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  • Day 31

    Spaziergang zum MAR

    March 22, 2023 in Argentina

    Mar del Plata, Mittwoch, 22. März 2023

    Da wir uns an die bald folgende Kreuzfahrt zurück nach Europa gewöhnen müssen, unternehmen wir immer weniger und hängen auch mal ab. Aber die Tage und Wochen zuvor hatten wir ja genügend Ganztagesaktivitäten im „Programm“, so dass wir ganz bewusst einen Gang herunterschalten.
    Als Pensionäre sind wir in Mar del Plata mit den anderen Sommerfrischlern auf einer Linie, auch wenn diese sich für ihre Bräunung viel mehr als wir ins Zeug legen. Hautkrebs scheint man hier nicht zu kennen! Wir hingegen cremen unser Gesicht beim ersten Sonnenstrahl mit UV50 plus-Sonnenschutz ein! Schliesslich sind wir hier - was den Breitengrad betrifft - südlich von Kairo.
    An allen möglichen Orten setzen sich die Urlauber der UV-Strahlung aus, selbstverständlich ohne Sonnenschutz, denn sonst dauert ja die Bräunung zu lange. Vor allem die Männer zeigen sich gerne mit nacktem Oberkörper, wohingegen „oben ohne“ für Frauen im streng katholischen Argentinien kein Thema ist.
    Für uns kommen „Liegestunden“ am Strand nicht in Frage, denn nach wie vor können wir uns mit der steifen Brise nicht anfreunden.
    Dafür imitieren wir die zweitliebste Beschäftigung der Rentner hier mit Freuden: das Flanieren, das heisst, das langsame Spazieren ohne erkennbares Ziel - einfach so, weil es Spass macht… wobei wir als Europäer natürlich immer ein Ziel haben! Regine kann sich mit dem Schaufensterbummel-Tempo nur schwer abfinden… :-)
    Für heute haben wir einen Spaziergang zum Museo de ARte Contemporaneo Mar del Plata ins Auge gefasst, abgekürzt MAR. Wenigstens die fünf Kilometer Hinweg wollen wir auf Schusters Rappen bewältigen, denn es ist ein schöner Weg auf der Strandpromenade, immer der Küste entlang mit Blick aufs Meer.
    Etwa auf der Hälfte des Weges entdecken wir eine Grido-Eisdiele, wo wir uns für unseren „Wander“-Einsatz mit einem Eis belohnen: Cappuccino granizado, una bocha en cucurucho (Cappuccino mit Schokoladenstückchen, eine Kugel in der Waffel). Einfach lecker! Das werden wir zu Hause sehr vermissen!
    Da wir ein gegenüber Argentiniern erhöhtes Marschtempo aufweisen, kommen wir etwas zu früh am Museum an, denn es öffnet laut Angaben im Internet erst um 16 Uhr. Aber als wir dort eintreffen, merken wir, dass es von März bis Dezember schon um 14 Uhr öffnet und nur in der Hochsaison (Januar und Februar) ab 16 Uhr! Argentinien eben…
    Es ist ein sehr modernes staatliches Museum und kostet aus diesem Grund keinen Eintritt.
    Die Ausstellung ist überschaubar: ein Werk einer argentinischen Künstlerin auf der Basis von hunderttausenden von Glasmurmeln, das wir nicht verstehen. Aber Kunst muss man ja auch nicht verstehen, sondern….
    Nebenan gibt es einen zweiten Saal, der mit 32 kürzlich prämierten Werken von ebenfalls argentinischen Künstlerinnen gefüllt ist. Auch hier gibt es eindrucksvollere und belanglose Objekte und das Schönste daran ist, dass sich die Kuratorinnen keine Mühe gemacht haben, die ausgestellten Dinge zu interpretieren.
    Dafür haben wir zum Abschluss einen prächtigen Blick aus den Ruhesesseln des Museums hinüber zum Strand und zur Brandung, wo sich mutige Kite-Surfer in die Wellen stürzen.
    Zurück nehmen wir den Bus und sind erstaunt, dass der Fahrer der gewählten Linie 221 der Gesellschaft „Costa Azul“ die SUBE-Karte nicht akzeptiert, sondern auf Barzahlung besteht. Na denn halt, die Fahrt ist ja trotzdem billig (120 Pesos pro Person, momentan etwa 60 Cent) und der Bus bringt uns fast bis vor unsere Haustüre. Jetzt noch Gemüse für den Salat und etwas Süsses für den Nachtisch gekauft, dann sind wir mit unserem „Tagesprogramm“ fertig und müssen nach dem Abendessen nur noch für die morgige Weiterfahrt nach San Clemente del Tuyú packen.
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