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  • Day 28

    Ohm?

    February 27, 2020 in Argentina ⋅ 🌧 9 °C

    Heute beim Frühstück traf ich eine nette Holländerin, eine Franzosin und eine Argentinierin, die gerade überlegten, wie sie den Tag verbringen wollen. Mein Plan war eigentlich, für den ganzen Tag ein Mountainbike zu mieten, um noch andere Orte in der Gegend anschauen zu können. Aber dann ging eine heiße Diskussion los, was wer heute wie macht. Eineinhalb Stunden später waren wir schließlich zu sechst und machten uns auf den Weg in den Ort, um jeder ein Fahrrad auszuleihen. Aber es gab nur fünf Räder... Also trennten wir uns und zusammen mit der Holländerin und der Argentinierin wollte ich ein Tal hochradeln. Zuerst ging es ein bisschen die Straße runter und dann rechts hoch. Die Argentinierin stellte nach fünf Minuten fest, dass sie wohl doch zu viel raucht, um leicht bergauf zu radeln. Also wurden auch sechs zwei. Und auch die Holländerin verließ recht bald die Motivation. So fuhr ich alleine ungefähr eineinhalb Stunden bis zum Talende. Und jedes Mal, wenn ich mich umdrehte, hatte ich einen super Blick auf die roten Felsformationen! Oben gab es eine kleine "Oase" mit Pferden, Schafen, Ziegen und Schatten. Beim Runterfahren konnte ich gar nicht genug von den Ausblicken bekommen. Mein Helm brachte übrigens gar nichts - der Wind war einfach zu stark, als dass er am Kopf gehalten hätte...
    Um punkt 14.30h kehrte ich zum Verleih zurück, wo die anderen schon alle warteten. Inzwischen waren wir zu siebt. Zusammen ging es dann zur Tankstelle, wo uns ein Argentinier abholte, denn wir hatten eine Höhlentour mit ihm ausgemacht. Am Telefon teilte er schon mit, dass er spirituell Medizin, Natur und so weiter thematisieren wird. Beim Hochweg in der heißen Sonne blieben wir alle fünf Minuten stehen und rasteten eine jeweils halbe Stunde. Dabei erzählte er uns pro Station seine an die Inkas angelehnte Sicht auf ein bestimmtes Thema. Manches war interessant, anderes mir aber wirklich zu weit hergeholt... Die Argentinierin übersetzte immer für die, die kein Spanisch sprachen. Da gehörte ich heute erstaunlicherweise nicht dazu ;). Drei Stunden später kamen wir also bei der Höhle an. Wieder Pause und dann ging es ein paar Meter ins Dunkle. Nun folgte der Höhepunkt der Tour: Traumatherapie in der Gruppe. Naja, ich hatte schon anderes von einer Höhlenführung erwartet. Die Lebensweise des Guides war trotzdem spannend: zweimal am Tag zur Höhle hochlaufen, dabei Koka kauen und Fremden Geschichten erzählen. Einzelheiten der Erzählungen erspare ich euch jetzt lieber. Bestimmt eine halbe Stunde saßen wir im Dunkeln der Höhle - das war sehr beeindruckend. Als wir wieder raus kamen, war es schon 19.30h und der Himmel und die Felsen leuchteten in schwarzem und rotem Licht. Der Runterweg brachte nochmal etwas Aufrgeung mit sich, denn ein Argentinier aus unserer Gruppe hatte massive Höhenangst und musste zitternd den Berg runtergebracht werden. Wieder im Dorf wühlten wir uns durch den Karneval, der hier noch immer tobt. Heute lernten wir, dass der Teufel für 15 Tage aus seinem Gefängnis entlassen wird und durch die Straßen zieht, wenn Karneval ist...
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