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  • Hari 36

    Chillen und Planen in Mendoza

    15 Januari 2023, Argentina ⋅ ⛅ 28 °C

    Mendoza, Samstag, 14. und Sonntag, 15. Januar 2023

    Wir sind von unserem Ausflug ins Hochgebirge noch etwas erschöpft, obwohl wir ja weitgehend im Bus sassen und sich unsere Wanderungen auf ein Minimum beschränkten! Aber auf den Beinen waren wir von 6 Uhr morgens bis kurz vor Mitternacht.
    Martin schläft in der Nacht neun Stunden und macht am Nachmittag nochmals eine Stunde Siesta. Dafür ist sicherlich die dünne Luft am Freitag verantwortlich . Immerhin waren wir auf 3000m und anschliessend auf 4000 m…..Höhenkoller! :-)
    Am späten Nachmittag machen wir uns doch noch auf den Weg in Richtung Zentrum: Regine möchte sich ein klitzekleines Souvenir erstehen (In den Rucksack passt aber so gut wie nichts mehr rein!) und die Aussicht auf die Stadt geniessen - und zwar vom 8. Stock des Sitzes der Stadtregierung aus.
    Aus beidem wird dann allerdings nichts: Die Aussichtsplattform ist laut Google Maps „temporär“ geschlossen, was auf argentinisch heisst: auf unabsehbare Zeit, und den Erwerb von Mitbringseln verschieben wir aus logistischen Gründen ans Ende unserer Reise.
    Martin hat mit seinem „Projekt“, ein (weiteres) Buch zu kaufen, mehr Glück: Auf dem Bücher-Flohmarkt wird er zwar nicht fündig, dafür hat schon die erste aufgesuchte Buchhandlung den Titel vorrätig, den er im Auge hat: „Facundo o Civilización o barbarie en las pampas argentinas“ von Domingo Faustino Sarmiento, ein Klassiker aus dem 19. Jahrhundert.
    Zum Trost (für Regine) gibt es dann ein Eis (für uns beide!) bei Grido, das wir im nahegelegenen Parque de Independencia verspeisen und dabei den vielen Familien und einigen Artisten bei deren Darbietungen zuschauen.
    Dann spazieren wir zurück, denn es ist schon spät (22 Uhr) und wir wollen noch etwas zu Abend essen. Dafür haben wir schon am Nachmittag in einem kleinen “Eine-Frau-Laden” Empanadas und eine Gemüse-Tarte eingekauft. Die Besitzerin hat sie extra auf unseren Wunsch hin frisch gebacken.
    Im Tante-Emma-Laden nebenan haben wir uns noch von Leonardo verabschiedet, bei dem wir fast schon zur Stammkundschaft zählten. Seine Rotwein-Empfehlung aus Mendoza trinken wir nun am Abend.

    Am Sonntag schlafen wir erneut lange aus: Offenbar sind wir doch von unseren vielen Erlebnissen in den letzten beiden Monaten müder als gedacht- oder es ist unser fortgeschrittenes Alter! :-)
    Dann setzen wir uns aufs Sofa und planen wieder einmal ausgiebig: dieses Mal bereits die Rückreise im April ab Buenos Aires! Denn wir wissen, dass die Auswahlmöglichkeiten dazu mit der Zeit immer kleiner, die Kosten dafür aber immer grösser werden.
    Wir haben zwei Optionen: entweder einen Flug von Buenos Aires nach München (wie im November über Madrid) oder mit einem Kreuzfahrtschiff ab Süd- oder Nordamerika zurück nach Europa. Das zweite ist selbstverständlich unsere Wunschvariante, weil wir das schon vor zwei Jahren so machen wollten und auch so gebucht hatten (als die ganze Reise wegen Corona abgesagt werden musste).
    Ein Flug ist schnell gefunden, aber auch das ist - wie alles in Argentinien - teurer geworden! Dann machen wir uns auf die Suche nach der Schiffsreise.
    Es gibt zwar eine Kreuzfahrt ab Buenos Aires, sie ist jedoch mit Abfahrtsdatum Mai für uns aber zu spät. Darum schauen wir weiter und finden sowohl Fahrten ab Nordamerika (Miami und New York) als auch ab Südamerika.
    Im April gibt es aber nur Reisen ab Brasilien (Sao Paulo und Rio de Janeiro) - entweder nach Southampton, Zeebrügge oder Lissabon.
    Portugal ab Rio gefällt uns am besten und wir planen mal damit. Wir müssen zuerst einen Flug von Buenos Aires nach Rio de Janeiro finden, dort eventuell eine Unterkunft für eine Nacht; dann einen Flug von Lissabon möglichst in die Nähe von Tettnang (oder Zürich).
    Der preislich passende Flug aus Portugal geht aber von Porto aus ab und das erst zwei Tage nach der Ankunft des Schiffes in Lissabon. Das bedeutet, dass wir auch einen Aufenthalt in Lissabon (oder Porto) sowie den Transport von Lissabon nach Porto planen müssen.
    In Deutschland ankommen würden wir dann am Flughafen in Memmingen, der 70 km von Tettnang entfernt ist. Da wird uns dann sicher (hoffentlich :-) jemand abholen können…
    Nach sechs Stunden rauf und runter im Internet sind wir zwar nicht wirklich am Ende, aber die Köpfe rauchen ob all der Optionen und Bedingungen, die zu berücksichtigen sind.
    Deshalb machen wir das, was sicher auch ein Argentinier machen würde: Wir verschieben die Lösung auf ein späteres Datum… :-))

    Und dann gibt es noch eine höchst unangenehme Überraschung: Unsere Gastgeber schreiben uns (zum wiederholten Male), dass wir morgen (bei Abreise) in US-Dollars bezahlen müssen. Normalerweise begleichen wir die Rechnung zu Beginn; dieses Mal jedoch war die Vermieterin beim Einchecken nicht zugegen.
    Bislang haben wir auf die Dollar-Forderung nicht geantwortet, aber jetzt reden wir Klartext: Wir zahlen IMMER und AUSSCHLIESSLICH in argentinischen Pesos in bar, genau so, wie es Booking vorschreibt. Darauf werden sie (ein Geschwisterpaar) zuerst etwas ungehalten, dann frech und zum Schluss beleidigend. Als sie uns weiter bedrängen, beschliessen wir, den Booking-Support einzuschalten.
    Nach vielen telefonischen Eingaben, Buchungs- und PIN-Nummern meldet sich eine Isabel aus Argentinien und hört sich unser Anliegen an. Dann nimmt sie sich viel Zeit, um das Problem abzuklären; wir bleiben so lange in der Warteschleife.
    Als sie dann wieder in der Leitung ist, erklärt sie Martin, dass die Vermieter Recht hätten und wir in Dollars bezahlen müssten. Begründung von Isabel: Diese hätten uns geschrieben (was stimmt), dass wir in Dollars bezahlen müssten und wir hätten das nicht schriftlich abgelehnt (was ebenfalls stimmt).
    Martin wird jetzt ungehalten und erklärt Isabel, dass dies erstens absurd sei, zumal wir es nicht bestätigt haben, zweitens wir - seit wir in Argentinien sind - immer in Pesos bezahlt hätten und das ohne Schwierigkeiten und drittens Booking es ja selber so definiert habe. Dafür haben wir eine entsprechende Stelle bei Booking gefunden (weil wir schon einmal Schwierigkeiten hatten wegen des korrekten Wechselkurses).
    Als sich Isabel etwas taub stellt, dreht Martin auf und verlangt ihren vollständigen Namen (den sie natürlich nicht herausrückt), womit ihr offenbar klar ist, dass wir uns nicht so schnell abwimmeln lassen.
    Sie nimmt sich nochmals eine Auszeit und verspricht, uns anschliessend schriftlich über das Resultat zu informieren… Jetzt sind wir aber echt gespannt.
    Nach einer halben Stunde - welch` Wunder - teilt sie über den Chat der Booking App mit, dass wir in argentinischen Pesos bezahlen können; der Vermieter sei jetzt damit einverstanden!
    Dann schreibt uns der Vermieter noch, dass er morgen um 07:30 Uhr, wenn wir abreisen, nicht anwesend sein werde. Wir sollten das Geld (in Pesos :-) auf den Tisch legen und den Schlüssel durch das Fenster werfen und dieses dann zuziehen.
    So werden wir das machen… und sind auch froh, die ganz un-argentinisch unfreundlichen Vermieter nicht noch einmal treffen zu müssen!
    Auf diesen Ärger hin lassen wir uns bei einer Tasse Kaffee zwei Alfajores aus der Schokoladen-Fabrik schmecken!
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