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  • Höhlenwunderland - Episode 2

    January 12, 2020 in Vietnam ⋅ ⛅ 16 °C

    An Tag zwei in Ninh Binh wollten wir vormittags zum Mua Mountain der direkt neben unserem Homestay lag. Es waren nur ein paar Minuten zu Fuß. Wir stellten fest, dass dies wohl wieder eine sehr touristische Attraktion war, es war nämlich sehr voll und auch hier mussten wir Eintritt zahlen. 500 sehr hohe Treppenstufen, die in den Stein geschlagen wurden, führen nach oben, wo sich uns ein ähnlich schönes Panorama bot, wie am Vortag von der Stupa. Nur war das Wetter deutlich schlechter, es war über Nacht recht kühl geworden und der Himmel diesig. Unten gibt es auch an diesem Berg wieder eine Höhle, diese war aber im Vergleich völlig unbeeindruckend.
    Danach fuhren wir wieder nach Tam Coc, weil das eh direkt auf dem Weg lag und aßen Banh Mi zum Mittag. Diese belegten Baguettes gibt es überall in Vietnam zu kaufen und sind für uns eine willkommene Abwechslung zu Reisgerichten. Das Baguette ist dabei quasi ein Relikt aus der französischen Kolonialzeit. Vegane Varianten haben wir jetzt schon mit Tofu, Tempeh, Mockmeat oder Gemüse/Bohnen-Bratlingen probieren können. Außerdem sind sie häufig mit verschiedenem geraspeltem eingelegtem Gemüse, wie Gurke, Karotte, Salat, Papaya und frischen Kräutern wie Koriander und Minze belegt und es kommt noch Chillisoße oder andere Soßen drauf. Sehr lecker!
    Anschießend fuhren wir zur Bich Dong Pagode, wo es drei Tempel zu bestaunen gibt, die direkt in einen Berg gebaut wurden. Auch hier gab es wieder einige Stufen zu erklimmen. An einem der Tempel führte ein kleiner Weg vorbei und hinter den Tempel am Berg entlang, dem wir völlig ahnungslos und eher zufällig kurz folgten. Und plötzlich standen wir schon wieder in einer großen Höhle! So einige andere Touris waren wohl einfach daran vorbei gelaufen... 😁
    Der letzte Punkt auf unserer Route für den Tag war das Bird Valley Thung Nham. Dort leben viele vom Aussterben bedrohte Vogelarten. Man kann aber auch wunderbar einfach spazieren gehen, Fahrrad fahren, wiederum eine Bootstour machen und es gibt wieder einige Höhlen anzugucken. Die erste davon fanden wir direkt hinter dem Ticketoffice, das sich jedoch noch ein gutes Stück vor dem eigentlich Eingang zum Park befand. So ignorierten wohl viele Besucher*innen das Schild am Straßenrand, weil sie einfach zum Eingang weiterfuhren. Wir zögerten auch kurz, hielten dann aber an und beschlossen, die 450 wieder sehr steilen Stufen den Berg hochzuklettern, um die Höhle zu sehen. Auf halber Strecke haben wir und unsere Beine es fast bereut (die Stufen waren *wirklich* steil 😅), aber die Anstrengung wurde sowas von belohnt! Die Höhle war einfach völlig irre. Und noch dazu hatten wir sie wieder fast ganz für uns allein. Es gab drei verschiedene Ebenen, die man über Metallstufen erreichen konnte. Für die obere musste man durch ein enges Stück Tunnel nach oben klettern - wieder nix für Menschen mit Klaustrophobie oder Höhenangst (also uns beide 🙈). Spätestens jetzt konnte die Höhle in Ha Long Bay einfach komplett einpacken - diese hier war zwar nicht ganz so riesig, aber viel interessanter, abenteuerlicher, verwinkelter und ohne nervigen Massentourismus.
    Als wir dann im Park selbst direkt wieder an einem Eingang zu einer Höhle vorbeikamen, waren wir auch wieder kurz unentschlossen - hatten wir nicht langsam genug Höhlen gesehen? Und es war doch schon recht spät. Aber dann entschlossen wir uns doch wieder dafür und wurden wiederum überrascht. Nachdem es kurz einige Stufen nach unten ging, befand sich die Höhle größtenteils auf einer Ebene. Jedoch verlief der Weg auf Bambusstegen, denn die Höhle beherbergte quasi einen unterirdischen See. Noch dazu war der erste Teil zwar recht breit, aber so flach, dass wir im Entenwatschelgang laufen mussten. Das faszinierende an diesen Höhlen ist auch, dass es immer eine Überraschung ist, was sich hinter der nächsten Ecke verbirgt. So dachten wir zunächst, dass der Weg auf der gegenüberliegenden Seite wieder zum Ausgang führte - tat er aber nicht. Noch ein ganzes Stück ging es tiefer in den Berg, nach einigen Windungen und höheren und flacheren Stellen war der Ausgang verschwunden und irgendwann kamen wir an einer anderen Stelle im Park wieder raus. So cool!
    Wir konnten dann noch ein riesige Schar Kraniche im Park beobachten und machten uns dann auf den Rückweg.
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