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  • Day 3

    Östersund Ankunft Teil 2

    August 26, 2022 in Sweden ⋅ ⛅ 15 °C

    Mein abruptes Ende vorhin war etwas außerplanmäßig...hier nun also eine ausführliche Lage zur Nation. 🤓

    Bevor ich die beiden Münchner in meinem Hostelzimmer kennenlernte, hieß es erstmal warten. Mein Plan mit dem Nachtzug sollte sich nämlich über die Aktion mit dem kein Schlaf bekommen hinaus, als ein Griff ins Klo erweisen. In "Ben's kleiner und wundervollen Welt fantastischer Utopien", hatte er sich das Szenario wie folgt vorgestellt:

    1.) Fährüberfahrt mit viiiel Schlaf😴
    2.) Erholt Zug nach Stockholm nehmen🤗
    3.) Entspannter Tag in Stockholm 🤓
    4.) Abends müde in den Nachtzug steigen, schlafen und erholt in Östersund ankommen😴🚃

    Hatten wir schon über die Ankunft meines Nachtzuges gesprochen? Nein? Dann wäre es wichtig das an jener Stelle hier nachzuholen, denn sie unterstreicht die Absurdität des ganzen Unterfangens.

    Es war 3.38 Uhr! 🤦‍♂️Welcher Nachtzug kommt um 3.38 Uhr an?! Dieser tat es jedenfalls und da sich keiner der obigen Punkte erfüllt hatte, blickte ich mit Schrecken den weiteren, unteranderem schlaflosen" 6h entgegen. Ein: "Scheiße" (excuse language) geht einem da schon mal über die metaphorischen Lippen, wenn man um 4.⁰⁰ Uhr auf kalten Bahnhofsstufen sitzend, realisiert, dass auch in Schweden zu dieser Uhrzeit wenig, bis tendenziell eher garnichts los ist. Schnell die Check-In Zeit des Hostels gegoogelt; Ein weiteres: "Scheiße" entfleucht mir geräuschlos.🙄

    Nachdem ein Großteil der Reisenden von Taxis eingesammelt wurde, kristallisierte sich ein harter Kern heraus. Neben meiner Wenigkeit, bevölkerte noch ein sehr netter Obdachloser und 2 schwedische Mädchen deren Eltern sie erst gegen 7 oder 8 einsammelten, die Bahnhofsstufen. Mit dem Obdachlosen, führte ich ein spannendes Gespräch über Jesus, "Faith" und Sünde, dessen Konklusion sich in der Aussage erschöpfte, dass wir alle gleich sind und dies egal ob wir trinken und auf der Straße sitzen oder gut bezahlt im Büro.

    Dann die vorzeitige Erlösung; der Bahnhof öffnete seine heiligen (vorallem aber beheizten) 🥴Hallen der wartenden Öffentlichkeit. 4.40 Uhr, 20 min früher als eigentlich, ging es ins Warme. Wärme: gutes Stichwort um einmal auf die Temperaturverhältnisse in eben jener Situation einzugehen. Nur ein Wort vermag diesen Umstand unmissverständlich auszudrücken: "arsch-kalt". Ich bitte von Aussagen dies bezüglich abzusehen, denn eigentlich hätte ich es ja wissen müssen, aber wenn man in einem 30°C heißen Schwerin aufbricht, fällt es schwer sich diese Temperatur vorzustellen.

    Szenenwechsel:
    2. Aufzug, 1. Szene, wir befinden uns nun in der Bahnhofshalle von Östersund. Der Protagonist betritt so eben die Halle.

    Als Letzter einer skurrilen Pilgerhorde zerknautschter Reisender und Obdachlosen ergattere ich auch noch eine Bahnhofs-Holzbank wie aus dem Bilderbuch. So gut wie bei meinen Banknachbarn, von wo aus man schon nach wenigen Minuten leise Schnarchlaute und rythmisches Ein- und Ausatmen vernimmt, will es trotz meines müden Geistes nicht klappen.😞 Ich lehne mich gegen meinen Rucksack und sinke immer wieder in 10 - 20 minütige Schlafepisoden, nach denen ich mich panisch nach meinen Wertsachen umschaue. Meine letzte Episode dauert dann doch etwas länger und als ich abermals die Augen öffne, finde ich mich in einer Menge aus murmelnder Schülern wieder. Die Gruppe, die so um die 40 - 50 Schüler umfasste, war wesentlich leiser als meine erste Schülerschaft aus dem Regionalzug und hatte das sich mir vorher bekannte Umfeld komplett verändert: Alle vormals belegten Bänke, wurden nun von Schülern bevölkert.

    Irgendwie waren nun bereits 3,5h überstanden und das Kaffee hatte geöffnet. Ein kurzer Spaziergang zum Gleis um Fotos und Videos machen und die Szenerie einmal bei Tageslicht zu betrachten. Meine Versuche, dass Hostel über eine frühere Ankunft zu informieren; erfolglos.

    Nun also wirklich der ☕... An diesem Morgen kam ihm eine Doppelfunktion zu: zum einen führte er verlorengeglaubte Lebensgeister wieder zurück in meinen Körper und zum anderen wärmte er mich. Im Zug hatte ich schon eine Dusche unter dem Wasserhahn genommen und mir die Haare gewaschen, doch erst der Kaffee vollendete diesen Akt, Aufrechterhaltung körperlichen Wohlbefindens.😌 Zu dem gab es den Kaffee mit meinem Uni-Ausweiß auch noch 30% günstiger!🤘

    Pünktlich um 8.⁰⁰ Uhr dann auch die Antwort vom Hostel: kein Problem früher Anzureisen. Noch schnell den Kaffee ausschlürfen, einpaar Zeilen abfassen und ab zum Hostel....
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