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  • Hué.

    January 17, 2020 in Vietnam ⋅ ☀️ 29 °C

    Nach einer weiteren ruckeligen 11,5 h Zugfahrt von Ninh Binh aus, die wir nutzten, um die vorherigen Blogeinträge zu schreiben, kamen wir in einer weiteren alten Hauptstadt an - Hué. Unser Hostel lag direkt im Touriviertel. Es war also der komplette Gegensatz zu unserer vorherigen Unterkunft. Die Läden waren dementsprechend teurer, man sah viele weiße Gesichter und Jonas wurde sehr häufig Marihuana angeboten 😶. Zum Glück war unser Hostel in einer kleinen Gasse und von der lauten Musik hörten wir seltener etwas. In den Straßen drum herum fühlten wir uns aber beide in die Partymeilen unserer Abifahrt zurückversetzt. Wir nutzten das dann aber, um das erste Mal auf der Reise ein paar Cocktails schlürfen zu gehen 🍹(für 1,50€ pro Cocktail).

    Hué selbst besticht vor allem durch die große Zitadelle aus dem 19. Jahrhundert und die lange Promenade am städtischen Fluss. Die Zitadelle besuchten wir nach einem Tag Auszeit am zweiten Tag. Wir nahmen uns viereinhalb Stunden Zeit und hatten uns trotzdem noch nicht alles in Gänze angeguckt. Die riesige Anlage ist in viele kleinere Teile aufgeteilt und nach jedem Eingangstor in einen dieser Teile, erwarteten uns mehrere Pagoden, schöne Gärten und Tempel. Wirklich ein toller Bau, von dem leider nicht mehr alles erhalten ist, da Hué sehr nah an der Grenze zwischen Süd-und Nordvietnam lag. Während des Vietnamkriegs wurden bei den Kampfhandlungen viele Gebäude im Inneren der Zitadelle zerstört und nun langsam wieder rekonstruiert.
    Im Ticketpreis für stolze 420.000 Dong (17€) waren dann noch zwei Grabmäler (Tombs) ehemaliger Könige enthalten. Diese liegen außerhalb der Stadt und wir liehen uns am dritten Tag ein weiteres Mal ein Moto, um dorthin zu brausen. Die Tombs waren wirklich beeindruckend groß (für Grabmäler). Besonders die lebensgroßen Statuen von Menschen, Elefanten und Pferden waren toll (quasi die Terracottaarmee in kleinerer Mannstärke). Die vielen Details waren wirklich schön anzusehen. Nachdem wir noch eine kleine Spritztour mit dem Moto unternommen hatten, ging es dann zum essen.

    Und das Essen in Hué war wirklich toll. Wir waren bei mehreren extrem günstigen, typisch vietnamesischen Straßenrestaurants, in denen zu unserer Freude wenig andere Touris und viele Einheimische saßen. Am ersten Tag aßen wir zum Mittagessen insgesamt 5 verschiedene Gerichte (darunter Jonas heiß geliebter Reispfannekuchen - Banh Xeo und richtig gute Jackfruit mit Sesam 😋) und zahlten 90.000 Dong (knapp 3,60€). Und so ging es abends und am nächsten Tag weiter. Wir aßen unglaublich viel und wirklich leckere einheimische Küche und zahlten meist 10.000, maximal 20.000 Dong pro Gericht (80 Cent). Eine Besonderheit war vor allem der Gemischte Teller (Com), auf dem von allem was die Küche hergab ein klein wenig drauf war (inkl. einer großen Portion Reis). Außerdem ein deftiger "Reiskuchen" (in Bananenblätter eingewickelt und gedämpft), den wir mit grünen Bohnen probierten.
    Vor allem kulinarisch war Hué also ein Highlight. Irgendwie sind wir beide etwas geschafft, von den zwei bisherigen Wochen in Vietnam und unseren zwei Monaten Reise. Deswegen war das etwas ruhigere Programm in Hué genau das richtige. Es folgen ja nun auch zwei entspanntere Stationen, bei denen wir hoffentlich auch einige Zeit einfach am Strand verbringen werden. Der Informationsspeicher ist auf jeden Fall momentan ziemlich voll. Die vielen tollen Eindrücke aus Ninh Binh, Hanoi und Sa Pa müssen erstmal verarbeitet werden.

    Am 18. Januar ging es dann weiter Richtung Hoi An (knapp 3h mit dem Zug bis Da Nang und dann 1h mit dem Bus bis Hoi An). Einige Tage vor unserer Abreise hatten wir noch eine Doku über genau diesen Abschnitt der Bahnstrecke gesehen. Die Gleise schlängeln sich oberhalb des Meeres über die Berge und die Aussicht ist wirklich schön - jedenfalls bis es in den nächsten Tunnel geht. Vor zwei Monaten hatten wir uns genau an diesen Ort geträumt und nun waren wir da - schon ein krasses Gefühl.
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