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  • Viel Aufregung um Nichts

    December 9, 2019 in China ⋅ 🌙 -1 °C

    Viel Aufregung um Nicht. So lassen sich unsere Erfahrungen an den verschiedenen überquerten Grenzen zusammenfassen. Ob wir nicht schlafen konnten vor Aufregung an der ersten Grenze (Polen->Weißrussland), gar nichts passierte, weil keine Grenzkontrollen stattfanden (Weißrussland->Russland), wir uns umsonst Sorgen wegen unserer falsch ausgefüllten Migration Card machten (Russland ->Mongolei), oder vorher ein viel größeres Drama drum gemacht haben, als es eigentlich war (Mongolei -> China). Bisher waren die Grenzkontrollen vor allem überraschend unspektakulär. Auch deswegen wird dieser Bericht über Grenzübertritte sehr überschaubar.
    Denn außer, dass ein chinesischer Grenzbeamter Jonas Pass ein paar Sekunden zu lange hochhielt und dann auch noch einen Kollegen rief, gab es keine Schreckensmomente. Die Kontrollen des Gepäcks waren außer bei der Einreise nach China nicht der Rede wert (dort mussten wir aussteigen mit allem Gepäck und es einmal durchleuchten lassen). Bei der Ausreise aus Russland wurden wir bspw. gefragt, ob wir Medizin dabei hätte. Judith präsentierte eine unserer Medizindosen, musste alles herausnehmen und damit war es gegessen. Bevor sie auch die zweite Dose hervorholen konnte, war die Kontrolleurin wieder abgedampft und interessierte sich nicht mehr für uns. Auch die anderen Kontrollen liefen nach dem Schema ab: etwas streng gucken, mit einer Taschenlampe irgendwohin leuchten und die Bänke hochklappen, den Suchhund kurz reinlassen, lassen - fertig.
    Vor der Einreise nach China hatten wir ja etwas Bedenken (bspw. wegen der Spyapp, die angeblich aufs Handy gespielt werden würde). Doch eigentlich ähnelte es einer einfachen Kontrolle am Flughafen. Die Pässe und Visa wurden gecheckt, Judith wurde seeeehr lange mit ihrem Passfoto verglichen (zugegebenermaßen, das Foto ist etwas älter 😬) und die Fingerabdrücke genommen. Nachdem der Stempel im Pass war, gab es dann noch eine Durchleuchtung des Gepäcks, wobei sich niemand für unsere Taschenmesser und das leicht entflammbare NoBite Malaria-Insektenschutzmittel interessierte. Dann folgten drei Stunden Warterei bis der Zug umgespurt war. Die verbrachten wir im Bahnhof mit Dösen, im kleinen Supermarkt rumgucken und Serie schauen, denn um 22 Uhr Abends gab es außer uns 30 Hanseln aus dem Zug niemanden mehr und wirklich keinerlei Beschäftigung. Die Grenzbeamten marschierten noch ein paar Mal an uns vorbei (natürlich ordentlich in Zweierreihen) und unser Kabinennachbar Ben legte sich auf den Boden um ein Nickerchen zu machen, mehr passierte nicht.

    Nach diesen unspektakulären Erfahrungen haben wir zumindest keine Angst mehr vor den nächsten Grenzübertritten und freuen uns auf China.
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