- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 2
- Wednesday, May 21, 2025
- ☀️ 33 °C
- Altitude: 1,135 m
United StatesEl Paso31°45’23” N 106°29’3” W
Wettlauf gegen die Hitze

Um mit den eigenen Rädern aus Deutschland zum Start der Great Divide zu kommen, gibt es ein zehnstufiges standardisiertes Vorgehen, das von Radexperten aus Deutschland gemeinsam mit der Adventure Cycling Association (ACA) aus Nordamerika entwickelt wurde:
1. Mit den Rädern von Bachhagel nach Giengen.
2. Mit dem Regionalzug nach Ulm.
3. Mit dem IC nach Mainz.
4. Mit den Rädern zu Wolle.
5. Räder in viel zu kleine Kartons quetschen.
6. Mit dem Van zum Flughafen.
7. Mit dem Flieger in die USA.
8. Beim Zwischenstopp die Radkartons abholen und nochmal neu aufgeben.
9. Mit einem Trolley die eingepackten Räder zum Motel schieben.
10. Räder zusammenbauen und ca. 140 km zum Start radeln.
So folgten wir dieser Schritt-für-Schritt Anleitung und ehe wir uns versahen, saßen wir mit unseren zwei Drahteseln in einem überteuerten Motel am Flughafen in El Paso voller Tatendrang, Euphorie und Kopfschmerzen (nur Isabell).
Um uns erst mal langsam an die 37 Grad Außentemperatur zu gewöhnen, brachte uns unsere erste Radtour sage und schreibe 12 Kilometer ins Stadtzentrum von El Paso, wo wir bei dem Couchsurfer Ben und seinen Kindern übernachten konnten.
Nach unserem Tagesausflug zu unserem ersten Nationalpark - White Sands - fuhren wir abends bis an den äußersten Rand der Stadt. Dabei überquerten wir dann die texanische Grenze nach New Mexico, dem ersten Staat der Great Divide. Von dort aus trennten uns nun nur noch eine Tagesetappe mit 105 Kilometern bei 37 Grad durch die Wüste vom offiziellen Start. Was sollte da noch schiefgehen?
Wir hätten da was: ein kleiner Crash nach 4 Minuten aufgrund von Bedienung des Handys während der Fahrt, um die Route zu checken. Glücklicherweise gingen nur Isabells Ortlieb-Tasche sowie ein Stück Haut an Carstens linkem Arm kaputt. Ein paar Tränen des Schreckens, zwei Kabelbinder und 30 Minuten später ging es um 6:20 Uhr dann aber nun wirklich los gen Westen, immer die beklemmende mexikanische Grenze zu unserer Linken im Blick.
Aufgrund der gemeldeten Hitze, waren wir sehr früh und damit als einzige unterwegs. Die Kameratürme in Grenznähe hatten dies natürlich bereits gesichtet und schickten einen Helikopter in unsere Ecke, der über uns wieder Kehrtwende machte, nachdem klar war, dass es sich bei dem verdächtigen Objekt nur um zwei schwitzende Radfahrer handelte.
Und so fuhren wir stundenlang die schnurstracks gerade Straße entlang. Die Highlights waren die regelmäßigen Schwerlasttransporter, zehn Kakteen am Wegesrand, vier Viehgatter und als die Strecke einmal eine kleine Kurve machte.
So richtige Pausen konnten wir außerdem zwecks Mangel an schattigen Plätzen nicht machen, weshalb wir kurz nach der Mittagszeit und kurz vor dem Hitzekollaps in ein Café in Columbus eintrudelten und uns erst mal um unseren Wasserhaushalt kümmerten.
Abends als es kühler wurde, radelten wir dann noch die letzten 5 Kilometer zur Grenze vor, um ein Beweisfoto für die Nachwelt zu schießen, dass wir die Great Divide auch wirklich am offiziellen Anfangspunkt begonnen hatten.Read more
Traveler
Ich überlege und überlege was die nackte Wade von Wolle zu bedeuten haben könnte. Habt ihr einen Nachlaß bei der Aufgabe der Räder bekommen? Egal, es ist schön solche Freunde zu haben, die mit allen Mitteln helfen wollen.
Traveler
Doppelt heiße Gegend
Traveler
Ihr seht nach noch 2 Mützen Schlaf aus! Gastgeber u. Kinder sehen nett aus.
Isabell und CarstenSind da auch gerade frisch aufgestanden und gerade noch dran gedacht ein Foto zu machen, bevor die 3 los mussten!