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  • Day 11

    FURU auf den 2. Blick

    September 3, 2022 in Norway ⋅ 🌙 9 °C

    Sooo...damit hat sich das mit den Plänen auch schon wieder. Was hier als "Küche" betitelt wurde oder jetzt hier als "Kitchonett", besteht aus einem aus den Näten platzender normal großer Kühlschrank für alle Bewohner, einer Mikrowelle, ein paar Tellern und einem Wasserkocher. Da Sehe ich meine Nudeln schon in weite Ferne rücken....irgendwie sehr frech. Die "Küchenzeile" ist außerdem am Ende des Kellers im Flur, also ohne jegliche Sitzmöglichkeit.

    Im Hostel selbst, lernt man schnell das alles kostet. So lassen sie sich das Abendessen mit 18,9 Euro recht gut bezahlen, dafür das man wenig Optionen hat. Auch das Frühstück haut bei 15,5 Euro ziemlich rein. Waschmaschine 5 Euro, Kajak ausleihen 3h 30 Euro....Irgendwie merkwürdige Methode erst alle an den ADW zu ködern und dann kostet alles so immens viel. Davon lasse ich mich aber nicht die gute Laune vergraulen. Nein, da bleib ich standhaft.

    Ein weiteres Problem ist die Busanbindung an Sonntagen. Die gibt es nämlich im Grunde nicht. Darauf machte mich allerdings gerade erst meine Niederländerin aufmerksam. Jetzt muss ich mal sehen wo ich wandern könnte oder was ich sonnst so morgen anstelle.

    Als ich hier ankam war ich jedoch noch optimistisch: es sah alles einladen, freundlich, familiär aus. Die erste Finte mit der Küche traf mich zwar hart, aber ich mach schon irgendwie das beste draus. Dann bekam ich mein Zimmer zugeteilt und stiefelte die Treppe empor. Im 3. Geschoss dann mein 6 Bettzimmer. Bereits die Rucksäcke und Taschen verraten mir: "du wirst oben schlafen". Habt ihr mal bei einem Doppelstockbett oben das Bettlaken drauf gemacht? Nein? Es hört sich genauso spaßig an wie es ist. Als diese Hürde jedoch auch genommen ist, beziehe ich meinen Schrank, sodass ich mit Ordnung aufwarte und alles Finde. Meinem Regal hat sich seit dem in einen Vorratsschrank verwandelt.

    Nachdem ich meine Milch dann auch noch zu den restlichen Sachen in den Kühlschrank gezwängt hatte, wurde es Zeit für eine verdiente Dusche. Das Badezimmer ist wirklich schön. Kaminer meinte in einem seiner Kapitel, dass Gemütlichkeit einen sehr hohen Stellenwert in deutschen Familien hat. Und es stimmt; zumindest für mich. Dieses Badezimmer erfüllte dieses Kriterium. Eigentlich tat es das ganze Hostel. Die Preise arbeiteten allerdings dagegen.

    Der Blick in den Spiegel war ungelogen schockierend. Ich machte mich sofort ans Rasieren und duschte...danach empfand ich mich auch wieder sozialverträglich. Damit konnte das Sozialisieren beginnen.

    Der Gemeinschaftsraum ist auch gemütlich. In einem Regal in der Ecke gibt es eine Menge Brettspiele und an der Wand hängt eine Gitarre. Grade in dem Moment, in dem ich denke wann die wohl mal benutzt wird, kommt die Italienerin rein, die gestern mit mir an der Bushaltestelle gefroren hat, nimmt sie von der Wand und beginnt in der Lobby zu spielen. Dazu singt sie bekannte Songs. Nach einer Weile kehrt sie zurück und beginnt eine Musik Debatte über Akkorde, Stimmung und andere musiktheoretische Themen. Sie ist sehr verwundert, als ich ihr erzähle, dass man auf dem Saxophon keine Akkorde hat, sondern nur Noten. Ihrer Ansicht nach haz ein Saxophon doch soviele Klappen, dass die eine Hand die Akkorde, die andere Noten spielt....ich glaube ich habe ihr Bild vom Saxophon verstört.

    Nun sitze ich mit 5 Leuten (2 Schweizer, 1 Franzose und 2 Amerikanern) im Gemeinschaftsraum und unterhalte mich über die schlechte Anbindung. Mal sehen was der Tag morgen bringt.
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