• Von Sagelvvatn nach Alta

    2024年6月26日, ノルウェー ⋅ ☀️ 12 °C

    Camping Solvang, Mittwoch, 26. Juni 2024

    Welch eine positive Überraschung: Nachdem wir gestern in strömendem Regen ins Zelt gegangen sind, scheint am Morgen um 7:00 Uhr schon die Sonne vom Himmel! Wir erblicken zwar noch viele Wolkenfetzen, aber die Tendenz geht eindeutig in Richtung Schönwetter.
    Das hebt unsere Laune doch gewaltig und endlich sehen wir bei der heutigen Fahrt aus den Fenstern, deren Scheiben gestern (wie an so vielen anderen Tagen auch) komplett beschlagen waren, endlich auch wieder die vorbeiziehende Landschaft. Die Aussicht lohnt sich: Wir fahren immer irgendeinem Fjord entlang und wechseln mal über eine Brücke oder durch einen Tunnel die Seite der Insel. Überall sichten wir Schneeberge und Birkenwälder, ins Tal stürzende Bäche und Wasserfälle.
    Bis nach Alta, unserem heutigen Ziel, sind es 350 Kilometer auf eher engen Strassen mit vielen Ortsdurchfahrten. Das Navigationsgerät berechnet dafür sechseinhalb Stunden Fahrzeit und Lech muss wieder einmal Schwerstarbeit am Steuer leisten. Neben einer Pinkelpause gibt es nur einen kurzen Halt mit Verpflegung auf einem Pass unmittelbar vor Alta.
    Dort besuchen wir das berühmte Alta-Museum im Ortsteil Hjemmeluft mit den bis zu 7000 Jahre alten Felszeichnungen (Weltkulturerbe).
    Diese liegen im Gelände verstreut auf einzelnen Felsplateaus und sind eigentlich nicht Zeichnungen, sondern Einkerbungen im Stein. Zu sehen sind viele Tierarten, vor allem Bären, Rentiere und Elche, dann aber auch Methoden der Jagd und des Fischfangs sowie einige Darstellungen, deren Bedeutung bis heute nicht entschlüsselt werden konnte.
    Ein örtlicher Guide erklärt uns noch einiges zur Geschichte des Fundorts und wie die Menschen hier damals wohl gelebt haben. Er verweist (auch mit Foto) auf das Leben von Otzi, der vor allem Regine aus ihren unzähligen Schullandheimaufenthalten in Südtirol wohl bekannt ist.
    Leider ist die Zeit mit zwei Stunden Aufenthalt für ein wirkliches Studium nicht ausreichend und wir lernen damit eine wichtige Seite von Gruppenreisen kennen: Man muss immer pünktlich sein!
    Anschliessend macht Lech mit uns noch eine kurze Stadtrundfahrt durch das moderne Zentrum von Alta und einen Halt bei der Alta Nordlichtkirche, welche durch ihre spezielle Architektur (Sie sieht aus wie der obere Teil eines Dampfers.) und ihre Fassade aus Titan-Platten Berühmtheit erlangt hat. Uns gefällt sie nicht so recht…
    sehr futuristisch!
    Der Campingplatz Solvang liegt einige Kilometer ausserhalb von Alta an einer beschaulichen Bucht. Die Aussicht - vor allem im Abendlicht - ist bezaubernd. Wir geniessen die Sonne, brauchen zum ersten Mal keine Plane über dem Essbereich (die uns normalerweise vor dem Regen schützt) und stellen die Esstische bewusst an die Sonne - welch ein Luxus! :-)
    Der Wind bläst kräftig und im Schatten wird es schnell empfindlich kühl: Immerhin befinden wir uns auf der Höhe von Mittelgrönland. Dafür trocknet unsere Wäsche, die wir in der Dusche gewaschen haben, dank der Brise relativ schnell und wir sind dankbar, endlich einmal die Kleidungsstücke wechseln zu können; wer weiss, ob und wann die nächste Möglichkeit dazu kommt.
    Lech kocht uns einen Curry-Linseneintopf mit Kartoffeln und viel Gemüse und wir essen gegen 20 Uhr an der Sonne (!) zu Abend.
    Morgen erreichen wir laut Fahrplan das Nordkap, den nördlichsten Punkt des europäischen Festlands und von dort aus geht es dann wieder südwärts….
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