Satellite
Show on map
  • Day 9

    Sch*** Berge: Zwischenstop in Narvik

    September 1, 2022 in Norway ⋅ ⛅ 12 °C

    Was also tun in der Zwischenzeit? Ich hatte 3h Zeit, 25kg Gepäck und kein Plan von Narvik. Also hoch auf den Aussichtspunkt. Wie naiv kann ein 20-jähriger eigentlich sein. Es tut mir schon beim hochblicken alles weh, aber ein Becker tut was er zu tun hat.

    Kurz vorher löse ich noch meinen Northland-Pass für die nächsten 7 Tage Lofoten und dann geht es los. Man ist das steil. Schritt für Schritt wird sich entkleidet, bis ich irgendwann auf Höhe der Uni, ein gewisses Plato erreicht habe. Puh, ich schwitze aus allen Poren, denn diese Steigung war einfach nur krank. Klar, selber Schuld könnte man meinen, aber Papa hatte mich auf eine Mission geschickt und ich wollte sie erfüllen. Auf Höhe der dort oben gelegenen Uni treffe ich zum einen, einen alten Norweger, den ich mit seiner 12-jährigen Hundedame noch ein Stück begleite und Mudassar, einen pakistanischen International der Uni, der vor 5 Tagen sein Computer Science Studium begonnen hat. Er wiederum begleitet mich ein kleines Stück, um wie er meint sein Vitamin D Vorrat zu speißen und wir betrachten von oben den bergigen Alptraum eines jeden Backpackers. Schön ist er ja schon dieser Alptraum, mit seinem großen Hafen und den vielen bunten Holzhäuschen....

    Mudassar bietet mir an, mir seine Uni zu zeigen. Wie könnte ich da nein sagen. Einmal eine arktische Uni besuchen? Yes, Please! Und die Uni ist überwältigend schön. Ein modernes Gebäude über den Dächern Narviks. Viel Glas, aber auch Pflanzen und Holz wurden integriert. Er bietet mir an mein Gepäck im Eingangsbereich stehen zu lassen, hier würde keiner klauen. Es ist Wahnsinn: in Deutschland wäre es weg sobald man sich nur umdreht aber hier....kein Problem. Er zeigt mir einige Räume, die Bibliothek und wo er unterricht hat. Es ist einfach Wahnsinn wie modern diese Uni ist. Zum Schluss der kleinen Führung bietet er sogar noch Kaffee an, nur sind die Kannen leider schon leer. Dann also ohne....runter geht ja bekanntlich eh besser als hoch.

    Die Verabschiedung ist kurz aber herzlich und wir versprechen einander den Kontakt zuhalten. Für ihn geht es dann nach oben, für mich nach unten. Auch das ist leider immer noch anstrengend genug, sodass ich völlig fertig am Fuß des Berges ankomme.

    Nach meinem Abstieg nun eine kleines Päuschen im "Zentrum" Narviks. Zuvor hatte ich noch einen Rasierer besorgt. Die Kassiererin meinte: "Ist bisschen teurer in Norwegen.", aber da sich das nicht ändern lässt, muss ich es so hinnehmen. Ich suche mir eine hübsche Bank, mit guter Aussicht und breite als allererstes meine nassen Klamotten aus. Erst dann ist die Zeit reif, für die letzten beiden Zimtschnecken, bevor 15.50 Uhr mein Bus richtung Kabelvåg abfährt. Da heißt es wieder 4h Ausblick genießen....aber was für einen!
    Read more