• Day 59

    Der Kreis schließt sich

    February 24 in New Zealand ⋅ ⛅ 15 °C

    Es ist Ende Februar und unsere Zeit in Neuseeland neigt sich nun wirklich dem Ende zu. Ein Blick auf den Kontostand verriet uns, dass sich Isabells schwäbische Wurzeln bezahlt gemacht hatten. Es ist also an der Zeit, mal so richtig auf die Kacke zu hauen und sich etwas total Luxuriöses zu leisten. Ihr vermutet richtig: ein Auto! Für ganze zwei Tage! Wir planten damit die feuchte von Gletschern geprägte Westküste hochzufahren und dann über den Arthur's Pass nach Christchurch zu tuckeln. (Entschuldigung an meine Geografielehrer dafür "hoch" als Synonym für "nordwärts" zu nutzen).

    Bevor die Luxusreise beginnt, ging es jedoch erstmal nach Queenstown auf einen letzten Abend, den wir spontan mit Laura verbrachten. Mit ihr sind wir wortwörtlich schon durch einige Höhen und Tiefen auf dem TA gegangen. Ein schönes Wiedersehen nach so langer Zeit, und wir rochen sogar alle gut genug, um zusammen in einem Zimmer zu schlafen.

    Am nächsten Tag ging es dann mit einem Suzuki Swift aka Suki zum Fox Glacier. Die Fahrt dorthin führte uns nochmals an der geliebten französischen Pasterie in Albert Town vorbei und ließ uns rekapitulieren, wie schön die Gegend um Wānaka ist. Die Wermutstropfen wurden jedoch schnell durch die Klimaanlage getrocknet (praktisch) und nach drei weiteren Stunden kam endlich die Küste in unser Blickfeld, die uns auch ein/zwei Mal zum Anhalten und Durchatmen einlud. Der Blick auf den Gletscher blieb uns aufgrund der dichten Wolken jedoch verwehrt.

    Für den nächsten Tag hatten wir uns eine letzte Tageswanderung vorgenommen. Es sollte zum Mount Fox gehen, von dem aus uns eine schöne Aussicht auf den Fox Gletscher und auch auf die Berge bis zum Mount Cook in Aussicht gestellt wurde. Vereinzelte Wolken ließen uns zwar die Stirn runzeln, hielten uns aber nicht davon ab, die 10 Minuten gemütlich zum Einstiegspunkt zu fahren. Mit gemütlich war es jedoch schnell vorbei. Zugegeben: Komoot versprach uns mit 1.200 Höhenmetern auf nur 3,5 km eine sehr steile Wanderung. Aber nach so viel Training sollte das doch kein Problem sein, oder? Oder? Pustekuchen! 10 Minuten später keuchten wir uns eine grüne Wand aus Wurzeln, Steinen und Bäumen hinauf. Egal wie fit man ist, es gibt immer einen Berg, der noch fitter ist! Immerhin wurden wir nach gut drei Stunden Aufstieg mit einem atemberaubenden Blick auf eine Nebelwand belohnt, bevor wir den Hang wieder hinunterfielen. Schade, aber bei so viel Glück in den letzten Wochen durchaus verkraftbar.

    Zumindest der Arthur's Pass hielt, was er versprochen hatte und versöhnte uns zum Abschied mit tollen Ausblicken. Zurück in Christchurch, Isabells zweiter Heimat, kamen wir dieses Mal bei Joe und Dave unter, bei denen wir zuletzt zum BBQ eingeladen waren. Da Dave sich noch auf dem TA vergnügt, verbrachten wir ein paar schöne Tage bei interessanten Gesprächen mit Joe. Ihre herzliche, offene Art ist allerliebst und wir hätten sie gerne adoptiert und in den Rucksack gepackt. Abgesehen davon standen letzte Besorgungen vor der Abreise und Kultur auf dem Programm. Das Quake-Museum dokumentiert sehr detailliert das große Erdbeben von 2011 und gibt verstörende Einblicke in die Einzelschicksale, wenn auch teilweise ein wenig zu sehr im heroisch-amerikanischen Stil. Viel interessanter fanden wir den Besuch im International Antartic Center. Dort kann man viel über die Forschung, "Besiedlung" und Flora/Fauna des Kontinents erfahren. Inklusive Besuch in einer Kältekammer mit simulierten -18 Grad bei kaltem Wind und dem Beiwohnen einer Pinguinfütterung von in Neuseeland geretteten Pinguinen.

    Und dann ging es auch schon in Richtung Flieger nach...siehe nächster Footprint. Wir werden das Land der Kiwis, die Kiwis ohne Federn, die Kiwis mit Federn und die Kiwis mit Kernen sehr vermissen!
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