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- Day 12
- Monday, January 13, 2025
- ⛅ 28 °C
- Altitude: 60 m
ThailandKhlong Bang Laen8°54’39” N 98°31’42” E
Auf dem Weg nach Khao Sok

Als wir am Montagmorgen Richtung Khao Sok starten, ist der Nordwind in Hua Hin immer noch da. Und nervt. Am letzten Abend habe ich auch hier meine Teddyjacke gebraucht. Glaubt man dem Kellner im Restaurant, wird das Land von einer höchst ungewöhnlichen Kältewelle heimgesucht, wie es sie seit 50 Jahren nicht mehr gab. Halb Thailand hustet.
Auch R schleppt seine Erkältung von Ort zu Ort und hat es aufgegeben, zu erwarten, dass sie morgen weg ist.
"Das Leben ist Leiden." Wie Buddha, als er noch Siddharta hieß, wohl zu diesem Satz kam? Und wie passen die fröhlichen bunten Tempel dazu? Die übrigens, je weiter wir auf unserer Reise nach Süden gelangen, immer weniger werden. Die malaiische Halbinsel lebt von der Sonne, nicht so sehr von der Religion. Auf der Fahrt nach Khao Sok nehme ich mir vor, Hesses Siddharta nochmals zu lesen.
Mittlerweile habe ich mich an den Linksverkehr gewöhnt und wage mich auch selbst ans Steuer, um R zu entlasten. Auf dem Highway 4 fährt man auf der linken Seite sicher, rechts auf der Überholspur macht es Spaß. R kommentiert meine Fahrkünste mit der Bemerkung, ich würde fahren wie der Henker. Ich fühle mich geehrt. Wir rasen 400 Kilometer auf der Küstenroute 4 dahin, wobei wir viele zum Teil abenteuerlich beladene Laster überholen. Die Vegetation wird zusehends tropischer. Auf der Höhe von Surathani geht es landeinwärts durch eine wunderlich geformte Felsenlandschaft, wie ich sie noch nie gesehen habe. Solche brüsk aufragenden Kamelhöcker gibt es in Europa nicht, schon gar nicht mit dieser grünen Bewaldung, an der ich mich nicht sattsehen kann.
Das Dorf Khao Sok ist das Eingangstor zum gleichnamigen Nationalpark, in dem es neben Hornbills und Makaken Malaienbären und sogar Exoten wie Tapire und Tiger geben soll. Der Park wird unter Insidern noch als Geheimtipp gehandelt, den man gesehen haben MUSS. Ein Widerspruch in sich? Jedenfalls herscht hier Goldgräberstimmung.
Unsere Unterkunft liegt etwas außerhalb im Grünen und entpuppt sich - was soll ich sagen - diesmal als Griff ins Klo. Ich glaube, so schlecht habe ich nicht mehr übernachtet, seit ich 2014 mit Julian an Halloween in New York war. Im Zimmer ist weder Tisch noch Stuhl, am Bett kein Nachttischchen, auf dem man etwas ablegen könnte. Badezimmer - ja gibt es - mit lockerer Klobrille und einem Wasserhahn, bei dem man Angst hat, dass er abfällt, wenn man ihn scharf anschaut. Der Spiegel scheint aus einem geologischen Zeitalter zu stammen, in dem die Menschen noch kleiner waren als heute, so tief hängt er. Auf dem Klo sitzend kann man sein Konterfei begutachten, sofern die Klobrille nicht wegrutscht. Man glaubt gar nicht, was in einem Hotelzimmer alles nicht funktionieren kann. Als wir nach dem Abendessen zu unserer Behausung zurückkehren, hat sich das Türschloss verkeilt, so dass jemand kommen und es mit dem Schraubendreher öffnen muss. Meine durchgelegene Matratze ist danach das Tüpfelchen auf dem I. Man kann nicht immer Glück haben.
Tags darauf wandern wir im Nationalpark auf einem roten Weg und sehen das gestern von ferne bewunderte üppige Grün aus nächster Nähe. Farne, Palmen, mächtige Bambuswälder. Die verheißene Tierwelt macht sich rar bis auf einen Clan von Äffchen, die sich an Palmwedeln gebärden wie Kunstturner, dazwischen sich balgen und einander knuddeln - herrlich!Read more
Traveler
ist das herrrlich süss und frisch!
TravelerJa, wir haben uns köstlich amüsiert.🤣
Traveler
Das ist so ein tolles Bild 😍