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  • Day 14

    Planungstag in Temuco

    January 29, 2023 in Chile ⋅ ☀️ 27 °C

    Temuco, Sonntag, 29. Januar 2023

    Wie wir schon etliche Male erwähnt haben, bedarf eine Individualreise auch immer der Organisation, d.h. der Planung der nächsten Schritte und Ziele in Bezug auf Reiseziele und Unterkunft.
    Das ist in Chile nur insofern einfacher, als wir hier die Busreisen bis jetzt immer über das Internet buchen konnten; Der Rest ist identisch zu den Herausforderungen in Argentinien.

    Und dann ist da ja noch der Blog: Regine ist in Santiago etwas in Verzug geraten und muss jetzt sprichwörtlich „nachsitzen“ :-)
    Deshalb ist heute - trotz Sonntag - ein Arbeitstag eingeplant: Martin recherchiert den weiteren Reiseverlauf und Regine korrigiert, schreibt und bearbeitet die vielen Fotos.
    Gestern haben wir bereits die Fahrt nach Puerto Montt und die Unterkunft dort gebucht. Und jetzt kommt es Regine wieder in den Sinn, dass wir dann ja die vielen Thermalbäder im Süden von Temuco verpassen! Darüber entfacht sich bald ein kleiner Streit, aber wir sehen, dass es auch an der Carretera Austral (Das ist die einzige Strasse in den Süden auf chilenischer Seite.) noch weitere Möglichkeiten für ein heisses Bad gibt. Da das Um-Organisieren viel Zeit in Anspruch nähme, bleiben wir bei unserem Plan, nach dem Aufenthalt in Puerto Montt über die Insel Chiloé nach Chaitén vorzustossen, wo wir dann an „unserem“ Anfang der Carretera Austral wären.

    Am Morgen war es hier bedeckt, aber mittlerweile ist die Sonne durchgedrungen. Wir packen den Rucksack, um zum „Centro Cultural Expo Milán“ zu gehen. Es handelt sich dabei um einen eindrücklichen, modernen Holzbau, der 2015 bei der Weltausstellung in Mailand (Milano, Italien), den 3. Preis für Architektur erhielt. Nach Beendigung der Ausstellung wurde der gesamte Pavillon nach Chile zurücktransportiert, wo er nach einem landesweiten Wettbewerb der Stadt Temuco zugesprochen wurde.
    Wir sind kurz vor 15 Uhr beim Museum, weil laut Internet um dieses Zeit die Führung beginnen soll. Aber als wir ankommen, teilt man uns mit, dass die Führerin noch beim Mittagessen (!) sei und es deshalb erst um 15:30 Uhr losgehe. Wir spazieren daher durch den Museumsshop, der in punkto Ausstattung und Preisen sehr gut mit jenen in Europa konkurrieren kann. Martin kauft dort für stolze 4,50 Euro eine kleine Flasche eines lokalen Saftes aus Maqui, einer Art chilenischer Heidelbeere.
    Um 15:30 Uhr erfolgt die telefonische Ankündigung der Führerin, es gebe „technische Probleme“ - wobei nicht klar ist, ob mit ihrem Mittagessen oder mit dem Museum:-) - und das Ganze starte erst um 16 Uhr. Wir fassen es nicht!
    Wir vertreiben uns die Zeit mit Saft und Architekturfotografie, denn das Gebäude selber ist - zumindest für hiesige Verhältnisse - spektakulär.
    Um 16 Uhr beginnt dann tatsächlich unsere Führung und wir sind gespannt auf die „interaktiven Erlebnisse“ in den drei Sälen…
    Was dann aber folgt, ist eine herbe Enttäuschung: In Saal 1 wird ein zeitlicher Abriss seit 1900 anhand von Zeitungsausschnitten geboten, mit Bezug zu wichtigen nationalen und internationalen Ereignissen, wie z.B. den zwei Weltkriegen.
    In Saal 2 wird auf einer riesigen halbrunden Leinwand eine interaktive Videoinstallation gezeigt, zu der wir nach Aufforderung hüpfen und mit den Armen rudern dürfen: Es ist ein Trickfilm für Kinder im Grundschulalter! Allerdings sind nur wir beide und noch zwei weitere Erwachsene bei dieser Führung anwesend, so dass die Dame ruhig hätte darauf verzichten können, uns zu diesen Gymnastikübungen zu animieren.
    In Saal 3 gibt es dann noch eine interaktive Sensation: An einem grossen Touchscreen dürfen wir zu verschiedenen vorgegebenen Themen (aus Biologie, Geographie und Technik) eigene Videos aus vorgefertigten Schnipseln zusammenstellen und am Schluss einen QR-Code scannen, mit dem wir anschliessend das „erstellte“ Video auf der Webseite des Museums anschauen können…
    Das war‘s dann und Martin zitiert wieder einmal seinen Lieblingsphilosophen Lupo (aus Fix und Foxi: „Nicht ärgern, nur wundern!“ :-))
    Wir spazieren noch ein bisschen herum, setzen uns an die Sonne und tätigen die unseren Kindern versprochenen Anrufe.
    Dann ab ins Hospedaje, Abendessen und weiterarbeiten! Später meldet sich Gerhard für den Ausflug morgen. Wir freuen uns darauf!
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