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  • Day 11

    Homologación - Was ist denn das?

    January 26, 2023 in Chile ⋅ ☀️ 24 °C

    Santiago de Chile, Donnerstag, 26. Januar 2023

    Am Donnerstagmorgen fahren wir wie geplant vom Landhaus „Huincahue“ in der Nähe von Algarrobo zurück nach Santiago: Am Freitagmorgen geht es für uns ja weiter Richtung Süden…
    Marion chauffiert uns (wie immer) mit sicherer Hand und steuert in Santiago dank Ortskenntnis und Navigations-App den Ort für die „Homologación“ an, den Martin nach langem Recherchieren im Internet gefunden hat.
    Hinweis der Redaktion: Jetzt wird es etwas technisch kompliziert. Wer sich dies nicht antun möchte, kann das Ganze getrost übergehen (verpasst aber eine spannende Anekdote :-) und direkt zum letzten Abschnitt springen.

    Dazu muss man die ganze Geschichte kennen:
    Wir haben vor gut 10 Tagen für unsere Handys zwei chilenische Prepaid SIM-Karten gekauft und erfolgreich genutzt. Aber schon beim Kauf hat man uns davon unterrichtet, dass wir unsere Geräte in Chile „homologisieren“ müssten, weil wir sonst nach 30 Tagen im chilenischen Netz automatisch blockiert würden.
    Martin, der dieses Fachchinesisch aus seinem früheren Job bei einer Schweizer Telekom-Firma bereits kennt, rollt - wie damals schon - die Augen: Homologation bedeutet, dass ein bestimmtes Modell eines Produktes - hier also eines Smartphones - für einen bestimmten Markt - hier also Chile - zugelassen wird.
    Der Hersteller hinterlässt dazu der Kontrollstellle neben den akzeptierten technischen Spezifikationen eine eindeutige Kennung jeder verkauften Einheit des Produktes. Diese Kennung nennt man beim Smartphone IMEI (eine 15-stellige Nummer).
    Chile ist unseres Wissens das einzige Land, das diese Registrierung „netterweise“ den ausländischen Nutzern überlässt.
    Soweit alles klar?
    Nun gut, für die gültige Registrierung gibt es viele Firmen, die dies für circa 25 Euro pro Gerät (!) gerne erledigen. Das ist schon mal eine leichte Frechheit, aber jetzt kommt das Beste: Gültig ist die Registrierung erst dann, wenn man neben der „konfigurierten“ IMEI auch noch die „physische“ mitliefert.
    Damit ist eine irgendwo im Gerät eingestanzte „Kopie“ dieser IMEI-Nummer gemeint. Und wo findet sich diese? Beim iPhone auf dem Träger der SIM-Karte: unlesbar, aber immerhin… Und bei Martins Xiamoi M1 A1? Das weiss nicht einmal das Internet!
    Martin googelt und googelt und verschiebt die Lösung immer wieder bis zum vorletzten Tag in Santiago, Denn wenn nicht hier in der Hauptstadt, wo sollen wir das dann machen lassen??
    Er findet im Internet eine Firma namens Kiwox, die den Service ohne Nennung des Preises und mit Online-Unterstützung per WhatsApp anbietet. Sie haben sogar eine Niederlassung im Viertel „Las Condes“, wo Marion wohnt.
    Also fahren wir dorthin und welch‘ eine Überraschung: Martins Klingeln am Eisentor wird gehört! Eine junge Frau kommt extra aus dem Gebäude, weil Martin sie über das Mikrophon nicht versteht und spricht nun mit ihm *face to face“ durch die Gitterstäbe des Tores.
    Regine kann sich das Lachen kaum verkneifen: Die Szene sieht aus wie ein Treffen am Gefängnistor!
    Die Angestellte gibt Martin ihre Nummer, damit sie das Problem am Nachmittag mit Martin per Chat lösen kann. Wir können es kaum glauben!
    Aber tatsächlich meldet sie sich auf Martins Anfrage dann auch prompt. Er schickt ihr alle benötigten Daten (Kopie des Reisepasses und Einreisebeleg für Chile, konfigurierte und physische IMEI (die ja für das Xiamoi fehlt!), chilenische Telefonnummer und Email-Adresse).
    Im Anschluss daran dauert der ganze Zauber nur circa 15 Minuten und wir bekommen beide per Email die Bestätigung, dass unsere Geräte in Chile jetzt hochoffiziell homologisiert sind.
    Martin ist so von den Socken vor Begeisterung, dass er der freundlichen UND kompetenten Dame ein Dankesschreiben zu Händen ihres Chefs verfasst und dabei mit Komplimenten nicht geizt. Sie dankt es ihm freundlich :-)

    Belohnt werden wir bei Marion zu Hause zuerst mit einem kühlen Bad im Swimmingpool und dann wieder mit einem äusserst leckeren Abendessen (unser Abschiedsessen), das Veronica (genannt Vero), die peruanische Perle des Hauses, gezaubert hat: Thunfisch-Steaks und Salat (Mmmmmmh!!!)
    Zur Nachspeise gibt es dann zur Überraschung noch drei Sorten vom besten chilenischen Eis: Pistazie, Maqui (eine an europäische Heidelbeeren erinnernde chilenische Frucht) und Manjár (chilenische Variante der argentinischen Dulce de Leche).
    Wir platzen zwar schon aus allen Nähten, können aber diesem verlockenden Angebot - natürlich! - nicht widerstehen.
    Zu später Stunde erheben wir uns vom Tisch und Marion hat noch die Energie, uns für die morgige lange Busreise nach Temuco leckere Sachwiches vorzubereiten: mit Käse, Schinken, Tomate, Salatblatt und Avocados. Wir dürfen auf keinen Fall verhungern!
    Jetzt noch packen und dann ab in die Heia: Um 7 Uhr ist Tagwache.
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