Satellite
Show on map
  • Day 25

    Eine Begegnung der besonderen Art…

    January 4, 2023 in Argentina ⋅ ☀️ 34 °C

    La Rioja, Mittwoch, 4. Januar 2023

    Heute ist unser letzter Tag in La Rioja und wir wollen ihn eher gemächlich angehen - zumal wir in den beiden vorhergehenden Tagen bis spät abends viel „action“ und körperliche Anstrengungen hatten…und dies bei Temperaturen von über 35 Grad.
    Was bietet sich an?
    Wir schreiben am Blog, lesen und waschen unsere mittlerweile verschmutzten Tagesrucksäcke, die innerhalb einer halben Stunde auf unserer schönen Terrasse in der Sonne trocknen.
    Nach der argentinischen Siesta (gegen 17 Uhr) machen wir uns auf den Weg in die Innenstadt - nicht ohne zuvor im Internet die Öffnungszeiten der Museen recherchiert zu haben.
    Jene, die im Zentrum liegen, haben alle bis 20 bzw. 21 Uhr geöffnet. Es bleibt uns also genügend Zeit, um zwei oder gar drei anzusteuern.
    Da die meisten staatlichen Museen in Argentinien weder eine Reservierung verlangen, geschweige denn einen Eintritt (nur ganz auserwählte wie das in Salta) nehmen wir jene in Augenschein, die „am Weg“ liegen.
    Das „Paseo Cultural Castro Barros“ ist unser erstes Ziel. Es befasst sich mit der Stadt und Provinz La Rioja und zeigt Teile seiner Kultur, Geschichte, Wissenschaft und Kunst. Wir glaubten das Museum geschlossen, rütteln noch an etlichen Türen und Regine erblickt - auch wenn sie noch so sehr die Nase an die Scheiben drückt - keine Menschenseele in diesem wunderschönen klassizistischen Gebäude. Schon am Treppenabsatz angekommen, ruft Regine: „Hier ist eine geöffnete Türe!“ Und siehe da, eine hochmotivierte junge Damen führt uns zu einem nicht minder motivierten jungen Herrn (der um die 20 - 25 Jahre alt sein dürfte), der uns eine Privatführung durch alle sieben Säle ermöglicht.
    Einige durchschreiten wir schneller (vor allen Dingen jene mit den Schlachten des 18. und 19.Jahrhunderts); andere hingegen interessieren uns mehr: der Windpark, der 31 Prozent der Energie in der Gegend abdeckt, der Saal mit 45 verschwundenen oder getöteten Personen während der Militärdiktatur 1976 oder auch die Abteilung der fossilen Funde, allen voran die Dinosaurier-Skelette - bzw. Teile davon - , die in genau jenem Nationalpark gefunden wurden, den wir gestern besichtigt haben.
    Es sind ausser uns nur wenige Besucher im Haus, so dass sich ein weiterer - extrem motivierter - junger Mitarbeiter uns nähert und uns ungefragt weitere Informationen zu den Dinosauriern gibt.
    Martin wird es zu viel und sein Bedarf an Dino-Infos ist gedeckt!
    Regine versteht zu wenig, denn der Mitarbeiter nuschelt (was sie gar nicht mag!!!) und spricht zu sehr und zu schnell den argentinischen Slang.
    Wir erblicken beim Hinausgehen schräg gegenüber die Kirche San Francisco, die schon allein wegen ihrer Dachkonstruktion aus Holz sehenswert ist. Darüber hinaus wird hier Niño Jesus de Alcade verehrt - in Skulpturen, Abbildungen und Texten, so dass wir zum Thema der Prozession noch weiteres „Anschauungsmaterial“ erhalten.
    Mittlerweile ist es 19:50 Uhr und wir entscheiden uns sinnvollerweise nur noch für ein einziges Museen, nämlich jenes, das in unmittelbarer Nähe liegt und bis 21 Uhr geöffnet sein soll: el Museo Arqueológico Regional Inca Huasi (Es sei das interessanteste Museum, das sich der Geschichte des Nordwestens Argentiniens widmet.)
    Wir waren neulich schon dort und erwarten jetzt - an einem ganz normalen Mittwoch -, dass wir geöffnete Türen vorfinden werden. Aber weit gefehlt!
    Alles verriegelt und verrammelt; kein einziger Hinweis zur Schliessung - trotz der gegensätzlich lautenden Information auf der Homepage. Enttäuscht wollen wir gerade den Rückweg nach Hause antreten, als ein junger Mann - etwa 30 Jahre alt - aus dem Nebenhaus kommt und „behelmt“ auf sein Motorrad steigt.
    Im letzten Moment erblickt er uns, steigt wieder ab und wir denken uns schon, es sei ein Mitarbeiter des Museums, der uns doch noch aufschliesst.
    Nein, dem ist leider nicht so! Er erkundigt sich nach unserer Absicht.
    Offensichtlich sehen wir aus wie ratlose Touristen, die nicht so recht wissen, was sie jetzt tun sollen. Wir klagen ihm unser Leid bezüglich geschlossener Museen und dass wir trotz gegenteiliger Info auf der Homepage nicht zum ersten Mal in den vergangenen 6 Tagen in dieser Stadt vor verschlossenen Türen stehen.
    Plötzlich wird der Mann redselig und mit einem argentinischen Wortschwall werden wir von ihm überschüttet: Es tue ihm unendlich leid, dass wir nicht ins Museum können, dass wir auch andere Museen nicht haben besuchen können; er werde es weiterleiten und sich darum kümmern.
    Nun stellt er sich uns vor und überreicht uns seine Visitenkarte. Er heisse José , sei „Subsecretario de la Secretaria de Turismo“, verantwortlich für die Provinz La Rioja und er werde unsere Beschwerde weiterleiten.
    Kaum hat er diese Worte ausgesprochen, kommt er schon mit der nächsten Idee. Wir sollten ihm doch auf Video unser Anliegen und unsere Enttäuschung mitteilen; dies werde den Minister sicherlich interessieren.
    Ja, dieser José wird es noch weit bringen; sehr motiviert und kreativ!
    Martin übernimmt mit seinen exzellenten Spanischkenntnissen diesen Part, so dass Regine am Schluss nur noch eine kleinere Abschiedsformel bleibt….ist auch besser so…!
    Wir bitten ihn jedoch darum, uns dieses Video zuzuschicken, tauschen die WhatsApp-Nummern aus und harren der Dinge, die da kommen (oder auch nicht..) .
    Wie wir auf eine erneute Anfrage, wo denn das Video bleibe, das er uns versprochen hat, erfahren, hat der Minister auf Löschung bestanden. Er werde die Mitarbeiter auf eine andere (geeignetere) Weise von ihrem Fehlverhalten in Kenntnis setzen. ….José bedaure es sehr und bittet um Verständnis und wenn wir mal wieder in die Gegend kommen (ha, ha..), seien wir herzlich eingeladen.
    Leider können wir hier nun kein Video hochladen. Wir bedauern dies weit mehr als der Subsecrtario!!! Ihr alle hättet euren Spass daran gehabt.
    Read more