwerfende Freundlichkeit der Thai. Wie konnte ich nur 66 Jahre alt werden, ohne dieses tolle Land mitsamt seiner Kultur und seinen Menschen kennenzulernen? Das frage ich mich, während ich mich anschließend kreuz und quer durch die ursprünglicheren Viertel von Hua Hin treiben lasse ...もっと詳しく

旅行者da muss ich rein schon vom titel her drücken… was gibts denn besseres als thaimassage am sonntagnachmittag 🤣 🥰 👏
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- 日12
- 2025年1月13日月曜日
- ⛅ 28 °C
- 海抜: 60 m
タイKhlong Bang Laen8°54’39” N 98°31’42” E
Auf dem Weg nach Khao Sok

Als wir am Montagmorgen Richtung Khao Sok starten, ist der Nordwind in Hua Hin immer noch da. Und nervt. Am letzten Abend habe ich auch hier meine Teddyjacke gebraucht. Glaubt man dem Kellner im Restaurant, wird das Land von einer höchst ungewöhnlichen Kältewelle heimgesucht, wie es sie seit 50 Jahren nicht mehr gab. Halb Thailand hustet.
Auch R schleppt seine Erkältung von Ort zu Ort und hat es aufgegeben, zu erwarten, dass sie morgen weg ist.
"Das Leben ist Leiden." Wie Buddha, als er noch Siddharta hieß, wohl zu diesem Satz kam? Und wie passen die fröhlichen bunten Tempel dazu? Die übrigens, je weiter wir auf unserer Reise nach Süden gelangen, immer weniger werden. Die malaiische Halbinsel lebt von der Sonne, nicht so sehr von der Religion. Auf der Fahrt nach Khao Sok nehme ich mir vor, Hesses Siddharta nochmals zu lesen.
Mittlerweile habe ich mich an den Linksverkehr gewöhnt und wage mich auch selbst ans Steuer, um R zu entlasten. Auf dem Highway 4 fährt man auf der linken Seite sicher, rechts auf der Überholspur macht es Spaß. R kommentiert meine Fahrkünste mit der Bemerkung, ich würde fahren wie der Henker. Ich fühle mich geehrt. Wir rasen 400 Kilometer auf der Küstenroute 4 dahin, wobei wir viele zum Teil abenteuerlich beladene Laster überholen. Die Vegetation wird zusehends tropischer. Auf der Höhe von Surathani geht es landeinwärts durch eine wunderlich geformte Felsenlandschaft, wie ich sie noch nie gesehen habe. Solche brüsk aufragenden Kamelhöcker gibt es in Europa nicht, schon gar nicht mit dieser grünen Bewaldung, an der ich mich nicht sattsehen kann.
Das Dorf Khao Sok ist das Eingangstor zum gleichnamigen Nationalpark, in dem es neben Hornbills und Makaken Malaienbären und sogar Exoten wie Tapire und Tiger geben soll. Der Park wird unter Insidern noch als Geheimtipp gehandelt, den man gesehen haben MUSS. Ein Widerspruch in sich? Jedenfalls herscht hier Goldgräberstimmung.
Unsere Unterkunft liegt etwas außerhalb im Grünen und entpuppt sich - was soll ich sagen - diesmal als Griff ins Klo. Ich glaube, so schlecht habe ich nicht mehr übernachtet, seit ich 2014 mit Julian an Halloween in New York war. Im Zimmer ist weder Tisch noch Stuhl, am Bett kein Nachttischchen, auf dem man etwas ablegen könnte. Badezimmer - ja gibt es - mit lockerer Klobrille und einem Wasserhahn, bei dem man Angst hat, dass er abfällt, wenn man ihn scharf anschaut. Der Spiegel scheint aus einem geologischen Zeitalter zu stammen, in dem die Menschen noch kleiner waren als heute, so tief hängt er. Auf dem Klo sitzend kann man sein Konterfei begutachten, sofern die Klobrille nicht wegrutscht. Man glaubt gar nicht, was in einem Hotelzimmer alles nicht funktionieren kann. Als wir nach dem Abendessen zu unserer Behausung zurückkehren, hat sich das Türschloss verkeilt, so dass jemand kommen und es mit dem Schraubendreher öffnen muss. Meine durchgelegene Matratze ist danach das Tüpfelchen auf dem I. Man kann nicht immer Glück haben.
Tags darauf wandern wir im Nationalpark auf einem roten Weg und sehen das gestern von ferne bewunderte üppige Grün aus nächster Nähe. Farne, Palmen, mächtige Bambuswälder. Die verheißene Tierwelt macht sich rar bis auf einen Clan von Äffchen, die sich an Palmwedeln gebärden wie Kunstturner, dazwischen sich balgen und einander knuddeln - herrlich!もっと詳しく
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- 日14
- 2025年1月15日水曜日
- ☀️ 28 °C
- 海抜: 85 m
タイKapao8°59’43” N 98°45’45” E
Cheow Lan Lake

Eins der Must-Do s im Khao Sok Nationalpark ist eine Erkundung des Cheow Lan Lakes, ein durch den Bau des Ratchaprapha-Staudamms 1984 geschaffener riesiger künstlicher See, der der Energieversorgung durch Wasserkraft dienen sollte, mittlerweile aber auch touristisch erschlossen ist. Sämtliche Reiseblogs legen einem eine Bootstour, möglichst mit Overnightstay in einem Raft House, einem Hotel mit auf dem See schwimmenden Hütten, ans Herz. Wo sich der Einstiegsort für die hochgepriesene Tour befindet, ist offensichtlich eins der bestgehüteten Geheimnisse in ganz Thailand. Seit Tagen recherchiere ich dazu im Internet und versuche herauszubekommen, ob man sich wirklich einer der tierisch überteuerten geführten Boattours mit und ohne Übernachtung anschließen muss, oder ob das nicht etwas preisgünstiger auch auf eigene Faust geht. Das wollen wir doch mal genau wissen.
Noch schnell die Wäsche in die hoteleigene Laundry gegeben, dann fahren wir los. Zunächst geht es ein gutes Stück zurück auf der Route 401, auf der wir gekommen sind. Nach einer Stunde erreichen wir den Staudamm und nach etwas Suchen auch die Ablegestelle der Boote. Die Halle mit dem Ticketschalter gleicht einem Bahnhof, vielleicht auch einem Warenumschlagplatz. Die Ware ist der Platz auf einem der Longtailboote und das zu einem möglichst günstigen Preis. Wer einen ergattert hat, trabt mit triumphierendem Gesichtsausdruck in einer Schlange von 10 bis 20 Personen zum Pier und steigt dort in eine der Barken. Aufgrund der Inkompatibilität der Sprachen von Einheimischen und Fremden ist die Kommunikation nicht ganz einfach. Eine thailändische Servicekraft, die in uns die wohlhabenden Individualtouristen erkannt hat, nimmt uns unter ihre Fittiche. Lotst uns vorbei an verschiedenen Schaltern, an denen jedes Mal noch eine weitere Gebühr für weißgottnochwas entrichtet werden muss. Nicht billig, das Ganze, aber dafür bekommen wir dann unsere persönliche Privattour. Hinaus geht es auf den See, der doppelt so groß wie der Chiemsee und je nach Untergrund zwischen 40 und 90 Meter tief ist. Ein Gewässer mit einem Bodensatz aus Vergangenheit. Während wir ganz für uns allein, nur mit dem Bootsführer, dahinschippern, kann ich nicht aufhören, mir die unter uns untergegangene Welt vorzustellen. 13 Dörfer mussten für die Realisierung des Stausees aufgegeben und umgesiedelt werden. Häuser, in denen Menschen geschlafen, gekocht und gegessen haben, in denen geliebt, geboren und gestorben worden ist. Vielleicht ein Wat, in dem Gläubige vor einem goldenen Buddha gekniet haben. Versunkene Gebete und Landschaften, verlorene Heimaten, verbannt ins von Nixen und Wassermännern bevölkerte Reich der Märchen. Kein Sonnenstrahl wird sie je wieder berühren und zum Leben erwecken.
Gegenüber all dem scheint mir die Überwasserwelt, durch die unser Bootsmann uns steuert, fast trivial. Ein in Wasser und Zeit gemeißelter Felsenzirkus ist das für den Touristenblick übrig gebliebene Schauspiel und inszeniert sich in den verschiedensten Posen als mahnende Zeigefinger, geballte Fäuste, leidvoll gebeugte Rücken, Riesenzähne und grün behaarte Kamelhöcker. Manche haben Namen. Wenn sie sprechen könnten, würden sie Geschichten erzählen. Doch als unser Kapitän zwischen zwei mächtigen Felswänden den Motor drosselt, umgibt uns Stille wie in einem Dom.
Nach über einer Stunde Fahrt machen wir Pause bei einem Raft Restaurant, wo sich allerlei Volks zum Essen und Trinken tummelt. Der schwankende Boden unter meinen Füßen katapultiert mich augenblicklich in eine höchst irdische Realität zurück. Mein Magen rebelliert, und mir wird schlecht, wozu der Geruch von altem Bratfett ein Übriges tut. Mein Blick fällt auf und dann in die Hütten, in denen man übernachten kann. Die aus der Ferne so putzig anzusehenden in Reih und Glied schwimmenden Häuschen sind spartanisch eingerichtet. Mit rotem Kunstleder bezogene Pritschen, darauf eine Wolldecke, sonst nichts.
Wie konnte ich nur auf die Idee kommen, mit einem Overnightstay auf dem See auch nur zu liebäugeln? Ich danke dem gütigen Zufall, der mich davor bewahrt hat und schwöre auf der Stelle, den Boden zu küssen, sobald ich wieder festen Grund unter den Füßen habe.
Im Wat Tham Phanturat oder auch Monkey Temple, den wir auf unserem Rückweg nach Khao Sok noch besuchen, wohnen nicht nur Mönche sondern auch Makaken-Äffchen. Mit Letzteren haben wir noch ein paar unglaublich lustige Begegnungen. Sie räkeln sich auf der Bank neben uns, hopsen auf einem Sprungbrett herum wie halbstarke Jugendliche, die sich wichtig machen wollen. Einer ist ein Schwimmer und durchtaucht ein Wasserbecken. Sie sind ganz zutraulich und sehr neugierig. Es fühlt sich merkwürdig an, ihre winzigen Finger an meinen zu spüren, wie etwas zugleich Fremdes und sehr Bekanntes, wenn sie Nüsse oder ein Stückchen Banane aus meiner Hand in Empfang nehmen,
Zum Abendessen in "unserem" Stammlokal wieder Süßsaures für R und Green Curry für mich.もっと詳しく
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- 日15
- 2025年1月16日木曜日
- ☁️ 29 °C
- 海抜: 20 m
タイTub Kaek Beach8°5’27” N 98°44’50” E
Über Khao Lak nach Krabi

Auf unserer Fahrt von Khao Sok zu unserer nächsten Station machen wir einen Schwenker zum Indischen Ozean und streifen dabei das Städtchen Khao Lak, das seit dem Tsunami 2004 jeder kennt.
Was wir nicht geglaubt hätten: dass wir dort noch auf Spuren der Naturkatastrophe vor 20 Jahren stoßen würden. Auf der Suche nach einem Zugang zum Strand, der nicht von den großen Hotelketten verbaut ist, die nach dem Tsunami den Strand aufgekauft haben, passieren wir das verwilderte Gelände einer aufgegebenen Bungalowanlage. Die verwüsteten Cottages sind zur Meerseite hin, dort wo sie von den drei 12 Meter hohen Monsterwellen getroffen worden sind, offen wie Puppenstuben. Beim Begehen streift der Blick das Interieur eines Badezimmers und die Stelle im Schlafraum, wo das Doppelbett gestanden hat. Wer wohl zuletzt darin geschlafen hat? Näheres male ich mir lieber nicht aus. An Weihnachten 2004 war Khao Lak ausgebucht bis auf das letzte Bett.
Hinter dem zugewachsenen Pool, den verwaisten Säulen, die einmal das Dach eines Pavillons gehalten haben, schimmert selbst heute noch der Charme von damals durch. Wer hätte in einer solchen Anlage nicht gerne genächtigt? Dahinter der Strand mit seinem durch ein goldenes Sieb getriebenen feinen Sand, dessen Makellosigkeit ein heute lammsanftes Meer nichts anhaben kann. Dass das untypische kilometerweite Zurückweichen des Wassers damals kaum jemand als Alarmzeichen zu deuten wusste, ist eine Tatsache, die uns nicht in den Kopf will. Auf der Weiterfahrt nach Krabi lässt sich die Beklemmung nur schwer abschütteln. Ich bin ganz froh, dass wir bei der Wahl unserer nächsten Unterkunft nicht an Phuket oder Ähnlichem hängengeblieben sind.
Es geht durch sattgrünes Hinterland. Allgegenwärtig bleiben die knubbeligen Felsen, die unvermittelt aus der Erde wachsen. Hingegen werden die einladenden bunten Torbogen der buddhistischen Tempelanlagen immer häufiger abgelöst von den Insignien des Islams, der die Prägung dieses Landstrichs im Süden übernommen hat. In einem Dorf zähle ich drei Moscheen, deren Minarette von zwiebelförmigen türkisfarbenen oder goldenen Kuppeln gekrönt sind. Viele Frauen tragen Kopftücher.
Unser Hotel an der Ao Nang Beach liegt 14 Kilometer nördlich von Krabi. Wie die Chalets in der Anlage in Khao Lak steht auch unser Bungalow in Sichtweite zum Meer. Zu den Felsen, die den Horizont verstellen, kann man bei Ebbe laufen - fast jedenfalls. Absonsten bringen einen Longtailboote zu den vorgelagerten Inseln Ko Yao Noi, Ko Yao Yai oder nach Krabi.
Sechs Tage wollen wir bleiben. Zunächst mal hier vorort. Uns ausruhen. Baden. Träumen. Urlaub haben. R geht es besser. Und ich selber bin endlich mit meinem Leben wieder auf dem Laufenden und habe Zeit zu lesen.もっと詳しく

旅行者wundervoll! … in krabi werden wir auch noch landen. ab dem 23.1. 🛬 ich freue mich.

旅行者Genau gesagt, sind wir in einem Hotel an der Tab Kaek Beach. Gestern sind wir auf der Suche nach einer Tankstelle im schlimmsten Alptraum einer touristic beach gelandet. Es war Ao nang. Unbedingt meiden. Eigentlich wollten wir nach Krabi town und zum Wat Tham Sua, dem Tigerhöhlentempel.🧐
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- 日19
- 2025年1月20日月曜日 12:03
- ☀️ 30 °C
- 海抜: 28 m
タイTub Kaek Beach8°5’26” N 98°44’50” E
Blaugrüne Auszeit

Ich mache es. Mache Urlaub. Am Strand. Wo morgens Krebse vor ihren Sandhöhlen und junge Frauen im Schneidersitz vor ihren Gurus meditieren. Wo später Eltern in fremden Sprachen Kinder erziehen. Männer auf Liegen schlafen. Frauen auf Liegen lesen.
Ich schlafe und lese, ein Buch vor dem hellen Himmel. Lasse das Meer kommen und gehen. Gerade nähert es sich und ist jetzt wieder da. Mit einem Geräusch wie beim Betten machen. Ja, der Wellenschlag tönt, als würde jemand ein dickes Federbett aufschütteln - unaufhörlich. Man glaubt nicht, dass dieses zahme magere Meer, das sich weit draußen rar macht wie eine spröde Geliebte, zu solchen Geräuschen fähig ist.
Ich lese einen Roman, der nur in kleinen Schlucken genossen werden sollte wie ein wohlschmeckender aber sehr heißer Tee. Zwischen den Schlucken setze ich mich auf, blicke auf das bewegte Wasser vor mir, eine vollgelaufene Badewanne.
Schwimme. Das Blaugrün trägt mich. Wiegt mich.
Bis hierher ist es Urlaub, der überall sein könnte. Auch wenn "überall" das Wasser eher blau als grün wäre.
Einmal fahren wir nach Krabi oder dem, was wir für Krabi halten, in Wirklichkeit aber Ao Nang Beach heißt. Wir landen in einem Wimmelbild mit Straße, einer Million Mopeds und Tausenden fliegenden Händlern und Ramschverkäufern. Die Tankstelle, die wir suchen, gibt es nicht, es gibt weder Zauber noch Verkehrsregeln. Das Meer hat sich abgefunden mit seiner Nebenrolle, platscht verlegen an den Strand und verzichtet auf alle Farbe. Ist grauer als der himmlische Putzlappen dieses Abends über uns. Schnell weg von hier. An unseren Hausstrand. Ein übersichtliches Wohnzimmer mit weißem Sand auf dem Fußboden, auf dem man barfuß geht und sich zum Essen an einen farbig gedeckten Bambustisch setzt. Aber Green Curry und Stir Sweet Sour müssen warten. Zuvor treten wir in die Wohlfühlkammer mit den bunten Massageliegen und überlassen unsere Körper den Händen der Künstlerinnen, die mit jedem Muskel auf Du und Du sind.もっと詳しく
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- 日19
- 2025年1月20日月曜日
- ☁️ 33 °C
- 海抜: 32 m
タイKrabi8°5’4” N 98°54’26” E
Ein Tigerhöhlentempel ohne Tiger

An manchen Tagen ist das Meer vor unserer Hotelanlage voller schwarzer Stecknadelköpfe und der Strand so bevölkert, als würden die Wellen Geldstücke und nicht Korallenscherben und ein paar Muscheln an Land spülen.
Wir fahren nach Krabi zum Tiger Cave Tempel. In diesem Höhlentempel soll der Legende nach einmal ein Tiger gehaust haben. Klingt vielversprechend. In der Tempelanlage empfängt uns eine etwas skurrile Mischung aus Jahrmarkt- und Wallfahrtsstätten-Atmosphäre, wie wir sie schon öfter erlebt haben. Zwischen den chinesisch angehauchten bunten Gebäuden dauert es eine Weile, bis einen beharrliches Durchfragen und spärlich gesetzte Wegzeiger treppauf, treppab und dann durch Primärurwald auf den richtigen Pfad bringen. An Tropenbäumen mit riesigen Brettwurzeln entlang geht es zu einem Buddhaschrein am Fuß überhängender Karstfelsen. Der dahinter versteckte Tigertempel selbst ist - leer und verwahrlost, der Tiger ausgewandert. Stattdessen gibt es Schildkröten - echte und unechte. Diebische Äffchen, vor deren Angriffslust gewarnt wird. Und herrenlose Hunde im Dutzend. Links und rechts des Buddha-Felsentempels klammern sich winzige Hüttchen an die Felswand, in die sich die Mönche zur Meditation zurückziehen. Einer schrubbt gerade den steinernen Tempelboden. In den Abendfrieden dieses Naturklosters platzt urplötzlich ein Tropenschauer, wie wir ihn aus Costa Rica kennen, und treibt uns zurück zum Auto.
Auf dem Nightmarket am Flussufer von Krabi essen wir mäßig gut aber zum Preis von 300 Baht unschlagbar preiswert. Das Green Curry ist allerdings mal wieder derart scharf, dass ich kurz vorm Feuerspeien bin.もっと詳しく
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- 日21
- 2025年1月22日水曜日
- ☁️ 28 °C
- 海抜: 14 m
タイAo Maenam9°34’14” N 100°0’44” E
Von Krabi nach Samui

Nach sechs Tagen ist die Auszeit von der Auszeit vorbei und wir sind on the road again. Am letzten Abend spazierten wir nochmal die Sandpromenade unserer Wohnzimmer-Beachmeile Tub Kaek entlang. Fast in allen Restaurants haben wir ein- oder zweimal gegessen - jetzt winkten uns die Servicekräfte alle zu und forderten uns auf, ein letztes Glas bei ihnen zu trinken. Uns wurde geradezu weh ums Herz - was für nette Menschen! Und was für ein anheimelnder Ort mit den bunten Laternen, die über den Tischen an den riesigen Bäumen hängen ... ein Platz zum Wiederkommen!
Nun geht es weiter - vom südlichsten Punkt unserer Reise erst ein Stück nordwärts und dann auf einer mit dem Lineal gezogenen schnurgeraden Straße quer an Thailands Taille entlang.
Das Land hat schon viel Grün, wenn man davon absieht, dass massenhaft Palmölplantagen dabei sind. Ganz schön dunkel ist es darunter. Die Kautschuk-Pflanzflächen dagegen sind licht wie freundliche Frühlingswäldchen. An jedem Baum klebt ein schwarzes Töpfchen, in dem der abgezapfte Saft aufgefangen wird.
Zur Mittagszeit erreichen wir nach zweieinhalb Stunden Fahrt Don Sak und den Pier der Reederei Raja. Bei der Frage, ob und welche Autofähren die Insel Samui anfahren und ob man gegebenenfalls auch ohne Reservierung ein Plätzchen bekommt, waren wir mal wieder mit einem Staatsgeheimnis beschäftigt, das sich erst vor Ort lüften lässt. In einer mäßig langen Schlange von Pickups und Kleinlastern bewegen wir uns von Checkpoint zu Checkpoint, wedeln uns mit Ausweisen und Banknoten unserem Ziel näher. Von Meter zu Meter riecht es ein bisschen mehr nach Meer und Fisch und Salz und Sonne, und kurz vor 15 Uhr kriechen wir tatsächlich in den Bauch der Fähre, wo es mit den Wohlgerüchen vorbei ist und nur noch nach Diesel und Abgasen stinkt. Wir machen, dass wir nach oben kommen, und dann fahren wir auch schon - an Bord eines uralten Kutters, der wahrscheinlich schon die Kreuzfahrer gesehen hat und danach für die Italiener unterwegs war, ehe er nach Thailand verscherbelt wurde, mutmaßt R.
Koh Samui ist die größte der über 80 Eilande im thailändischen Golf. Sie hat die Form der iberischen Halbinsel en miniature und lässt sich mit dem Auto bequem an einem Tag umrunden. Unser Feriendomizil auf ihr befindet sich im Nordosten in der Bucht von Mae Nam, etwa da, wo in Spanien Bilbao liegt oder Santander. Meine Buchung ist ein Relikt der Planung vor vier Monaten und war der Tribut an die Träume meiner Reisegefährtin in spe, die es dann doch nicht wurde. Aus heutiger Sicht hätte ich Samui wohl links liegen gelassen, eilt diesem Flicken Erde doch ein schrecklicher Ruf voraus. Generell mag ich keine Orte, an denen Touristen unter sich sind, und Samui scheint ein solcher Ort zu sein. Verschrieen als von Europäern, namentlich deutschen Pauschaltouristen geflutete Urlauberinsel gilt er als das Mallorca Thailands, das unbedingt zu meiden sei. Da wir Mallorca schon in Ao Nang erlebt haben, blicken wir dem Übel gefasst ins Auge - viel schlimmer kann es nicht kommen.
Die ersten Eindrücke sind widersprüchlich. Unser schmutziger Kutter ankert in einer palmenbestandenen Traumbucht mit Sandkastensand, den noch nie jemand berührt hat, kein Kind, kein Mensch. Wir fahren von Bord und dann über fadenschmale geflickte Sträßchen mitten durch dschungelähnliche Landschaft, so dass ich denke, weiter muss ich gar nicht, hier könnte ich schon bleiben. Dieses Träumchen endet abrupt, als wir auf die Ringstraße, die Hauptschlagader Samuis stoßen. Dreck, Staub, Feierabendverkehr, wie man ihn seinem schlimmsten Feind nicht wünscht. Menschen, die irgendwoher kommend alle irgendwohin wollen, alle auf dieser Achse, zu Fuß, zu Roller, Dreirad, Auto, Minivan, und sich dabei selbst der Nächste sind. Die zur Lodge führende Schlaglochpiste lässt danach auch nichts Gutes ahnen oder jedenfalls nicht das, was uns dann erwartet: Eine hinter einem freundlichbunten Eingang gelegte Sandspur führt direkt ins Paradies. Das Haupthaus mit Restaurant, die kleinen Holzbungalows mit Terrasse, Sitzbereich und Liegepolster - alles ist bunt, geschmackvoll, gemütlich, voller Kunsthandwerk und Antiquitäten, stilvoll platziert. Von unserem Beachfront-Bungalow, beschirmt von einer riesigen Mangrove, in dem Eichhörnchen herumflitzen, führen drei Steinstufen abwärts zum Meer. Dort fehlt nicht einmal die obligatorische Palme, ein Muss für jeden Traumstrand. Was für ein Treffer! Vermutlich der schönste Ort auf ganz Samui, von dem wir uns die nächsten Tage keinen Meter wegbewegen werden.もっと詳しく
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- 日23
- 2025年1月24日金曜日
- ⛅ 28 °C
- 海抜: 20 m
タイAo Maenam9°34’15” N 100°0’44” E
Samui oder "Im Paradies?"

Von unserer orangefarbenen Blockhütte sehen wir direkt aufs Meer. Die Holzhütte ist alt mit bunten ziselierten Glasbausteinen am oberen Rand der Fensterseite, sie hat ein paar schöne Details, die Charme verströmen. Hier haben Urlauber nicht nur gewohnt, sondern gern gewohnt. Nicht auf den Luxus, sondern auf die Atmosphäre kommt es an. Allerdings hat das Ganze auch was von Zelten. Im Paradies gibt es extrem viel Sand, den man überallhin mitschleppt, sogar ins Bett. Neben dem Eingang steht, um das Schlimmste zu verhindern, ein kleiner feinhaariger Besen. Auch im Paradies muss man fegen.
Unsere Hütte steht Wand an Wand, nur getrennt durch einen Bambuszaun, mit dem Restaurant, das den ganzen Tag über gut frequentiert wird, und zwar von Menschen, die im Paradies nicht nur essen, sondern sich auch lautstark unterhalten wollen. Auch im Paradies gibt es Quasselstrippen und Plaudertaschen, sie reden so laut, dass man den Wellenschlag, 8 Meter entfernt, nicht mehr hört, in allen Sprachen des Abendlands, deutsch, englisch, russisch, französisch. Ja, besonders französisch. Schon öfter ist uns aufgefallen, wie viele Franzosen hier Urlaub machen. Eine Spätfolge der Kolonialzeit, als Großbritannien und Frankreich Südostasien unter sich aufgeteilt haben?
Man glaubt es nicht, aber auch im Paradies kann man Fluchtgedanken entwickeln. Die Unruhe hinter dem Bambuszaun beginnt morgens um 10, sie nervt und bewirkt, dass es keinen Tag dauert, bis sich unser Schwur, uns aus unserer Oase nicht wegzubewegen, in Luft auflöst.
Ist man Stuben- oder Strandhocker oder gehört man zu denen, die um die Ecke schauen und wissen wollen, was hinter der nächsten Biegung ist? Unser Strand ist brav und muschellos, es gibt nur kleine farbige Steine, die aussehen wie Muscheln, aber keine sind. Ob das Wasser dort hinten, wo eine helle Landzunge an den Wellen leckt, etwas ausspuckt, was nach Meer aussieht und riecht? Ich mache mich auf den Weg und finde immerhin ein paar schöne Schneckenhäuser.
Laut Reiseführer sind kulturelle Sehenswürdigkeiten rar auf Samui. Die wenigen, für die es sich lohnt, einen Fuß aus dem Paradies zu setzen, befinden sich glücklicherweise ganz in unserer Nähe. Doch vor dem Vergnügen haben die buddhistischen Götter den Verkehrsinfarkt gesetzt, und man hat keine Nerven mehr, wenn man beim Wat Phra Yai angekommen ist. Der 12 Meter hohe goldene Big Buddha thront auf einem durch einen Damm mit dem Festland verbundenen Kap, und nach schweißtreibendem Aufstieg auf eine Plattform hat man einen fantastischen Rundblick über die umliegenden Buchten. Wir staunen, wie wenige Touristen, die sich in Mae Nam und Bo Phut gegenseitig auf die Füße treten, sich in diese stimmungsvolle Tempelanlage verirren. Die in der Sonne brütenden Cafés sind leer, und wir finden sofort einen Platz an der Brüstung Richtung Meer. Mitten am Tag gibt es Tom Kha, Kokosmilchsuppe mit Hühnchen, und Gaen Phet, rotes Curry, beides köstlich und zusammen billiger als das kontinentale Frühstück im Paradies, das man dort extra zahlen muss und auf das wir am Morgen verzichtet haben.
Das Highlight dieses Tages steht uns aber noch bevor und befindet sich nur wenige hundert Meter vom Big Buddha entfernt. Der chinesische Tempel Wat Plai Laem liegt komplett im Windschatten des Tourismus und erinnert anfangs, wie so manche buddhistische Tempelanlage, an eine komische Mischung aus Kirmes und Gebetsstätte, vor allem seiner farbenfrohen Ornamentik wegen. Fehlt nur das Karussell. Dieser Eindruck verliert sich aber schnell. An einem kleineren Schrein ziehe ich die Schuhe aus und zünde Räucherstäbchen an, drei zusammen an dem Licht in der Laterne, wie es mir ein Tempelwärter gezeigt hat. Ein Mönch in orangefarbener Kesa winkt mich heran, bedeutet mir, niederzuknien. Er bindet ein vielfarbiges Bändchen um mein Handgelenk und besprengt meinen Kopf mit Wasser. Wird das jetzt so eine Art Wünschdirwas-Veranstaltung? Zum Mönch sage ich, dass ich auf Frieden und Freiheit für Palästina hoffe. Aber er versteht mich nicht. Zeigt auf eine große Klangschale, auf der ich mit einem Klöppel versuche, meinen Wunsch zum Tönen zu bringen. Ein Gong für die Menschen in Gaza.
Hingucker sind in der Tempelanlage danach vor allem der riesige lachende Buddha mit seinem dicken Bauch und die 18-armige Göttin der Barmherzigkeit, beide vom Wasser hofiert. Eine Gebetshalle scheint auf einer rosa Lotusblüte zu schwimmen. In einer anderen halten uns Malereien mit Szenen aus dem Leben Buddhas fest, von denen eine wunderbare weltzugewandte Ruhe ausgeht. Wir legen uns auf dem roten Teppichboden auf den Rücken und schauen uns die Deckenbemalung an. R schläft ein.
Unsere anschließende Fahrt nach Süden auf der Suche nach einem schönen Strand, der nicht unserer ist, hätten wir danach vielleicht nicht machen sollen. Im Urlaubsort Chaweng ducken sich ärmlichste Behausungen neben hermetisch abgeschirmten Luxushotels, Obstkarren neben pompösen auf arktische Temperaturen heruntergekühlten Shopping Malls. An die kilometerlangen Badestrände Chawengs aus Sand, hell und fein wie Weißmehl, grenzen verwahrloste struppige Abschnitte. Die im Reiseführer gerühmte malerische Cristal Beach gleicht, übersät mit in Algen verfangenem Plastik, einer Müllhalde. Was macht man, wenn man aus Versehen eine Unterkunft an einem solchen Strand gebucht hat? Und dann noch im Fünfminutentakt Urlaubsflieger über dich hinwegdonnern? Wer ist überhaupt auf diese bescheuerte Idee gekommen, auf Samui einen - Internationalen! - Airport zu errichten? Damit übersättigte europäische Wohlstandsbürger ihre Kultur, ihre Ansprüche einfliegen, und die Insel zu etwas machen, das man, bis auf das blaugrüne Meer, auch zuhause vor der Haustür hat. Damit man in ausschließlich von Deutschen konsultierten Lokalen zuhören kann, wo Onkel Jürgen am Nachbartisch für einen Spottpreis Hummer gegessen und sich hat massieren lassen. Damit man anfängt, sich über seine Landsleute aufzuregen, weil unübersehbar ist, dass hier was extrem schief läuft.
Uns reicht es für diesen Tag. Ohne die Eindrücke des Nachmittags würde unser Urteil über Samui vermutlich vernichtend ausfallen. Wir reihen uns ein in die Blechlawine auf der Ringstraße und fahren im Schneckentempo zurück in unser Paradies. Eins ist sicher: Eines nicht fernen Tages wird Samui an seinem Verkehr ersticken.もっと詳しく
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- 日26
- 2025年1月27日月曜日 18:59
- ☁️ 24 °C
- 海抜: 海水位
タイBan Thang Sai11°22’47” N 99°35’11” E
Von Samui nach Ban Krut

Auf der Rückfahrt von Samui nach Don Sak geht alles wie geschmiert. Morgens ist das sonst so blanke Meer im Paradies ein Streuselkuchen mit Streuseln aus Schaum vom touristischen Duschwasser, deshalb verzichten wir aufs Schwimmen und sind um 8:45 Uhr bereits auf dem Weg zum Hafen. Keine Sekunde zu früh für die 10 Uhr-Fähre landen wir am Pier und kurz darauf im Schiffsbauch. Auf dem Kahn ist eine Bikergruppe, die einen Höllenlärm macht. Touristen löffeln um 10 Uhr morgens Noodlesoup aus Plastikbechern.
Der Seegang ist diesmal gewaltig und unser Kutter klappert, wimmert und ächzt an allen Ecken und Enden. Ich überlege mir, an welchen Rettungsring ich mich im Fall des Falles klammern werde und ob einem die Haie, die hier leben, was tun.
Die Insel löst sich im Dunst auf und ist Geschichte. War da was? Ach ja, die beiden Buddhas, der große goldene Asketische auf seinem Berg und der dicke Lachende in seinem Bad mit Lotusblüte. Das Elefant Sanctuary, das wir gestern Nachmittag besuchten und die sanften Kolosse, die früher als Reittiere für Touristen herhalten mussten und die sich von uns füttern und anfassen ließen. Tiere sind noch besser als Steine und Bauwerke. Das bergige Hinterland Samuis, das im Norden noch Unberührte, während der Süden schon fest in der Hand der Siedler aus aller Herren Länder ist, die sich hier eingekauft haben und ihre Burgen und Schlösser bauen. Da habe ich aufgehört zu fotografieren, damit das Hässliche nicht dem Schönen, das man auf Samui eh suchen muss, die Kraft nimmt.
Wir laufen in Don Sak ein, und die Story über Schiffbruch fällt ins Wasser. Das Festland hat uns wieder, und nun heißt es Kilometer machen nach Norden. Bis Ban Krut sind es 360 Kilometer und 5 Stunden Fahrt, während der wir abwechselnd am Steuer sitzen. In der Nähe von Chumphon bricht die Sintflut über uns herein: ein Tropenschauer, der gar nicht wieder aufhören will. Bis wir unsere Unterkunft erreichen, hüllt sich der Himmel in mürrisches Grau. Das Bayview Beach Resort ist wieder ein Treffer. Nach dem Aufenthalt im Paradies mit Abstrichen genießen wir den wiedergefundenen Luxus von Herzen, die Bahnhofsatmosphäre im Restaurant nehmen wir hin. Der Strand ist palmengesäumt wie in einem Werbeprospekt. Und in Hörweite gibt es randalierendes mächtiges Meer mit massig Muscheln.もっと詳しく
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- 日28
- 2025年1月29日水曜日
- ☁️ 27 °C
- 海抜: 37 m
タイBan Thung Yao11°36’32” N 99°38’43” E
Das Beste kommt zum Schluss

Nur zwei Übernachtungen haben wir im Bayview Beach Resort auf unserer Rückreise nach Bangkok gebucht. Leider. Unser Zeitplan gab nicht mehr her. Zwischen den beiden Nächten liegt tröstlicherweise ein wunderbarer langer Tag mit schönstem Wetter, wildem Meer, denkwürdigen Strandspaziergängen, Muschelfreuden sowie dem Besuch der Buddhastatue Phrabhut Kitti Sirichai und der buddhistischen Pagode auf dem Tongchai Berg. Letztere kann man von unserem Strand aus sehen und wirkt mit den im Sonnenlicht glitzernden fünf goldenen spitzen Stupas wie ein Märchenschloss. In der Mittagshitze erklimmen wir eine von weißen Schlangen gesäumte Treppe und erleben die Pagode von ihrer nahbaren Seite. In dem doppelstöckigen quadratischen Raum zeigen Türen, die unten auf Schwellen aufsitzen und nach oben hin konisch aufeinander zulaufen, in alle vier Himmelsrichtungen und suggerieren eine wunderbare genau definierte Verbindung zwischen innen und außen. Einige der Türen sind offen, so dass man mit dem Blick auf Kokospalmenwälder und die lange weiße Küste der Welt draußen sehr nahe ist. Einmal mehr fasziniert mich die Diesseitigkeit des Buddhismus. Man stelle sich Kirchen mit nach allen Seiten offenen Fenstern und Türen vor – undenkbar!
Den Rückweg vom Phrabhut Kitti Sirichai zur Lodge verbinde ich mit einem langen Strandspaziergang.
Auf einem Felsvorsprung wehen die an einer Wäscheleine trocknenden orangefarbenen Gewänder der Mönche des Wat Thang Sai. Die bei Flut an die Felskante schlagenden Wellen haben sich zurückgezogen und am Strand einen Saum aus schmutzigem klebrigem Tang zurückgelassen, in dem sich Strandgut verfangen hat, das hier nicht her gehört und nur bedingt appetitlich ist. In Wasserlöchern dümpelt nicht nur die Keramik von Muschelschalen und Korallenscherben, sondern auch Relikte von Kunststoffgegenständen aller Art. Dinge, die den Blick stören und das Wohlbefinden, das gute Gefühl, dass man hier an einem intakten Ort ist, an dem noch alles in Ordnung ist. Aber das mit dem Paradies ist halt so eine Sache. Nicht erst an diesem Strand, aber hier besonders eindringlich, begreife ich das ganze Ausmaß der Plastikseuche, die Thailand fest im Griff hat, und ihre Tragweite. Schon zuvor ist uns aufgefallen, wie freigebig und scheinbar unbekümmert man in Thailand mit der Verwendung von Plastikutensilien umgeht. Alles, alles ist hier aus Kunststoff, Becher, Bottles, Besteck, Beutel, in denen auf thailändischen Nachtmärkten an Ort und Stelle produzierte Gerichte zum Mit-nach-Hause-Nehmen verkauft werden. Jeder einzelne(!) Keks in einer Keksschachtel, jeder Klecks Butter, jedes Portiönchen Marmelade am Frühstücksbuffet hat eine Hülle aus Plastik oder Zellophan, die nach dem Verzehr weggeschmissen wird. Wo alles landet, spiegelt das Meer, das dummerweise nichts behält, sondern, bewegt, wie es ist, alles wieder ausspuckt, zurückgibt, wahllos, wo es will. Notdürftig sauber gehalten sind die Hotelstrände, daneben und dahinter häufen sich Dreck und Abfall. Tüten, Flaschen, Verschlüsse, Plastiklöffel, Plastikgabeln, Strohhalme, nicht aus Stroh, Textilien, Büstenhalter, Badeschlappen, einmal ein kompletter Hocker. Alles in Farbe, an der nichts schön ist. Nicht nur auf den Inseln, sondern auch am Golf, an allen Stränden Thailands ist das so, das wird mir an diesem Nachmittag klar. Wer nur an seinem Hotelstrand sitzt, sieht nichts davon. Bei einem Gang am Morgen bin ich an der Ban Thang Sai Tourism Community vorbei gekommen, die mehrere ausrangierte Klos in den Sand gepflanzt hat. Was vielleicht als Gag gedacht war, kommt mir jetzt von Minute zu Minute sinnträchtiger vor: Thailands Strände – auf dem besten Weg, Kloake zu werden, sofern sie es nicht schon sind. Noch lässt sich die Katastrophe in Grenzen halten, aber wie lange? Man könnte – und müsste – jeden Tag säckeweise Strandmüll sammeln, um des Übels Herr zu werden.
Ironie der Tragödie: Die schönsten Muscheln, auch seltene – ja, es gibt sie noch! - finden sich nicht im makellosen Sand, sondern mitten in diesen Schlacken aus mülldurchsetztem Gestrüpp und Algen, das die Flut dagelassen und die Ebbe aufgedeckt hat. Nachdem ich das erste Exemplar einer Meeresschnecke Voluta Melocorona eher zufällig aufgelesen habe, suche ich nun gezielt dort – und finde. Freude und Unbehagen halten sich die Waage, als ich mit meinem (Plastik-)Säckchen voller Fundstücke in der Lodge eintreffe. Muscheln und Schneckenhäuser nicht von dieser Welt sind dabei, von der Künstlerin Natur gerundet, gewunden, gedreht, ziselliert mit Ornamenten, verziert mit Farbmustern, wie sie kein menschlicher Schöpfer genialer und perfekter zuwege brächte. Besser geht’s nicht.
Am Abend Restaurantbesuch im Ort – essen muss der Mensch auch. Ban Krut erinnert mich an manche der ürsprünglicheren Dörfer in Costa Rica; auch hier ist der Tourismus schon angekommen, aber noch übersichtlich. Man geht früh schlafen. Um kurz nach neun verstummt die Jukebox, und wir sind mit dem Wirt, der unter freiem Himmel abspült, allein im Lokal. Wieder haben wir Tom Kha und Stir fried sweet and sour bestellt – zum letzten Mal, aber das wissen wir an diesem Abend noch nicht. Was ich schon weiß, ist, dass Ban Krut, sollte ich wieder nach Thailand reisen, zu den Orten gehört, an die ich zurückkehren möchte. Zum Muscheln- und, wenn's sein muss, auch Müll sammeln.もっと詳しく
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- 日29–33
- 2025年1月30日〜2025年2月3日
- 4泊
- ☀️ 31 °C
- 海抜: 8 m
タイBang Rak13°43’47” N 100°31’18” E
We did Bangkok in one day

Alle Wege für Thailandreisende beginnen in Bangkok - und enden dort auch. Auch wenn die 5-Millionen-Einwohner-Metropole berüchtigt ist als smoggeplagter Moloch, um den man möglichst einen großen Bogen macht - ganz auslassen wollen wir sie doch nicht. Auch Autofahren gilt in Bangkok als besondere Herausforderung, der wir mit unserer bewährten Arbeitsteilung begegnen. R übernimmt das Steuer, ich die Navigation mit dem Smartphone, ohne die man im Gewirr der ineinander verschlungenen mehrspurigen Autobahntrassen, die von riesigen Betonpfeilern getragen werden, verloren wäre. Aber selbst mit diesem Hilfsmittel ist das Ganze alles andere als vergnügungssteuerpflichtig. Mehr als eine Stunde sind wir Teil der Blechlawine, die sich zu Feierabend am Südrand Bangkoks von West nach Ost wälzt, wo wir uns für eine Nacht im Oriole-Hotel in der Nähe des Flughafens Suvarnabhumi eingemietet haben. Die 3-Sterne-Lokalität verfügt über alles, was man braucht und den Charme einer Zahnklinik. In der düsteren Vorstadt finden wir auch noch was zu essen in einer der ärmlichen Garküchen, in die sich selten bis nie ein Tourist verirrt. Tom Kha steht nicht auf der Speisekarte, so wähle ich zum ersten Mal Tom Yum, eine klare Hühnchensuppe. Während des Essens donnern auf der Hauptstraße vor uns die fetten Laster vorbei. Fix und fertig in unsere Zahnklinik zurückgekehrt, fallen wir in unserem reinweißen Klinikzimmer in die reinweißen Betten.
Am nächsten Morgen sieht die Welt wieder anders aus. Draußen grüßt ein hellblauer Morgenhimmel ohne eine einzige Wolke. Vom Zimmer aus sieht man das glitzernde geschwungene Dach eines Thai-Tempels, und ich hätte größte Lust, ihn noch vor unserem Tagesprogramm zu besuchen. Aber das gibt unser One-day-trip nicht her.
Ein netter Taxifahrer bringt uns in einer knappen Stunde Fahrtzeit in die Innenstadt. Angesichts des chaotischen Verkehrs sind wir heilfroh, dass wir uns für diese Art der Fortbewegung entschieden haben. Am großen Palast angekommen, lassen wir diesen, verschreckt durch die hineindrängenden Touristenströme, sofort links liegen. Steigen ins Tuk Tuk, das für den Rest des Tages unser Fortbewegungsmittel wird, fahren zum Wat Pho und später über den Fluss Chao Phraya zum Wat Arun. Beide Tempelanlagen sind hoffnungslos überlaufen. Im Wat Pho drängen sich Hinz und Kunz am 43 Meter langen liegenden Buddha entlang und versuchen, zwischen den wuchtigen Säulen, die seinen goldenen Körper verdecken, Teile davon zu erhaschen, vor allem für die Linse. Irgendwie hat man sich das so nicht vorgestellt. Dieser Buddha darf nicht schlafen, der Trubel vor dem Bot ist unerträglich. Ich versuche ihn mir wegzudenken und sehne mich nach der meditativen Stille der vielen kleinen Tempel, die ich in den letzten vier Wochen besucht habe. All das, was den Buddhismus ausmacht, ist im Wat Pho in sein Gegenteil verkehrt. Schön sind die Bauten mit ihren Dächern aus farbigen glasierten Ziegeln inmitten von Grün allemal.
Das Wat Arun, geflutet von Chinesen als deren Wallfahrtsstätte, setzt noch eins drauf. Chinesinnen posieren zu Dutzenden in ihren Qipaos vor den glasierten Stupas, das Tragen der Staatstracht scheint wohl zum Tempelbesuch dazu zu gehören.
Der Menschenmassen müde setzen wir mit dem Boot wieder auf die andere Seite über, und dann lassen wir uns kreuz und quer mit dem Tuk Tuk durch Bangkok kutschieren. Unser Kurzbesuch der quirligen Stadt endet in einem kleinen Park am Wasser, wo wir Eis am Stiel essen und beobachten, wie die untergehende Sonne unseren letzten Abend in Thailand vergoldet. Das Vorurteil, Bangkok lohne keinen Besuch, können wir jedenfalls nicht unterschreiben.
Zurück im Hotel heißt es packen, ehe wir mit dem Mietwagen die letzte Fahrt zum Flughafen antreten. Kurz vor Mitternacht hebt unser Flieger ab Richtung Europa.
Im Halbschlaf in meinem Sitz ziehen Momentaufnahmen der letzten vier Wochen vor mir vorbei. Die Doppelhornvögel im Khao Yai. Der zweite Morgen in Ayutthaya mit seinem Vogelgezwitscher, dem Ruf des Muezzins von der Moschee, den Aufwachgeräuschen der Stadt. Die erste Thaimassage in Hua Hin. Die Mahlzeiten auf den Nachtmärkten, der Muschelstrand im Khao Sam Roi Yot. Das Wat Bang Phra im Zeichen des Tigers, die Elefanten im Sanctuary auf Samui.
Ach ja, in Krabi bin ich tatsächlich auch dazu gekommen, ein Buch zu lesen. Und aus der Begegnung mit der zerstörten Lodge in Khao Lak erwuchs sogar eine Romanidee.
Die Thailandreise war eins der eindrücklichsten Erlebnisse meines Lebens. Ein faszinierendes Land mit wunderbaren freundlichen Menschen. Eine großartige Mischung von Natur und Kultur. Es war schön, es zusammen mit R zu entdecken, wir sind ein unschlagbares Team.
Kop kun ka, Thailand! Ich komme wieder!もっと詳しく
旅行者
Wahnsinn 🤯
旅行者Ja, das hab ich mir gedacht, dass Dir das auch gefällt.😁