Argentinien 2020

January - April 2020
A 66-day adventure by Lina Read more
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  • Day 1

    Ich heb ab...

    January 31, 2020 in Algeria ⋅ 🌙 13 °C

    ...wobei, bis wir losflogen hat es erst ein Weilchen gedauert. Nach eigenen Minuten aus dem Fenster schauen war ich sehr verwundert, so viel Schnee in den Bayerischen Voralpen zu sehen. Zwischen einigen Wolken konnte ich dann irgendwann orten, wo wir sind - über dem Inntal und dann über dem Brenner. Am Horizont sah man bis zu den hohen italienischen und französischen Gipfeln. Nach einer guten Stunde, um 13.15h, war der erste Flug auch schon vorbei und wir standen planlos in Rom. Naja, nicht direkt, sondern mit den Öffentlichen etwa eine Stunde davon entfernt. Zwar lagen acht Stunden Aufenthalt vor uns, aber aufgrund vielseitiger Einwände ;) wollten wir nicht den nächsten Flug riskieren. Also ging es zu Fuß entlang und manchmal auf der Straße, bis wir in das eher ausgestorbene Meerörtchen Fiumicino kamen. In treuer Begleitung meiner erfolgreich durch die Kontrollen geschmuggelten Geige begutachteten wir die vielen verreckenden Fische am Hafen. Geschockt waren wir von den einigen Hakenkreuzen, die wir an Parkbänken und Hauswänden finden konnten... Dann ein Abstecher in den örtlichen Supermarkt und in einen Eineuroshop, um uns aufzuwärmen, anschließend im Sonnenuntergang wieder Richtung Flughafen, wo wir noch die restlichen zwei Stunden vertrieben. Der zweite Flug! Wieder war es keine Super Constellation. Dafür aber ziemlich heiß, zumindest die erste halbe Stunde, bis wir abhoben. Mein Handy ist inzwischen auf Spanisch eingestellt. Ich war euphorisch, dass es den Film Free Solo gab, aber danach wollte die Zeit einfach nicht vergehen. Kurzzeitig träumte ich anscheindend, dass der Flug nur noch viereinhalb Stunden dauert. Blöd, wenn man dann feststellt, dass man zwar schon sechs Stunden in der Luft ist, aber trotzdem noch acht Stunden in dieser Sardinenbüchse vor sich hat. Und das umzingelt von Leuten mit Mundschutzen, die sowieso nichts bringen... Ich denke, drei Stunden Schlaf werde ich schon abbekommen haben, bevor das Licht wieder anging.Read more

  • Day 2

    Hitzeschock

    February 1, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 25 °C

    Genau, und dann fühlte ich mich als wäre es schon 9h und konnte nicht mehr schlafen. Dazu trug sicherlich auch bei, dass auf mich regelmäßig Wasser von oben tropfte. Deswegen konnte ich mich noch nicht von meiner Winterjacke trennen. Schwitzend vor lauter Spanischversuchen zogen wir gegen 7.30h aus dem Flugzeug aus. Caros Koffer war durchsucht worden aber wieder ordentlich, mein Rucksack noch komplett heile. Und dann ging unsere Fragerunde über den Flughafen los. Erste Station: Tienda Léon, die Buslinie. Anschließend zur Bank, um tausende (!) Pesos zu ziehen. Zu einem anderen Terminal, um einen Weiterflug nach El Calafate zu buchen. ZumTicketziehen für eben diesen Flug, schließlich zum Busbahnhof. Und zwischendrin immer ein paar eingestreute Dondé-éstas - die klappen auch bei mir schon prima. Die Busroute führte dann durch die Vorstädte, dabei wunderten wir uns ein bisschen, wo der Charakter einer europäischen Großstadt, den man uns mehrfach geschildert hatte, sich denn versteckt. Und plötzlich an der Endstation: nur moderne, verglaste Hochhäuser, saubere Straßen und vor allem ganz viel Grün. Das wollten wir ausnutzen - so schoben und zogen wir das Gepäck eigenhändig in unser Viertel San Telmo. Das Hostel ist auch wirklich schön und ordentlich, nur leider gibt es keine Küche. Und dass, wo man in der Großstadt eigentlich nur Hotdogs und Süßigkeiten findet, wie wir bei unserem ersten Spaziergang herausfinden mussten. Der führte uns auch schon zur Avenida 9 de Julio, der breitesten Straße der Welt. Dann hieß es einchecken und gegen 17h ging es schnurstracks geradeaus in die calle Esmeralda. Dort können wir unser Gepäck bei einer Organisation unterbringen. Danach liefen wir noch ins Zentrum und fühlten uns zwischen Autos und Werbeanimationen eher wie am New Yorker Times Square. Jetzt bin ich wirklich müde und stöpsel hier gerade noch die letzten Zeilen zusammen. Mal sehen, was wir morgen so entdecken werden :)Read more

  • Day 3

    Zeitprobleme

    February 2, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 27 °C

    Was macht man, wenn man in eine fremde Stadt kommt, zuerst? Eine Free Walking Tour natürlich. Wie ich bisher eigentlich fast immer, kamen wir auch zu dieser Tour zu spät. Aber wir durften noch mit - nicht so wie im Teatro Colon, neben dem die Tour startete und zu dessen Führungen man tatsächlich keine 30 Sekunden zu spät kommen darf. Diese machen wir also lieber nicht. Mit der Gruppe ging es durch das Zentrum, wobei wir das erste Mal ein etwas anderes Buenos Aires sahen. Zum Beispiel die Buslinien, die auf der riesigen Avenida 9 de Julio im Linksverkehr fahren, einfach weil die Türen sonst auf der falschen Seite wären. Nach der Tour hatte ich für zwei Stunden einen Skypetermin. Und da wir es nicht mehr pünktlich zum Hostel geschafft haben, musste ich mich mit dem Internet einer Mall begnügen, dass mich regelmäßig rausgeworfen hat. Danach ging es in das Viertel Palermo, wo die Argentinier ihre Freizeit in den schönen Parks mit riesigen Bäumen verbringen. Da wir ja keine Küche haben, hatten wir uns für heute Abend bei Luis, der auch unser Gepäck entgegengenommen hatte, zum Kochen eingeladen. Während wir auf die Herdplatte warteten, erzählten wir uns gegenseitig viel. Und wieder bekamen wir irgendwie ein Problem mit der Zeit... Denn um 23h stellte sich dann doch die Frage, ob die Rezeption vom Hostel länger als bis 22h besetzt ist, um die Tür zu öffnen. Wir haben versucht, anzurufen, aber ran ging niemand. Also nahmen wir den Bus genommen - Busfahren auf der Avenida 9 de Julio ist ein echtes Abenteuer - und waren um 0.10h am Hostel, wo zum Glück noch jemand unten war...Read more

  • Day 4

    Im Schlund der Stadt

    February 3, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 27 °C

    Hier in der Stadt gehen wir viel zu Fuß, da bekommt man am meisten von der Atmosphäre, den Leuten und dem Leben hier mit. Aber auch manches, dass man eigentlich nicht mitbekommen wollte. Aber von vorne:
    Der Plan für heute Vormittag: in das Nachbarviertel La Boca laufen. Einfach nur die Hauptstraße entlang, dann kommen wir zum Touristenmagneten Caminito - dachten wir zumindest. Wir wussten, dass wir in La Boca auf unsere Sachen aufpassen müssen und uns nicht abends oder nachts dort aufhalten sollen. Wir kauften noch neue Speicherkarten und machten ein paar Fotos an einer bunten Hausecke mit der Kamera. Plötzlich sprach uns eine vorbeigehende Frau an und warnte uns aufgebracht, an dieser Ecke seien schon fünf Leute umgebracht worden und wir sollten unbedingt die Kamera wegpacken, da es keine Polizei gebe. Haben wir dann auch gemacht und da wir ungerne in dieser gefährlich Straße bleiben wollten, bogen wir links ab, wo wir nach zwei Blocks eine große Straße erwarteten. Die nächsten zehn Minuten waren wirklich unangenehm: unser Weg führte uns schnurstracks durch eine Armensiedlung, die Transitzone einer Favela. Argwöhnische Blicke von rechts und von links, dann kamen wir zu einem Spielplatz anstatt zu der erwarteten großen Straße. Zwei junge Männer sprachen uns energisch an, dort wo wir gerade einbiegen wollten, verstecke sich eine Favela. Zum Glück war der eine Taxifahrer und rettete uns zum Caminito. Ein paar hundert Meter hinter der Favela also plötzlich Touristen, Polizei, Restaurants, Souvenirshops. Und keiner der Passanten merkt, was hinter der Fassade vor sich geht! Naja, zurückgefahren sind wir jedenfalls mit dem Bus, bis nach Puerto Madero. Dieses Nobelviertel kam uns wirklich hässlich vor, also sind wir bald wieder in unser Viertel, San Telmo, abgebogen. Dort, wo wir uns bis jetzt so sicher gefühlt haben, hat uns erneut ein Mann angesprochen, wir sollten aufpassen. Anschließend hat uns noch eine Frau - ursprünglich aus München, wie sich nachher herausstellte - gewarnt, unsere Rucksäcke nur vorne zu tragen, auch ohne Wertsachen... Nach einem kurzen Abstecher auf den Markt und auf den Plaza Dorrego, kehrten wir zum Hostel zurück. Dann noch schnell einkaufen und wieder zu Luis um zu kochen. Auch er hat große Augen gemacht, als wir ihm von unserem Vormittag erzählt haben...
    Die Argentinier halten uns anscheinend alle für viel zu naiv - und wahrscheinlich waren wir das heute auch. Bereut haben wir es trotzdem nicht und insgeheim sind wir auf der Suche nach einem Einheimischen, der mit uns da nochmal durchgeht - ohne Kamera.
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  • Day 5

    Sonnenbrand im Februar

    February 4, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 28 °C

    Angefangen hat unser Tag wirklich interessant. Wieder zu spät dran fuhren wir mit der Subte ins Viertel Palermo, um Caros Desensibilisierungsspritze einzunehmen. Das Krankenhaus, ein "Deutsches Hospital" mitten in der Stadt, war super organisiert. Beim Warten am Empfang wurde gleich jeder gefragt, warum er da ist und wie man ihm helfen könne. Das Warten ging super schnell und dann wurden wir gleich weiter zum Arzt geschickt. Alfredo May sprach perfektes Deutsch, obwohl er bisher nur in Argentinien lebte. Etwas dick auftragend erzählte er, beim G20-Gipfel als einziger geladener Arzt Angela Merkel behandelt oder einen Blinddarm rausoperiert zu haben. Und auch für Trump und Putin sei er zustãndig - viel mehr wollte er dann aber doch nicht loswerden... Dann kurz zurück zum Hostel, um aus unserem Zimmer auszuziehen und das Gepäck einzusperren. Anschließend wollten wir nochmal nach Palermo, wo wir die erste Zeit in einem riesigen, gekühlten Supermarkt verbachten und ein Video drehten. Der Stadtteil war dagegen eher so, dass wir uns wieder nicht hundertprozentig wohlfühlten und möglichst schnell zu einer beliebten Shoppingmall fanden. Und dort wieder dieser Gegensatz: von der Straße in die Mall und man ist in einer anderen Welt! Nachmittags stand erneut eine Free Walking Tour an, die wir allerdings nach zwei Stunden abbrachrn, da es einfach zu heiß und wir damit zu unkonzentriert waren. Abends sind wir wieder zu Luis, wo wir diesmal Luna trafen. Eigentlich war der Plan, noch weiter in eine Bar zu ziehen. Stattdessen spielten wir bis 2h morgens Karten...Read more

  • Day 6

    No soy una especialista

    February 5, 2020 in Argentina ⋅ ⛅ 26 °C

    Eigentlich wollten wir heute ins Tigre Delta fahren, aber leider ist Caro krank, deswegen verschieben wir das auf einen der nächsten Aufenthalte in Buenos Aires. So zog ich nochmal alleine los in die Stadt. Und diesmal: das größte Verkehrschaos, dass ich bis jetzt erlebte. Fußgänger haben keinen Respekt vor Autos, Autos keinen vor Fußgängern. Man muss wirklich aufpassen, nicht überfahren zu werden! Die Avenida 9 de Julio ist nämlich nicht die einzige Straße in riesigem Ausmaß.
    Erst bin ich auf einen berühmten Friedhof mit lauter berühmten Leuten, von denen ich natürlich keinen einzigen kannte, und in das Centro Cultural Ricoleta, ein geräumiges und buntes Kunst- und Freizeitzentrum, das uns Luis empfohlen hatte. Dort machte ich zwei Stunden Pause und las endlich wieder Nachrichten beziehungsweise eine Reportage aus der Villa 31, der größten Favela in Buenos Aires. Danach schlenderte ich nochmal durch die Parks, dabei fiel mein Blick immer wieder auf die Villa, die direkt neben dem Hauptbahnhof Retiro liegt. Keine Ahnung warum, aber es würde mich wirklich interessieren, da mal durchzugehen und mit den Menschen zu sprechen.
    In der brühenden Sonne musste ich einige Zeit lang warten, bis ich einen riesigen Kreisel überqueren konnte, doch dann fing es plötzlich an zu schütten! Unterstellen konnte ich mich in einem Informationszentrum für Abfall, Teil des Projekts Ciudad Verde.
    Auf der Rückfahrt im Bus unterhielt ich mich mit einer älteren, argentinischen Frau, sie manchmal auf Englisch und ich versuchte es auf Spanisch. Das war verwirrend: Sie meinte, ich könne sowohl schon gut sprechen als auch, ich müsse noch viel viel üben...
    Abends war wir ein letztes Mal bei Luis, wo ich noch meine ganzen Noten und meinen Internationalen Führerschein ließ. Er erzählte uns sehr viel und wir waren etwas geschockt, als wir hörten, dass er im Haus der Organisation, von dem er Hausmeister ist, zwar wohnen und essen darf, aber kein Gehalt bekommt! Auf dem Heimweg gab es noch zwei spannende Momente: Erst fuhr der Bus nach zwei Sekunden einfach ab, als wir uns noch von Luis verabschidden wollten. Im Bus kam dann ein Werbefilm über München, allerdings war nicht klar, für was genau.
    Und wieder wurde es zu spät zum schlafen, deswegen jetzt der Blog auch erst am nächsten Tag vom Flughafen...
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  • Day 7

    Patagonia

    February 6, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 13 °C

    Für einen Monat der letzte Tag in Buenos Aires, der Stadt, in der die Straßen genauso quadratisch angeordnet sind wie die Straßenpflaster.
    Kurz nach 8h morgens ging es mit dem Bus zum Inlandsflughafen. Dabei konnte man den Rio de la Plata sehen, der einfach nur braun und dreckig war. Check-In, Geldwechsel und Sicherheitskontrollen - durch die kann man in Buenos Aires wirklich alles schmuggeln - klappte alles prima. Und auch das Flugzeug war dann wirklich schön und modern. Der Flug machte wahnsinnig Spaß, da ich einen guten Fensterplatz ergattert hatte. Erst über den Rio del Plata, über die Felder in der Provinz Buenos Aires, und dann wusste ich zeitweise nicht, ob wir noch über dem Land oder über dem Wasser fliegen, weil man einfach nur grün oder blau erblickte! Anschließend ging es über die berühmte Halbinsel von Argentinien und danach nur noch trockene Steppenlandschaft. Dort landeten wir dann auch, beim Aussteigen konnte man schon die Anden sehen. Als wir in der Schlange zur Sicherheitskontrolle standen, bemerkten wir, dass weder Pflanzen, noch Obst oder Steak "eingeführt" werden dürfen - auch aus dem Inland nicht. Also mussten wir Äpfel und Bananen aus Buenos Aires noch schnell aufessen, womit wir nicht die einzigen waren... Vom Flughafen ging es dann weiter durch die Steppe per Bus, bis irgendwann ein paar Häuser sichtbar wurden.
    Später sind wir noch ins Krankenhaus, weil Caro immer noch nicht gesund ist und ich habe mir ein bisschen den Ort angeschaut. Viele Straßenhunde aber keiner davon interessiert sich für Menschen! Abends dann endlich bequem im eigenen Hostel kochen ohne davor eine halbe Stunde zu Luis zu laufen wie in Buenos Aires und dann telefonierte ich noch mit Julie.
    Auf jeden Fall gut, jetzt in Patagonien zu sein! El Calafate ist zwar sehr touristisch, aber die Luft ist trotzdem wesentlich besser und die Weite der Landschaften unbeschreiblich.
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  • Day 8

    Aussichtsreich

    February 7, 2020 in Argentina ⋅ ⛅ 13 °C

    Der heutige Morgen hatte erstmal eine böse Überraschung parat: Unser Frühstück ist im Kühlschrank, der Kühlschrank in der Küche und die Küche ist bis 12h zugesperrt... Also mussten wir das überteuerte Frühstück vom Hostel kaufen. Good to know: Kuchen nennt man hier übrigens Pudding.
    Um 8.30h ging ich los zum Busbahnhof, Caro geht es noch nicht wirklich besser. Dort kaufte ich mit ein paar bröckeligen Sätzen ein Ticket zum Lago Roca, etwa 55km von El Calafate entfernt, für 20 Dollar. Im Kleinbus traf ich zwei Israelis, die wie ich zum Cerro Cristal wollten. Rund 25km eine gerade Straße entlang und dann noch 30km auf einer Schotterpiste - dafür brauchtrn wir 1,75h und waren danach gut durchgeschüttelt. Leider fuhr der Bus am Wanderweg vorbei, also mussten wir nochmal 2km auf dem Schotterweg zurück. Das war auch schon genug für die Israelin und sie verabschiedete sich an den See. Danach ging es rund 1000Hm hoch: brühende Hitze aber auch fast durchgehend einen super Blick auf hohe Berge und den Perito Moreno. 300Hm vor dem Gipfel dann aber der berüchtigte patagonische Wetterwechsel. Oben war es wirklich bergig und ziemlich ausgesetzt. Am Gipfel verbrachten wir noch eine Stunde, bevor es richtig zuzog. Dabei hatten wir eine unglaublich weite Sicht bis zu den Torres del Paine in Chile. Runter ging es eher im Laufschritt, um dem Regen zu entfliehen, das klappte auch recht gut. Unten machten wir nochmal Pause mit schönem Blick, um auf den Bus zu warten, der dann um 18h abfuhr. Caro bekam heute Streptokokken diagnostiziert, für mich geht es morgen direkt zum Perito Moreno.
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  • Day 9

    Perito Moreno

    February 8, 2020 in Argentina ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute Morgen wieder früh aufgestanden und deswegen musste ich nichtmal rennen, um noch einen Bus zu erwischen. Für 1200 Pesos ging es für mich in den Nationalpark Los Glaciares und - wie sollte es anders sein - zum Tourihighlight, dem Gletscher Perito Moreno. Woher der Name kommt: keine Ahnung. Der Gletscher ist weder ein Experte noch ist er dunkelfarbig. Lustig war, dass am Parkeingang sogar die Ranger in den Bus kamen, um den Eintritt von 800 Pesos zu kassieren, anstatt dass jeder am Gletscher bezahlt... Nur wenn man mit Kreditkarte zahlen wollte, musste man sich aus dem Bus bequemen. Warum ich die Preise so genau reinschreibe? Naja ich dachte, es sei sinnvoll das mal festzuhalten, da man hier von den wildesten Preisen und Angeboten von bis zu 4000 Pesos für den Eintritt hört! Auf Stahlgitterpfaden konnte ich den Gletscher dann aus den verschiedensten Perspektiven betrachten und mich mit dem Fotografieren - das muss ja ich übernehmen, solange Caro noch krank ist - ganz gut beschäftigen. Von den Wegen, die je mit einer vier- bis fünffachen Zeit ausgeschrieben sind, aus sieht man wirklich sehr sehr viel Eis! Und man trifft fast genau so viele perfekt gerüstete Amerikaner mit Zip-of-Hosen, Karohemden und Wanderstöcken...
    Da ich noch viel Zeit übrig hatte, lehnte ich mich eine halbe Stunde an das Gelãnder und wartete, bis ich einen Eisabbruch filmen konnte. Nach einigen Versuchen - wenn alle Leute schreien, ist es nämlich meistens schon zu spät, die Kamera zu zücken und auf Film umzustellen - klappte. Bei der Mittagspause trafich sechs nette Franzosen und musste entsetzt feststellen, dass ich nach nur einer Woche Spanisch um mich einfach kaum ein Wort mehr Französisch rausbekomme. Als ich die Wahl hatte, redete ich dann lieber Spanisch! Naja, dagegen konnten die Franzosen wirklich nicht fotografieren ;)...
    Um 14.30h fuhr der Bus zurück nach El Calafate ab und er war sehr bequem - nach 15min schlief ich halb und verpasste deswegen im Ort meinen Ausstieg im Zentrum. Also musste ich noch die halbe Stunde zum Hostel laufen, wo es dann netterweise wieder etwas Kreatives zum Abendessen gab, weil Caro tagsüber ja so viel Zeit hat :). Später gingen wir noch in die Hauptstraße zum Eisessen, aber - so gut das Eis auch war - leider packen die Argentinier in alle ihre Lebensmittel Dulce de Leche rein, was wirklich nicht mein Favorit ist...
    Morgen geht es dann nach El Chalten, Bus haben wir noch keinen aber das wird schon klappen. Ein paar Pesos sollten wir morgen Früh zur Sicherheit noch finden, sonst kommen wir zwar nach El Chalten aber nicht mehr weg. Wobei das wahrscheinlich auch nicht schlecht wäre ;)
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  • Day 11

    Viel sChalten nach Chaltén

    February 10, 2020 in Argentina ⋅ 🌙 8 °C

    Heute war ein schöner Tag.
    Wie langweilig als Einstieg, muss ich mir anhören lassen. Aber das trifft es eigentlich ganz gut.
    Um 7.30h konnte ich nicht mehr schlafen und schaute erstmal aus dem Fenster, bis Caro um 9.15h aufwachte. Egal wo man hier hinguckt, ein paar Häuser und dann riesige Steppenlandschaften bis hinter den Horizont. Die durften wir auch beim Frühstück auf der Feuertreppe beobachten (die Küche ist bis 12h gesperrt, damit mehr Leute im Hostel Frühstück kaufen). Dabei sperrten wir uns erstmal aus. Um 10.30h bin ich dann los, um Geld zu suchen - klappte leider nicht, aber eine Restaurantbesitzerin versprach mir, in einer halben Stunde komme der Cambiomensch. Als ich zurück beim Hostel war, erfuhr, dass wir schon längst rausgeschmissen worden waren. Während ich nochmal mit Rucksack und Co. zum Restaurant bin, wollte Caro schon mal den Busbahnhof finden. Geld bekam ich auch um 11.45h noch nicht, dann musste ich aber wirklich abzischen zum Busbahnhof. Dort fanden wir uns 15min erstmal nicht, bekamen aber doch noch Karten. Dreieinhalb Stunden hoppelte der Bus durch die beigen Graslandschaften. Viel Zeit, doch die ist schnell wieder aufgebraucht, wenn man sich durchgehend mit Sudokus beschäftigt. Das kam diese Reise bisher sowieso viel zu kurz. Eine kleine Pause bei einem Hotel, das einfach im Nirgendwo an einem Fluss steht und Ausgangspunkt für rein gar nichts ist. Nach dreieinhalb Stunden mit ordentlich Verspätung dann das erste Dorf auf unserer Fahrt - El Chaltén. Entgegen des Reiseführers gibt es weniger Hunde als in El Calafate und wirklich hippiemäßig ist es auch nicht. Deswegen und trotzdem fühlt man sich hier einfach wohl ;). Von weitem sieht man schon Fitz Roy und Cerro Torre. Unser Hostel liegt quasi an deren Fuß, ist sehr klein und süß und hier sind viele zu gute Kletterer, die mal eben auf den Cerro Torre steigen. Für uns ging es erstmal abwärts, nämlich zum türkisblauen Fluss. Wobei - eigentlich wurden wir da regelrecht hingeweht. Bei so einer Windstärke wird man auch ganz schnell wieder trocken, wenn man doch einen kurzen Abstecher in den Fluss macht. Danach durften noch Läden à la Arco und Eis ohne Dulce de Leche nicht fehlen. Der Bankautomat ist fast leer und hier im Supermarkt gibt es eigentlich so gut wie gar nichts, deswegen mussten wir ein bisschen mit Knoblauch improvisieren. Aber das macht bekanntlich ja am meisten Spaß.Read more