• Auf in den Süden… vorerst bis Emolahti

    2. heinäkuuta 2024, Suomi ⋅ ⛅ 18 °C

    Emolahti Camping, Dienstag, 2. Juli 2024

    Bis Helsinki, wo wir am Freitag um 13 Uhr an der Fähre sein müssen, sind es ab Rovaniemi gute 800 Kilometer und wir wollen in der finnischen Hauptstadt noch zwei volle Tage verbringen. Das bedeutet, dass wir heute möglichst weit in Richtung Süden fahren müssen.
    Auf dem Weg liegt nach circa 150 Kilometer Oulu, die Hauptstadt des finnischen Nordens und mit über 200.000 Einwohnern die nördlichste Grossstadt Europas. Nach den bisherigen Erfahrungen mit der bescheidenen Schönheit der finnischen Städte liegt der Pegel unserer Erwartungen eher tief.
    Aber wir werden eines Besseren belehrt: Am Bottnischen Meerbusen gelegen, hat es ein schönes Hafengebiet, ein gut erhaltenes bzw. renoviertes altes Stadtzentrum mit hübschen zweistöckigen Holzhäusern und viele Fussgängerzonen sowie ein grosses Naherholungsgebiet direkt am Wasser. Dazu kommt, dass der Himmel nach anfänglichem Regen aufklart und wir in Oulu bei Sonnenschein eintreffen :-)
    Uns fällt sofort auf, dass überall - aber vor allen an offiziellen Gebäuden - wie wild renoviert wird; dies gilt auch für einige Strassen. Der Grund ist schnell klar: Oulo ist 2026 eine der europäischen Kulturhauptstädte und putzt sich dafür artig heraus. Die Atmosphäre ist beschaulich und der Individualverkehr scheint stark eingeschränkt. Dafür gibt es unzählige Buslinien und eine Menge waghalsiger Radfahrer, vor denen wir manchmal zur Seite springen müssen.
    Wir schauen uns zuerst den alten Fischmarkt (jetzt ein durchdesigntes Laden- und Restaurantgebiet) an und spazieren anschliessend durch das Hafengebiet. Danach machen wir uns zur - vermeintlichen - Fussgängerzone auf, wo wir auf der Karte den Bahnhof finden und uns schon nach rechts wenden wollen, als uns eine Ouluanerin in perfektem Englisch darauf hinweist, dass der Bahnhof links (!) liegt. Navigation will geübt sein… und Kartenlesen auch: Die angebliche Fussgängerzone ist die zentrale ÖV-Meile, wo alle Busse durchfahren.
    Wir kommen am Dom vorbei, in dem uns vor allem (oder nur :-) die imposante Orgel gefällt und dann am Rathaus, das gerade grundsaniert wird und nicht besichtigt werden kann.
    Auf unserem Zickzackkurs treffen wir immer wieder auf Mitglieder der Reisegruppe;
    Das ist leicht zu erklären, denn das Stadtzentrum ist überschaubar und es hat sehr wenige Menschen auf den Strassen.
    Noch ist Zeit für einen Bummel auf eine Halbinsel mit vielen historischen Holzhäusern, die samt und sonders renoviert worden sind. Jetzt sind die Strassen dran, die (historisch korrekt) gerade mit Pflastersteinen besetzt werden.
    Alles wird schön hergerichtet und wir sind sicher, dass 2026 viele Touristen den Weg nach Oulu finden werden.
    Um 16 Uhr fahren wir 165 Kilometer in den Süden und richten uns auf dem Emolahti Camping, am Nordende des grossen Pyhäjärvi-Sees (125 km2), gemütlich ein. Er ist übrigens nur einer von Hunderten von Seen unterschiedlicher Grösse in dieser Gegend.
    Regine gönnt sich nach dem Abendessen einen Saunabesuch und lässt es sich nicht nehmen, nach der Abkühlung im See noch einige Minuten in der nicht untergehenden Sonne zu schwimmen. So herrlich!
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