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  • Day 51–53

    Nahe an Syrien

    May 15 in Turkey ⋅ ☁️ 24 °C

    Das Kloster Deir az-Zafaran am Rande der Tiefebene von Mesopotamien, eigentlicher Name Dayro d-Mor Hananyo, steht heute zur Besichtigung an. Die Ursprünge des syrisch-orthodoxen Klosters gehen in das 5. Jahrhundert n. Chr. zurück. Unter der Grabkapelle befindet sich der älteste Raum, er wurde wahrscheinlich lange Zeit vor dem Aufkommen des Christentums gebaut. Es wird vermutet, dass hier Assyrer bereits vor 2000 v. Chr. den Sonnengott Šamaš anbeteten.

    Die syrisch-orthodoxen Christen sind nicht als geschützte Minderheit in der Türkei anerkannt, und in den 1970er und 1980er Jahren verließen viele Familien das Gebiet wegen der Kurdenkonflikte und der schwierigen Beziehung zum türkischen Staat.

    Nicht weit entfernt besuchten wir
    Dara-Anastasiupolis, die eine wichtige spätantike oströmische Festuns- stadt war und vor ca. 2300 Jahren entstand. Sie erstreckt sich über eine Fläche von 9 km und besteht größtenteils aus in Felsen gehauenen Strukturen. Höhlenhäuser, Überreste einer Kirche, eines Palastes, eines Basars, von Lagerstätten, eines Verlieses, einer Kanonengießerei, eines Wasserkanals und einer Nekropole in der Gräber in Kalksteinfelsen gehauen wurden.

    Eine der Hauptattraktionen von Dara sind die Überreste riesiger Wasserzisternen, von denen einige unterirdisch versteckt sind. In eine Zisterne konnten wir hinein gehen und waren überwältigt von der Größe.

    Ganz in der Nähe, in einem antiken Steinbruch verbrachten wir den restlichen Tag mit Grillen und am Lagerfeuer sitzen. Da kam eine Familie mit Auto und zwei Lämmer im Kofferraum angefahren und melkten die Schafe, die mit einem Hirten auf Esel plötzlich antrabten. Natürlich wurden wir angesprochen und durften sogar etwas frische Schafsmilch probieren.

    Am nächsten Tag fuhren wir nach Nusaybin, direkt an der Grenze zu Syrien. Schon die Fahrt hierher führte kilometerweit entlang der Grenzmauer mit Stacheldraht. In dem Städtchen merkte man jedoch gar nichts von der Nähe zu Syrien. Ganz plötzlich wurden wir zu Tee eingeladen und saßen an der Straße mit ein paar Männern und versuchten uns mittels Handy zu verständigen.

    An dieser Stelle muss unbedingt mal erwähnt werden wie gastfreundlich und hilfsbereit die Türken und die Kurden sind. Es vergeht kein Tag, an dem wir nicht angesprochen werden, und wenns nur ein "hello, how are you, oder whats your name" ist. Für mehr reicht meist das Englisch nicht. Oft wird uns Tee oder etwas zu essen angeboten. Es kam schon vor, dass ein Schafhirte uns frisches Brot schenkte, oder ein Bauer uns gemüse in die Hand drückte. Manchmal zeigen sie uns Fotos von ihren Kindern .... Es kann schon auch lästig sein, meistens jedoch sind solche Begegnungen sehr interessant.
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