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- Päivä 14
- lauantai 8. huhtikuuta 2023 UTC
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Nordatlantik3°6’57” N 27°33’57” W
Die MSC Fantasia

Am Äquator, Freitag, 7. April 2023
Es ist an der Zeit, dem Hauptakteur auf unserer 12-tägigen Überfahrt von Südamerika nach Europa einen eigenen Eintrag zu widmen.
Das Schiff namens „Fantasia“ der italienischen Kreuzfahrtgesellschaft MSC ist - wie alle Schiffe dieser Art - ein Riesenungetüm, dessen Ausmasse all unsere Vorstellungen sprengen (es sei denn, man war in den letzten 20 Jahren bekennender Anhänger der ZDF-Serie „Das Traumschiff“).
Es ist ungefähr 300 m lang und 60 m breit und hat sagenhafte 18 Stockwerke, wobei die untersten vier für das Publikum nicht zugänglich sind, weil dort offenbar die Mannschaft arbeitet und vermutlich auch wohnt.
Auf Deck 4 befindet sich der Eingang zum Schiff (an der Hafenmole über eine Gangway) und das „Medizinische Zentrum“, auf Deck 5 der Gästeservice sowie eine „CyberLibrary“ (vermutlich eine Internet-gestützte Bibliothek).
Deck 5 und 6 beherbergt das grosse „Red Velvet“-Restaurant, in dem die Gäste das Frühstück, das Mittagessen und in zwei Schichten das Abendessen in Form eines 3-Gänge-Menüs einnehmen. Daneben befinden sich auf Deck 6 einige Bars und eine „Cigar Lounge“ mit Sesseln aus rotem Samt (… eigentlich wenig zeitgemäss, aber vermutlich ist das Schiff schon in die Jahre gekommen). Obwohl das Rauchen auf dem Schiff nicht generell verboten ist, hält sich die Anzahl der Raucher - zumindest tagsüber - in diesem Raucherbereich in Grenzen (etwa 15 Personen gegen 14 Uhr).
Auf Deck 7 liegen die insgesamt 32 orangefarbenen Rettungsboote, welche zwischen 50 und 150 Personen aufnehmen können. Sie scheinen sehr gut gewartet zu sein (… zumindest erwecken sie diesen Eindruck), dennoch hoffen wir, nicht in sie einsteigen zu müssen! Ebenfalls auf Deck 7 entdecken wir unzählige Bars und Lounges, zwei davon Flügeln für die Pianisten. Ausserdem gibt es sogar eine glutenfreie Bar.
In den Stockwerken 5-7 sind die grossen Säle angesiedelt, darunter das megalomanische Theater, an dem jeden Abend bei vollbesetzten Rängen 45 Minuten lang unterhaltsame Shows dargeboten werden. Damit jeder Gast in diesen Genuss kommen kann, führen die Akteure ihre perfekt einstudierten Shows (wirklich professionell!!) zweimal pro Abend auf. Wer die späte Essenszeit gebucht hat (wie wir um 21.15 Uhr), kann von 19.30 Uhr bis 20.15 Uhr zuschauen; jene Gäste mit der frühen Essens-Schicht sind nach ihrem Mahl dran.
Die MSC Fantasia besitzt auch ein Spielcasino, das rund um die Uhr geöffnet ist, aber eher verraucht und wenig genutzt erscheint. Eine weitere „Spielhölle“ mit unzähligen Automaten jeglicher Couleur meiden wir auch geflissentlich; wir verstehen ohnehin nicht, welche Chips man wo einwerfen muss; es ist nicht unsere Welt.
Von Deck 8 bis einschliesslich Deck 13 sind die Gästekabinen untergebracht, von denen wir natürlich nur diejenigen mit Balkon sehen. Es soll auch Innenkabinen mit nur einem Fenster und sogar solche ohne jegliches natürliche Licht geben, letzteres für uns unvorstellbar. Bei der Buchung werden einem die drei Kategorien zur Auswahl gestellt; es versteht sich von selbst, dass die Unterschiede bezüglich der Preise nicht unerheblich sind.
Unser Zimmer ist nach vier Monaten „Booking“ und „Airbnb“ der reinste Luxus: 19 Quadratmeter, mit eigenem Bad, in dem es immer genügend heisses Wasser gibt - kein Rinnsal, sondern mit entsprechendem Wasserdruck.
Ein bequemes Doppelbett und ein grosses Sofa mit Beistelltisch finden wir vor sowie einen Arbeitstisch (allerdings ohne Stuhl!?) und eine Minibar (… gut bestückt, die wir aber nur zum Kühlen unseres Wassers nutzen). Es gibt im Zimmer einen dreiteiligen Schrank mit vielen Kleiderbügeln, übergrosse Spiegel, die das Zimmer doppelt so gross erscheinen lassen (klar, alles gewollt!), viel gute Beleuchtung, so dass wir sogar lesen können, ohne unsere Stirn- oder Leselampen zu benutzen.
Das Highlight ist selbstverständlich der gut drei Quadratmeter grosse Balkon, auf dem zwei bequeme Sessel und eine Beinstütze stehen, welche wegen der Textilbespannung leider nicht als Tischchen für unsere (alkoholfreien) Drinks dienen kann. Der Balkon ist von unten verglast und ab Brusthöhe können wir uns bequem über die Reling hängen; natürlich nur zum Schauen. Wollen wir hoffen, dass der andere Einsatz ausbleiben möge!
Wir verfügen über eine regulierbare Klimaanlage, die für unsere Begriffe zu stark kühlt, so dass wir oft warme Meeresluft hereinlassen, momentan je nach Tageszeit zwischen 26 und 28 Grad.
Auf Deck 14 kommt dann das Selbstbedienungsbuffet „L‘Africana & Zanzibar“, wo wir uns - wenn wir wollten - von 06:30 Uhr bis 02:00 Uhr den Bauch vollschlagen könnten: Hier kann man neben den Hauptmahlzeiten vom Frühstück über Kaffee und Croissants, Take-Away (vermutlich für solche, die noch heimlich auf dem Zimmer weiteressen wollen :-), bis Pizza und Spätsnack zu jeder Zeit genügend Fett für magere Zeiten ansetzen.
Damit einem Abbau der (eventuell) überschüssigen Kalorien nichts im Wege steht (Ja, das Motto lautet: Kurze Wege!!), - ist (unmittelbar neben dem Restaurant) das Heck von Deck 14 und die gesamte Länge von Deck 15 dem sportlichen „Vergnügen“ gewidmet, wobei hier „Sport“ vorwiegend aus Herumliegen und Trinken bzw. manchmal auch Essen besteht. Es gibt drei Schwimmbereiche mit je einem Miniaturpool und für die Kinder sogar eine mehrstöckige Wasserrutsche. Die drei Pools scheinen uns für so viele Kreuzfahrer sehr klein: 3 x 6 Meter und 3 x 5 Meter die beiden Aussenpools am Heck und am Bug, 4 x 8 Meter der Innenpool.
Eingedenk der Tatsache, dass die Hauptkundschaft auf diesem Schiff Brasilianer sind (etwa 95 Prozent) und diese (wie übrigens auch die Argentinier) der Sportart „Schwimmen“ nicht allzuviel abgewinnen können (bzw. diese gar nicht beherrschen), reichen die Sitzplätze am Beckenrand der drei Pools tatsächlich aus, damit jeder seine Beine ins kühle Nass hängen und dann und wann ein wenig plantschen kann.
Wenn jeder noch seinen Drink an den Pool (übrigens mit Salzwasser) mitnehmen könnte (ist leider verboten), so wäre der Aufenthalt direkt am Wasser für die meisten hier das Non-Plus-Ultra.
Auf Deck 16 gibt es - gegen entsprechendes Entgelt - auch einen Spa-Bereich, eine „Thermal Area“, ein Fitness-Center mit eigenem „Instructor“ und einen Friseur-Salon.
Da wir von keinem dieser Angebote Gebrauch machen, können wir nicht beurteilen, wie gut diese „Area“ besucht ist. Zumindest Regine ist auf das Thema „Friseur und Haarschnitt“ nicht gut zu sprechen und Martin wartet ab, bis er in der Heimat wieder dem Friseur seines Vertrauens seine Lockenpracht schenken darf.
Weiter oben auf Deck 17 und 18 sind nur noch das „Top 18 Exclusive Solarium“, das - wie verschiedene andere Bereiche - der zuzahlenden Premium-Kundschaft der Marke „Aurea“ vorbehalten ist. Dort dürfen beispielsweise die VIPs in vom normalen Gast abgeschirmten Restaurants essen!
Und damit das eher zu Übergewicht neigende Publikum die vertikalen Herausforderungen - Entfernung zwischen Bett und „Futtertrögen“ - gefahrlos überwinden kann, gibt es im Bug und Heck sowie im Mittelteil des Schiffes mehrere Aufzüge. Wir haben diese nur beim Einschiffen mit unserem Gepäck benutzt. Ansonsten nehmen wir leichtfüssig eine der vielen verwaisten Treppen (deren Verkleidung mit viel Glas und dem Teppichboden in der Farbe Braun ebenfalls auf ein stattliches Alter hindeutet), vermeiden das lange Warten auf den Lift und tun zudem noch etwas für die Gesundheit!Lue lisää