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  • Day 5

    In Windeseile nach El Calafate

    February 24, 2023 in Argentina ⋅ ☁️ 8 °C

    El Calafate, Freitag, 24. Februar 2023

    Niemand fährt auf argentinischer Seite durch Patagonien nach Ushuaia, ohne in El Calafate Halt zu machen.
    Grund dafür ist weniger der eiskalte (0-9 Grad) grösste See von Argentinien, der Lago Argentino, und auch nicht der Ort El Calafate selber; dies ist ein auf grosser Fläche verteilter Touristenort am Lago Argentino, der als Ausgangspunkt zum Gletscher Perito Moreno dient. Und diesen wollen alle (wirklich alle, die hier ankommen) sehen!
    Es gibt sogar 20 km vor El Calafate einen internationalen Flugplatz, der jene Gäste empfängt, die keine Zeit für eine Anreise mit dem Bus haben.
    Wir sind als Busreisende aber um 11 Uhr (pünktlich!) in El Chaltén abgefahren und haben die 250 km im steifen Seiten- und Gegenwind in gut drei Stunden zurückgelegt. Manchmal schaukelt der Bus so bedenklich, dass wir befürchten, er komme von der gut ausgebauten Strasse ab. Ein Zwischenhalt in La Leona (eine Raststätte, wo der Legende nach schon Butch Cassidy abgestiegen sein soll) am Rio Leona zeigt uns die Stärke des Windes. Wir müssen uns schräg hinstellen, um nicht fortgeblasen zu werden - ein Vorgeschmack auf den berühmt-berüchtigten patagonischen Wind!
    Am Ufer des Lago Argentino entlang erreichen wir schnell El Calafate, kaufen am Busterminal zuerst die Bustickets für den Ausflug zum Perito Moreno (80 km) und nehmen anschliessend ein Taxi zu unserer Unterkunft, dem Terra Apart Hotel, oberhalb der Stadt gelegen und mit Aussicht auf den Lago Argentino.
    Wir sind bass erstaunt, dass Regine hier nicht nur ein wohlig warmes Zimmer mit Doppelbett, sondern auch ein eigenes Bad und sogar eine eigene Küche für uns reserviert hat. Damit lassen wir uns gerne überraschen :-). Regine, die ständig um gute Unterkünfte bemüht ist, wusste bei der Vielzahl an Buchungen in der letzten Zeit einfach nicht mehr so genau, was uns hier erwartet.
    Nachdem wir uns eingerichtet haben, machen wir im nahen superkleinen Supermercado (der aber bis zum Bindfaden alles hat) unsere Einkäufe und einen Spaziergang Richtung See.
    Von Süden bläst ein kräftiger Polarwind und es beginnt zu regnen. Regine zieht zur Sicherheit die Regenhose an (zum ersten Mal auf dieser Reise) - was sich später als übertrieben herausstellt.
    Wir spazieren - immer mit dem Wind im Nacken oder im Gesicht - zur Bucht, zu welcher eine (relativ) neu erbaute, aber bereits zerfallende Uferpromenade führt. Begleitet werden wir dabei immer von zwei Hunden, die so tun, als gehörten wir zusammen. Sie trennen sich erst von uns, als wir am Ende der Promenade ankommen, wo einige unverbesserliche Kite-Surfer es sich nicht nehmen lassen, bei eisigen Temperaturen durch Wellen und Gischt zu preschen. Ihr Können beeindruckt uns ebenso wie ihr Aushaltevermögen im eiskalten Wasser.
    Uns ist es aber schon ohne Wasser kalt genug und wir drehen um. Zu Hause erwartet uns eine geheizte Ferienwohnung und ein feines Abendessen :-)
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