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- Día 9
- jueves, 1 de septiembre de 2022, 12:50
- ⛅ 9 °C
- Altitud: 36 m
NoruegaNarvik68°26’30” N 17°26’30” E
Abisko - Narvik: Lofoten ich komme!
1 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ⛅ 9 °C
...aus Panik ihn zu verpassen stieg ich an der nächst besten Tür ein; stellte sich heraus, der Wagen der zu dieser Tür gehörte, war fast ganz hinten und mein Wagen fast ganz vorne. Mit viel Kraft und etwas Geschick, kämpfte ich mich durch die Schlafwagen, über auf dem Flur geparkte Rucksäcke hinweg und an uneinsichtigen Interrail-Hassern vorbei, bis zu meinem Wagen Nr. 16. Dort parkte ich meinen Best Buddie im Gepäcknetzt und organisierte meinen Kram, den ich für die nächsten 2h Zugfahrt zu brauchen glaubte. Einen Vierer weiter vorne, auf der anderen Seite des Gangs, wurde ich auf eine Gruppe deutscher Interrailer aufmerksam. Es waren 4 Jungs, die ungefähr über ähnliche Sprachkenntnisse verfügten, wie die Jugendlichen an meinem ersten Tag. Während sie der ganzen Szenerie die sich ihnen bot keine Beachtung schenkten, starrten sie alle auf ihr Handy, saßen vor einem riesigen Berg Müll und hingen bei jeweils eigener Musik, eignen Gedanken nach. That's the spirit of Interrail, I guess...
Dabei war die Szenerie umwerfend; Zur Linken gab es schneebedeckte Bergmassive und herabstürzende Wasserfälle, zur Rechten Seen, Flüsse, Hochebenen, vereinzelte Häuschen und ebenfalls Berge. Olof hatte erzählt, daß die Schienen langezeit die einzige Möglichkeit waren, um nach Abisko zu gelangen. Bereits 1903 oder 1904 hatte man die Strecke errichtet und erst 100 oder fast 100 Jahre später kam die Straße. Dies auch nur unter heftigem Protest, denn man wollte die Natur vor den Schadstoffen schützen. Offensichtlich erfolglos.
Der Zug wand sich am Hang entlang durch das Gebirge. Immer wieder auch Tunnel und Haltestellen. An einer dieser Haltestellen stieg der Zoll ein, der nach einer ersten reinen Runde Observation, bei einer Zweiten die Pässe kontrollierte.
Hierdurch schien auch einer der Deutschen mal von seinem Handy aufgeblickt zu haben, denn er kommentierte die Schönheit, der ihn umgebenden Landschaft mit den wohlbedachten Worten: "Boah digger guck mal drüben raus! SICK!". Allerlei Jugendwörter folgten, die zusammen mit uns gebräuchlichen Adjektiven, Verben und Substantiven, eine partielle Anglifizierung erfuhren, bevor ein Konglomerat aus Jugendsprache, Gossensprache, Anglizismen, und "normalem" Deutsch, vier 18- oder 19-jährige Münder verließ. Von diesem Momente an schienen sie beinahe besessen von der Landschaft zu sein, denn sie pressten abwechselnd ihr Gesicht, dann wieder ihr Smartphone gegen die Scheibe und wetteiferten mit den besten Fotos.
Der Zug hatte die Norwegische Grenze hinter Riksgränsen passiert und fuhr nach Passage traumhafter Seen und Hochebenen entlang eines Fjordes, der sich hunderte Meter unter uns in das Norwegische Festland einstülpte. Neben Booten, die ihn auf Normalnull überquerten, hingen weit oben in der Luft auch Stromleitungen, die wie Wäscheleinen von Strommasten auf einer Seite, zu Strommasten der anderen Seite gespannt waren. Orange Kugeln verieten vermutlich Flugzeugen und Helikoptern, dass die dortige Passage zu einem "Drahtseilakt" werden würde.
Von nun an waren es noch 15/20 Minuten bis nach Navik. Während sich der Zug langsam dem Merresniveau zuwand, geriet das Abteil so langsam in Aufbruchstimmung. Auch meine deutsche Reisegruppe. Einer nutze die Gelegenheit sogar noch mal zum Zähneputzen.
"Alle man von Bord, Kinder und Frauen zuerst!" Nein, Spaß...ganz so war es nicht. Aber in Narvik angekommen, machte man sich daran den Zug schleunigst zu verlassen und vorbei an den zusätzlich am Gleis kontrollierenden Zöllnern zu kommen.
Puhh...geschaffen mein am weitesten nördlich gelegenes Ziel erreicht. Von nun an geht es nur noch abwärts, also im geografischen Sinne natürlich.😉Leer más

















