Ans Nordkap - Juni/Juli 2024

czerwca - lipca 2024
Mit dem Flixbus reisen wir ab Friedrichshafen nach Hamburg und von da mit dem Dachzeltbus über Dänemark und Norwegen ans Nordkap und dann über die finnische Tundra und Helsinki zurück. Czytaj więcej

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  • Über den Polarkreis nach Mo i Rana

    21 czerwca 2024, Norwegia ⋅ ☁️ 10 °C

    Mo i Rana, Freitag, 21. Juni 2024

    Nach einer ziemlich kalten Nacht (Martin) mit wenig Schlaf (Regine) gibt es wie immer gegen 8 Uhr Frühstück und gegen 9:15 Uhr sind wir abfahrbereit. Das Auf- und Abbau-Team ist mittlerweile so eingespielt, dass die „Operation“ nur noch circa zehn Minuten dauert. Dies ist vor allem dem Dachteam mit Joachim, Bettina, Philipp und Lech zu verdanken. Aber wir werden im Laufe der Reise diese Aktion sicherlich noch optimieren :-)
    Heute werden wir wieder einmal viele Stunden „fahrend“ unterwegs sein, weil wir einerseits den nördlichen Polarkreis überqueren und andererseits morgen früh möglichst nahe an der Fähre für die Überfahrt auf die Lofoten sein wollen.
    Aber zuerst geht es zum bekannten Svartisen-Gletscher, den man entweder zu Fuss oder mit dem Boot und einem anschliessenden Fussmarsch erreichen kann. Da wir etwas frieren (Regine hat schon fast alle ihre mitgebrachten Kleidungsstücke angezogen.) und gerne zu Fuss gehen, machen wir uns mit vier weiteren Unentwegten sofort auf den Weg. Er wurde uns von einer Anwohnerin allerdings als sumpfig und eigentlich „unbegehbar“ geschildert, aber wir vermuten, dass uns diese Auskunft nur zur teuren Bootsfahrt (30 Euro für 15 Minuten, jedoch hin und zurück) verleiten soll.
    Der Weg ist dann tatsächlich mehr Sumpf oder Moor als gut begehbarer Pfad und wir kämpfen uns Schritt für Schritt mühsam vorwärts. Durch den tagelangen Regen sind weder die Wege am Ufer begehbar (da überschwemmt) noch die Trampelpfade, die etliche Meter vom Wasser entfernt verlaufen. Wir sind guter Dinge und hoffen, dass wir immer den richtigen Tritt finden und nicht einsinken.
    Martin und Regine als die „Ältesten“ bleiben bald zurück und leider stürzt Regine nach gut einer Stunde „Trittsuche“ (trotz ständigen Festhaltens an dickeren Zweigen) ungeschickt auf die linke Hüfte und das bereits (beim früherem Schneeschuhlaufen) lädierte linke Knie. Nach längerer Diskussion beschliessen wir, den Rückweg anzutreten - natürlich denselben, da es keinerlei gut begehbare Alternative gibt.
    Wir hätten es in der uns verbleibenden Zeit ohnehin nicht bis zum Gletscher geschafft- höchstens bis zum Landungssteg des Bootes.
    Wir sind vor den Bootsfahrern wieder zurück an unserem Bus und verpflegen uns mit Wurst- und Käsebroten. Es ist das verspätete Mittagessen, heute erst um 16 Uhr, da bei Ankunft am Steg bereits das kleine Fährschiff Richtung Gletscherzunge startete.
    Bald erfahren wir, dass auch die anderen Mitreisenden keine Zeit hatten, um bis zum Svartisen-Gletscher vorzustossen und höchstens einen Blick aus der Ferne erhaschen konnten. Offenbar ist die Abfahrt- und Rückhol-Zeit des Bootes (13 und 16 Uhr) zu knapp bemessen, um die Distanz zum Gletscher überwinden zu können…oder höchstens für ganz schnelle Läufer. Für uns ist es weniger tragisch, den Gletscher nicht gesichtet zu haben, da wir ja in Argentinien und Chile weit beeindruckendere Gletscher hautnah erleben konnten.
    Jetzt geht es weiter zum „Polarkreiszentrum“ (irgendwo zwischen Svartisen und Mo i Rana), das in den noch schneebedeckten Bergen auf circa 900 liegt. Es ist dort nur noch 7 Grad „warm“ und wir verziehen uns nach einem Fotoshooting schnell in den Shop, wo auch ein Film über den Nationalpark Helgeland läuft. Dafür haben wir aber - hauptsächlich zum Leidwesen von Regine - keine Zeit: Es ist schon 19 Uhr und wir müssen noch eineinhalb Stunden fahren, anschliessend den Bus aufbauen und kochen. Das Abendessen findet gegen 22:30 Uhr statt,was aber kein Problem ist: Hier ist es ja fast rund um die Uhr hell :-)
    Heute gibt es etwas Schnelles: Penne mit Champignons und Cherry-Tomaten in leckerer Tomatensauce.
    Nach dem Abspülen und Abtrocknen in der wohlig warmen Küche spendiert Dunja jedem Helfer noch einen Schluck Jägermeister. Aufwärmen von innen tut auch gut!
    Bei sieben Helfern ist die Flasche gleich leer - 65 Euro, ein stolzer Preis für 300ml!
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  • Traumtag: Von Mo i Rana auf die Lofoten

    22 czerwca 2024, Norwegia ⋅ ☁️ 14 °C

    Ramberg, Samstag, 22. Juni 2024

    Den kleinen, heimeligen Campingplatz in Mo i Rana haben wir sehr genossen, auch wenn er direkt neben einer Hauptstrasse liegt. Wie andernorts waren wir auch hier die Sensation des Abends und wurden von etlichen Camping-Begeisterten angesprochen, unter anderem von einem Italiener vom Iseo-See, dem unsere Italienischkenntnisse sehr gefallen haben.
    Die Nacht war angenehm „warm“ mit etlichen Schichten Merino-Bekleidung, so dass wir in unserem Dachzelt nicht gefroren haben. Die Abfahrt ist heute - wegen der Fähre auf die Lofoten - schon eine halbe Stunde früher; dementsprechend ist auch das Frühstück zeitiger angesetzt, was Martin eher schlaftrunken angeht und nur Kaffee trinkt.
    Aber alle sind bester Laune, denn zum einen ist unser heutiges Reiseziel die Inselgruppe der Lofoten und zweitens ist zum ersten Mal seit Reisebeginn gutes Wetter vorausgesagt - was dann auch eintrifft.
    Die Überfahrt von Bodo (Dies ist eine der drei europäischen Kulturhauptstädte 2024- neben Bad Ischl im Salzkammergut in Österreich und Tartu in Estland.) nach Meskenes dauert circa dreieinhalb Stunden und wir sind froh, dass kein Sturm droht, denn das Schiff schaukelt auch bei dieser ruhigen See beträchtlich.
    Wir dürfen als eines der ersten Fahrzeuge von der Fähre herunterfahren und Lech steuert sogleich den nächstgelegenen Campingplatz an, der nur einen knappen Kilometer entfernt ist - wunderbar gelegen auf einer Anhöhe mit Blick auf beide Seiten der Bucht.
    Überhaupt entspricht die Inselgruppe bei schönem Wetter genau den Vorstellungen aller Touristen: tolle Berge, viele Fjorde, malerische Dörfchen - und zu jedem Inselchen gibt es eine Brückenverbindung: Man kann sozusagen mit dem Bus Insel-Hopping machen.
    Nach zehn Minuten Wartezeit kommt dann die grosse Enttäuschung: Wir können hier nicht bleiben. Das Reservieren der Campingplätze ist auf den Lofoten nirgends möglich und der Platz ist offenbar schon ausgebucht. Also fahren wir 29 km weiter zum nächsten Platz, nur um auch dort eine Abfuhr erteilt zu bekommen. Langsam werden die Fahrgäste ungeduldig, nur Lech bleibt wie immer die Ruhe selbst. Er sagt, es existieren noch ganz viele Plätze auf der Strecke und auf einem der grösseren in der Nähe gäbe es dann sicher Platz.
    So ist es: Auf dem nächsten Camping in Ramberg sind wir endlich willkommen. Und wir haben damit sogar viel Glück: Der Platz hat nicht nur tolle Duschen (leider nur zwei und ebensoviele Toiletten!!!), er liegt vor allem an einer wunderschönen Bucht mit weissem Sand!
    Regine zieht sofort die Schuhe aus und befindet die 10 Grad Wassertemperatur als viel zu kalt, Selbst das Fussbad hält sie nur wenige Sekunden aus.
    Unweit des Platzes befindet sich ein gut bestückter Supermarkt. Aber jeglicher Alkohol ist so teuer (Eine kleine Dose Bier kostet 6 Euro), dass wir nichts kaufen.
    Zum Abendessen gibt es DAS traditionelle Mittsommer-Essen: gebratene Würstchen mit Kartoffelsalat, dazu Essiggurken und eingelegte Rote Beete in Scheiben und Weisskraut. Der Kartoffelsalat besteht vor allem Kartoffelbrei mit viel Mayonnaise und etwas Schnittlauch und findet nur bei den beiden Schweizern Philipp und Martin Anklang; die deutschen Reisegäste sind mässig bis gar nicht begeistert. Aber was muss, das muss; Das ist nun einmal so am norwegischen Nationalfeiertag.
    Nach dem Abendessen spazieren wir noch kurz am Strand entlang. Aber Martin kann die Mittsommer-Sonne und den weissen Karibik-Sand überhaupt nicht genießen, da er über heftige Knieschmerzen klagt und anschliessend die Tabletten mit unserem letzten Schluck Schnaps (mitgebracht von zu Hause im Flachmann) hinunterspült…
    Das Feiern am Strand geht in dieser Mittsommer-Nacht bis in die frühen Morgenstunden.
    Die nicht untergehende Sonne, die Wärme und der Strand - ein unvergessliches Erlebnis, zumal wir wissen, welche Regenschauer uns morgen erwarten werden!
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  • Wanderung zum Fischerdorf Nusfjord

    23 czerwca 2024, Norwegia ⋅ 🌧 12 °C

    Leknes, Camping Brustranda, Sonntag, 23.Juni 2024

    Schon beim Aufstehen blicken wir gen Norden und müssen erkennen: Die Wettervorhersage scheint zuverlässig zu sein. Die Bewölkung nimmt von Minute zu Minute zu und von dem gestrigen Sonnenschein und der Wärme können wir nur noch träumen.
    Unser heutiges Programm sieht eine etwa acht Kilometer lange Wanderung vor, die - ausgehend Meereshöhe - über hohes Felsmassiv führt, hinüber zur anderen Seite der Insel zum ehemaligen Fischerdorf Nusfjord.
    Die Wanderung, zu der (laut App) auch Kinder mitgenommen werden können, hat angeblich einen mittleren Schwierigkeitsgrad. Der grösste Teil unserer Gruppe traut sich die genannte Strecke zu. Martin muss wegen seiner Knieprobleme aufs Wandern verzichten und „darf“ endlich in seinem Buch lesen, wozu er bislang noch nicht gekommen ist,
    Wir werden von Lech an geeigneter Stelle abgesetzt und beginnen - noch regenfrei - unsere Wanderung. Anfangs verläuft der Weg, der mit einem grossen T markiert ist, an einigen einsam gelegenen Häusern vorbei, leicht ansteigend und mit schönen Ausblicken auf den Fjord.
    Doch bald müssen wir die Regenjacken und Capes überziehen, um uns vor dem Regen zu schützen. Aufgeben ist keine Option, da Lech mitsamt dem Bus auf der anderen Inselseite auf uns wartet. So beissen wir uns mutig Schritt für Schritt durch Schlamm, über Felsen, seilen uns ab, überqueren mindestens zehnmal kleinere Bäche, die grosse Sprünge notwendig machen. Mit einem Wort: Es ist kein Spaziergang, erst recht nicht bei glitschigen Felsen und nassem Untergrund. Wir fragen uns allen Ernstes, wie die App auf die Idee kommt, dass Kinder mitgenommen werden können.
    Wenn uns Wanderer entgegenkommen, fragen wir natürlich nach der noch verbleibenden Zeit und nach der Beschaffenheit des Weges. Beides ist wenig aufbauend.
    Während der Wanderung kristallisiert sich eine schnelle und eine langsamere Gruppe heraus. Um es vorwegzunehmen: Jede kommt ans Ziel! Sehr schön ist, dass wir in unseren Gruppen immer auf helfende Hände zählen können, die den Zaghaften über schwierige Stellen helfen - und derer gibt es nicht wenige.
    Nach gut drei Stunden sichten wir den Fjord und die ersten Häuser von Nusfjord, einem Fischerdorf auf Flakstadoy, einer der Hauptinseln des Lofotenarchipels.
    Der gesamte Ort ist heute ein sehr beeindruckendes Freilichtmuseum. 28 Fischerhütten sind erhalten und nicht umsonst gilt Nusfjord als eines der ältesten und am besten erhaltenen Fischerdörfer der Lofoten.
    Nach ausgiebiger Besichtigung (mit Film über die Fischerei früher und heute) fahren wir weiter Richtung Norden, klappern einige Campingplätze ab, um schliesslich auf dem dritten Aufnahme zu finden.
    Leider ist uns der Wettergott nicht hold: Bei Sturm und Regen bauen wir die Zelte und die Plane auf. Es stürmt so stark, dass wir befürchten, im Bus nächtigen zu müssen. Nichtsdestotrotz macht sich Lech an die Vorbereitung des Abendessens, das wir - doppelt und dreifach eingepackt - relativ zügig zu uns nehmen. Chili con Carne und viel Gemüse gibt es - und wie immer hat Lech super gekocht.
    Rechtzeitig zum Fussballspiel der EM (Deutschland gegen die Schweiz) sind wir mit Abspülen fertig und glücklicherweise gibt es auf dem Campingplatz einen kleinen Aufenthaltsraum mit Fernseher, eigentlich ist es die Küche, Aber uns stört es nicht, dass in unserem Rücken von anderen Campinggästen gekocht wird.
    Lassen wir uns überraschen!
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  • Mit Regen und Stau wieder aufs Festland

    25 czerwca 2024, Norwegia ⋅ ☁️ 10 °C

    Offersoy, Dienstag, 25. Juni 2024

  • Über Narvik nach Sagelvvatn

    25 czerwca 2024, Norwegia ⋅ 🌧 13 °C

    Sagelvvatnet, Dienstag, 25. Juni 2024

    Der Tag beginnt so, wie er geendet hat: mit Regen, Wind und Temperaturen im einstelligen Bereich. Lech ist heute als Fahrer nochmals gefordert, weil wir möglichst weit nach Norden wollen, um dann irgendwo zwischen Narvik und Alta zu übernachten.
    In Narvik machen wir einen zweistündigen Zwischenhalt. Der junge Mann in der Tourist-Information händigt uns einen Stadtplan aus und empfiehlt unter anderen das Kriegsmuseum und eine Fahrt hoch auf den Hausberg. In Anbetracht des Regens und des Nebels, der am Berg hängt, verzichten wir auf die mögliche Aussicht von dort oben und auch das Kriegsmuseum (obwohl historisch sicherlich sehr interessant) lassen wir links liegen. Wir entscheiden uns für einen Spaziergang zum Hafen, nicht ohne vorher einen Blick. in die schwedische Seemannskirche geworfen und deren Toilette aufgesucht zu haben.
    Narvik ist bekannt für das Verschiffen des Eisenerzes aus dem schwedischen Kirouna. Diese war auch der strategische Grund dafür, dass das nationalsozialistische Deutschland den Ort 1940 dem Erdboden gleichmachte und bis 1945 besetzt hielt. Der Ort macht - besonders bei Regen - einen ziemlich trostlosen Eindruck: Es sind wenig Leute unterwegs; die kurze Shopping-Meile ist unattraktiv und im Hafen liegen zwar einige grosse Schiffe, die allerdings vor sich hinrosten. Von weitem erkennen wir die Umladestation für das Erz; es sieht aus wie ein Werk der Schwerindustrie.
    Um 15:30 Uhr fahren wir weiter Richtung Alta und versuchen es nach knapp einhundert Kilometer bei einem ersten Campingplatz. Leider ist die Zufahrtstrasse gesperrt und es scheint keinen anderen Zugang zu geben. Also ziehen wir weiter und finden in Sagelvvatnet einen schönen Platz direkt am Sagelvatnet-See. Nach einer Stärkung - heute Abend mit Gemüsesuppe mit Würstchen - verziehen sich die meisten aufgrund der Kälte und des Regens schnell in die Zelte. Nur Regine und Dunja zieht es in die Wärme: Die Sauna des Platzes lockt, zumal Regines Finger von der Fertigstellung des Blogs schon ganz steif geworden sind.
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  • Von Sagelvvatn nach Alta

    26 czerwca 2024, Norwegia ⋅ ☀️ 12 °C

    Camping Solvang, Mittwoch, 26. Juni 2024

    Welch eine positive Überraschung: Nachdem wir gestern in strömendem Regen ins Zelt gegangen sind, scheint am Morgen um 7:00 Uhr schon die Sonne vom Himmel! Wir erblicken zwar noch viele Wolkenfetzen, aber die Tendenz geht eindeutig in Richtung Schönwetter.
    Das hebt unsere Laune doch gewaltig und endlich sehen wir bei der heutigen Fahrt aus den Fenstern, deren Scheiben gestern (wie an so vielen anderen Tagen auch) komplett beschlagen waren, endlich auch wieder die vorbeiziehende Landschaft. Die Aussicht lohnt sich: Wir fahren immer irgendeinem Fjord entlang und wechseln mal über eine Brücke oder durch einen Tunnel die Seite der Insel. Überall sichten wir Schneeberge und Birkenwälder, ins Tal stürzende Bäche und Wasserfälle.
    Bis nach Alta, unserem heutigen Ziel, sind es 350 Kilometer auf eher engen Strassen mit vielen Ortsdurchfahrten. Das Navigationsgerät berechnet dafür sechseinhalb Stunden Fahrzeit und Lech muss wieder einmal Schwerstarbeit am Steuer leisten. Neben einer Pinkelpause gibt es nur einen kurzen Halt mit Verpflegung auf einem Pass unmittelbar vor Alta.
    Dort besuchen wir das berühmte Alta-Museum im Ortsteil Hjemmeluft mit den bis zu 7000 Jahre alten Felszeichnungen (Weltkulturerbe).
    Diese liegen im Gelände verstreut auf einzelnen Felsplateaus und sind eigentlich nicht Zeichnungen, sondern Einkerbungen im Stein. Zu sehen sind viele Tierarten, vor allem Bären, Rentiere und Elche, dann aber auch Methoden der Jagd und des Fischfangs sowie einige Darstellungen, deren Bedeutung bis heute nicht entschlüsselt werden konnte.
    Ein örtlicher Guide erklärt uns noch einiges zur Geschichte des Fundorts und wie die Menschen hier damals wohl gelebt haben. Er verweist (auch mit Foto) auf das Leben von Otzi, der vor allem Regine aus ihren unzähligen Schullandheimaufenthalten in Südtirol wohl bekannt ist.
    Leider ist die Zeit mit zwei Stunden Aufenthalt für ein wirkliches Studium nicht ausreichend und wir lernen damit eine wichtige Seite von Gruppenreisen kennen: Man muss immer pünktlich sein!
    Anschliessend macht Lech mit uns noch eine kurze Stadtrundfahrt durch das moderne Zentrum von Alta und einen Halt bei der Alta Nordlichtkirche, welche durch ihre spezielle Architektur (Sie sieht aus wie der obere Teil eines Dampfers.) und ihre Fassade aus Titan-Platten Berühmtheit erlangt hat. Uns gefällt sie nicht so recht…
    sehr futuristisch!
    Der Campingplatz Solvang liegt einige Kilometer ausserhalb von Alta an einer beschaulichen Bucht. Die Aussicht - vor allem im Abendlicht - ist bezaubernd. Wir geniessen die Sonne, brauchen zum ersten Mal keine Plane über dem Essbereich (die uns normalerweise vor dem Regen schützt) und stellen die Esstische bewusst an die Sonne - welch ein Luxus! :-)
    Der Wind bläst kräftig und im Schatten wird es schnell empfindlich kühl: Immerhin befinden wir uns auf der Höhe von Mittelgrönland. Dafür trocknet unsere Wäsche, die wir in der Dusche gewaschen haben, dank der Brise relativ schnell und wir sind dankbar, endlich einmal die Kleidungsstücke wechseln zu können; wer weiss, ob und wann die nächste Möglichkeit dazu kommt.
    Lech kocht uns einen Curry-Linseneintopf mit Kartoffeln und viel Gemüse und wir essen gegen 20 Uhr an der Sonne (!) zu Abend.
    Morgen erreichen wir laut Fahrplan das Nordkap, den nördlichsten Punkt des europäischen Festlands und von dort aus geht es dann wieder südwärts….
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  • Auf zum Nordkap

    27 czerwca 2024, Norwegia ⋅ ☀️ 11 °C

    Lakselv, Donnerstag, 27. Juni 2024

    Endlicht steht die ultimative Etappe an, die Reise ans Nordkap, dem nördlichsten Punkt des europäischen Festlands.
    Zum Vergleich: Er liegt auf der Breite der mittelgrönländischen Ortschaft Ittorqqordoormiit auf dem 71. Breitengrad (während unser südlichster Punkt in Ushuaia „nur“ auf dem 54. Breitengrad lag, was auf der Nordhalbkugel ungefähr Flensburg entspricht).
    Lech fährt uns inklusive Pinkelpause an einem schönen Fjord in einem Zug bis ans Nordkap, wo wir zuerst zum Fotoshooting bei der berühmten Weltkugel strömen, später aber infolge sturmartiger Windböen schnell ins „Museum“ flüchten. Wir haben aber Glück: Normalerweise ist der Himmel bedeckt und es regnet oder schneit oder ist so neblig, dass man nichts sieht. Jetzt scheint die Sonne und zur Krönung erhebt sich - gewissermassen aus dem Meer heraus ein prächtiger Regenbogen. Man könnte meinen, dies sei - speziell für uns - der Ausgleich für all den Regen, den Wind und die Kälte der vergangenen Tage.
    Einfach klasse, diesen Punkt erreicht zu haben!
    Das „Museum“ ist vor allem ein Shop, Toiletten und ein Kinosaal, in welchem jede halbe Stunde eine 15-minütige, wenig informative, jedoch musik- und bilderreiche Dokumentation gezeigt wird.
    Dann ist es schon Zeit, die Rückkehr Richtung Finnland anzutreten, denn wir haben erneut drei Stunden Fahrt vor uns. Wir legen noch einen kurze Rast ein, etwa zwanzig Kilometer „unterhalb“ des Nordkaps in Honningsvag, einem kleinen Ort am Fjord. Lech meistert auch die 180 Kilometer bis zum heutigen Ziel bravourös und steuert den Campingplatz in Lakselv an, etwa 150 Kilometer vor der finnischen Grenze.
    Er ist zwar ziemlich voll, aber wir können bleiben, wenn auch heute nicht am Wasser, sondern am Rand des Platzes zwischen einigen mehr oder minder in die Jahre gekommenen Wohnwagen. Die Lage am Brennelvfjord ist wunderbar, aber die Mückenschwärme verderben uns die Stimmung.
    Nur im Aufenthaltsraum lässt es sich in den Abendstunden aufhalten, wo Regine dann wie jeden Abend den Blog vervollständigt und anschliessend mit Inge bei einem Gläschen Wein noch etwa plaudert. Es ist taghell, als sie um ein Uhr bei voller Sonne ins Zelt kommt. Nach wie vor ist für uns die Mitternachtssonne ein beeindruckendes Phänomen!
    Morgen fahren wir weiter in den Süden in den finnischen Lemmenjoki-Nationalpark, wo wir auch einen Ruhetag einlegen werden.
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  • Ins Mückenparadies von Lemmenjoki

    29 czerwca 2024, Finlandia ⋅ ☁️ 25 °C

    Inari, Freitag, 28. Juni 2024

    Das Wetter ist uns hold: Morgens weckt uns die Sonne und schon um 6.30 Uhr scheint sie so stark auf die Zeltwand, dass wir der Wärme schnellstmöglich entfliehen. Kaum zu glauben, dass wir gestern am Nordkap noch vier Schichten anziehen mussten und heute schon stöhnen.
    Wie schön ist ein Frühstück mit angenehmen Temperaturen! Wir geniessen die Sonnenstrahlen und ahnen noch nicht, dass wir am nächsten Morgen trotz der Wärme den Frühstückstisch ruckzuck abräumen.
    Schnell sind wir an der finnischen Grenze, wo man uns unkontrolliert passieren lässt. Aber ist dies nicht eine europäische Aussengrenze!? Die Landschaft verändert sich ebenso rasch wie die Temperaturen, und die Fjorde mit den felsigen Ufern werden durch endlose Wälder mit vielen kleinen Gewässern abgelöst, schön anzusehen, aber das ideale Brutgebiet für Mücken!!
    Genau so ist es dann auch: Auf dem wunderschönen Campingplatz am Eingang zum Lemmenjoki-Nationalpark direkt am Fluss wäre es richtig klasse, wenn… ja, wenn nicht die Mückenschwärme und die vielen grossen und kleinen Bremsen wären, die uns wie japanische Kamikaze-Flieger angreifen!
    Jeglicher Widerstand ist zwecklos, weil die Biester in solch einer Überzahl über uns herfallen, dass man mit dem Erschlagen gar nicht nachkommt. Die handelsüblichen Mückensprays von Anti-Brumm bis zu Nobite beeindrucken die Meute wenig. So ist Geduld und Hingabe gefragt und irgendwie werden wir die zwei Tage hier hoffentlich überleben.
    Wer die Kälte nicht scheut, kann sich - wie Regine, Kerstin, Karin, Inge und Dunja - in den Fluss stürzen (Man mutmasst, das Wasser habe 15 Grad!) und hat dort wenigstens für diese kurze Zeit Ruhe vor den Plagegeistern. Die „Wasserratten“ findet man mehr als nur einmal in den Fluten; entsprechend wenig Mücken finden an ihnen Landeflächen.
    Eine weitere Eigenheit des Campingplatzes ist, dass es genau je eine Toilette für Männer und Frauen sowie zwei Duschen in einer „Gemeinschaftsdusche“ gibt, wo sich dann abwechselnd und nach Absprache Männlein oder Weiblein aufhalten. Dies ist alles ein wenig umständlich, aber wohl echt finnisch :-) Eine Aussendusche, umgeben von einer Zeltplane, steht ebenfalls zur Verfügung, aber uns scheint, dass diese kaum Anklang findet.
    Am Abend entlasten wir unseren „Chefkoch“ Lech. Heute kochen Kristin mit Annelise Kässpätzle mit Röstzwiebeln, wobei die Spätzle „Hörnli“ sind, wie die halbrunden Macaroni-Nudeln in der Schweiz heissen und der Käse eine Art Parmesan. Aber die Röstzwiebeln sind klasse und das Essen schmeckt zusammen mit dem gemischtem Salat ausgezeichnet.
    In der Nacht bleibt es so warm, dass wir bei „offenem“ Zelt (mit Mückengitter) und nur mit Unterhose bekleidet, schlafen können. Leider kennen die Mücken aber keine Gnade und fallen über Martins Füsse her, die am Morgen aussehen, als hätten sie Masern! ;-)
    Regine wird verschont - warum auch immer! Die Mitreisenden sind der Meinung, es liege an der Blutgruppe 0. Aber den Beweis wollen wir heute nicht erbringen.
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  • Zu Fuss unterwegs im Nationalpark

    29 czerwca 2024, Finlandia ⋅ ☁️ 25 °C

    Inari, Samstag, 29. Juni 2024

    Dieser zweite Tag in Lemmenjoki gilt als Ruhetag, das heisst, jeder kann das machen, was er möchte.
    Eine kleine Gruppe lässt sich per Schnellboot für dreissig Euro zum fünfzehn Kilometer entfernten „Wasserfall“ schippern (wobei sich diese Miniaturausgabe des Rheinfalls als grössere Stromschnellen herausstellen), während wir unter der kundigen Führung des Brüderpaars Ronny und Danilo aus Thüringen eine dreizehn Kilometer lange Rundtour ins Auge fassen.
    Wiederum ist alles ganz schön, wären da nicht die aufsässigen Biester!
    Zum Glück wagen sich wenigstens die Bremsen nicht in den Wald (wieso?) und wenn wir nicht stehen bleiben, haben die Mücken keine Chance.
    Auf halber Strecke unserer Rundtour setzt ein leichtes Gewitter ein, was uns einen gewissen Vorteil verschafft, den die Mücken anschliessend unter der Plane unseres Dachzeltbusses mit einem massiven Sturmangriff parieren.
    Martin ist beim Schreiben dieses Blogs ständig hin- und her gerissen zwischen Tippen und Mückentöten.
    Regine weicht dem Mückengeschwader zunächst wieder ins Wasser aus. Anschliessend flüchtet sie zur Vervollständigung des Blogs in die Gemeinschaftsküche, wo es ziemlich lustig zugeht, weil immer wieder andere Gruppenmitglieder hier vor der Mückenplage Zuflucht suchen.
    An diesem Abend gehen wir alle zusammen ins Restaurant des Campingplatzes, wo Lech für uns ein lokales Rentier-Gericht bestellt hat. Es nennt sich „Poronkäritys“ und schmeckt- laut Martin- nach Wild. Nun ja, Lamm wäre ihm lieber gewesen. Für Regine spielt der Wild-Geschmack keine Rolle. Sie isst ja ohnehin kein Fleisch.
    Das Highlight der Reise kommt für Inge nach dem Essen: Der Vater der Campingplatz-Betreiberin bringt auf Anfrage diverse Rentier-Geweihe. Schon lange hat Inge danach Ausschau gehalten; jetzt bietet sich die ultimative Gelegenheit und sie ist überglücklich, dass sie einige erstehen konnte - nach einigem Feilschen, versteht sich!
    Einzig die Frage: „Wie bringe ich das Rentiergeweih unbeschadet nach Hause?“, bestimmt bei Inge die Wahl: Sie muss sich mit einem Modell begnügen, von dem sie annimmt, dass es DB-transportabel ist. Wir freuen uns schon auf ein Foto, wenn das Geweih dann bei Inge im Wohnzimmer hängt!
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  • Im Samii- und Goldgräbermuseum

    30 czerwca 2024, Finlandia ⋅ ⛅ 18 °C

    Peurasuvanto, Sonntag, 30. Juni 2024

    Nahezu alle Mitreisenden klagen heute Morgen bitterlich über Dutzende von Mückenstichen, die jeder von den gefrässigen Biestern erlitten hat. Bei manchen hat nicht einmal das vorgestern gekaufte Gesichtsnetz etwas genutzt, im Gegenteil: Bei Anneliese beispielsweise ist gerade das Gesicht und der Hals besonders befallen…
    Auch Regine, die heute ihren 69. Geburtstag feiert, hat ihr Teil abbekommen; aber wenigstens hatten wir diese Nacht im Zelt keine kleinen Feinde… Martin hat Regine als kleines Geschenk aus der Schweiz Schokolade mitgemacht, von Inge bekommt sie einen Aperol Spritz und von Lech (im Namen von Daltus) einen metallenen Kaffeebecher mit Aufschrift „Daltus“. Regine freut sich sehr über das Geburtstagsständchen und die Gratulanten am frühen Morgen :-)
    Bei der Abreise vom Campingplatz hoffen wir, dass es entweder weiter im Süden besser wird oder - falls es denn sein muss - das Wetter wieder so kalt wird wie in Norwegen. In diesem Fall gäbe es dann sicherlich keine Mücken mehr :-)
    Aber vorerst fahren wir bei Sonnenschein über Ivalo weiter Richtung Romaniemi im Süden. Den ersten Zwischenhalt gibt es im SIIDA-Museum („Wintergruppe“, ein Begriff, der sich auf das Trennen der Rentiere nach Besitzer im Winter bezieht). Das SIIDA ist topmodern eingerichtet, didaktisch auf dem neuesten Stand und bietet eine Fülle an Informationen zu den Sami (Samen), den Ureinwohnern von Lappland. Leider haben wir mit neunzig Minuten viel zu wenig Zeit, um alles anzuschauen :-(
    Dann fahren wir weiter zum nächsten Supermarkt, wo sich alle ganz nach ihren Gelüsten mit Alkohol, Süssigkeiten (wir) oder Früchten eindecken. Wir erstehen zusätzlich noch je ein Merino-Shirt (aus tatsächlich 100 Prozent Merino-Wolle), weil diese hier mit 45 Euro wesentlich billiger sind als bei uns (auch im Internet). Schon in Norwegen hatten wir danach Ausschau gehalten, jedoch nur Modelle in Grösse XXL gefunden.
    Zum nächsten Stopp, dem Goldgräbermuseum, brauchen wir weitere fünfzig Minuten und Martin macht während der Fahrt im Bus eines seiner berüchtigten Nickerchen :-)
    Dieses Museum ist im Gegensatz zum Samii-Museum ziemlich in die Jahre gekommen und sieht so aus, als hätte man seit vierzigJahren nichts mehr erneuert. Es gibt zwar viele Informationen über das Goldschürfen in Finnland und auf der ganzen Welt (sogar Artikel und Fotos über das Schürfen in Deutschland und der Schweiz und dies sogar auf Deutsch!). Diese sind didaktisch jedoch äusserst fragwürdig aufbereitet. Dazu kommt, dass es im gesamten Museum kein natürliches Licht gibt, was bei uns weitere Müdigkeit hervorruft…
    Der Freilicht-Teil mit (kostenpflichtigem) Goldschürfen, einer Westernstadt und einem Juwelier-Shop gleicht einem abrissbedrohten Dorf und wirkt komplett verlassen. Nur im „Saloon“ sitzt eine lärmende Truppe: unsere Mitreisenden, die den Abschluss des Museumsbesuchs mit einem Bier oder Kaffee „feiern“.
    Pünktlich um 17 Uhr fahren wir die letzten dreissig Kilometer zum Campingplatz in Peurasuvanto, das an erneut an einem breiten Fluss liegt. Weil hier ein kühles Windchen weht, hält sich der Mückenbefall (bis jetzt) in Grenzen. Zum Abendessen gibt es Tagliatelle, frisches Gemüse und Lachs (mmmh!), den Lech im Supermarkt zum Schnäppchenpreis von 19,90 Euro pro Kilo erstanden hat. Dann mal guten Appetit! :-)
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