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  • Day 209

    Hormuz

    October 22, 2022 in Iran ⋅ ☀️ 35 °C

    Die letzten Tage im Iran verbringen wir auf Hormuz und lassen unsere Reise entspannt Revue passieren. Auf der Insel suchen Künstler und Hippies aus allen Ecken Irans nach Freiheit und Selbstentfaltung. Hier wird geduldet, was anderswo verboten ist. Die kleine Insel mit ihrer bizarren Mondlandschaft kann man gut per Scooter erkunden und im kleinen Ort finden wir erneut eine super gemütliche Unterkunft. Mit dem Besitzer und weiteren Gästen gehen wir nachts in einem kleinen Salzsee schwimmen, resp. lassen uns treiben. Der Salzgehalt ist nämlich so hoch das man nicht untergehen kann, ähnlich dem Toten Meer. Danach springen wir ins Meer, und um uns herum glüht das Wasser in einem mystischen, blau-grünen Licht. Bei jeder Schwimmbewegung strahlt das Licht resp. das Plankton aufs Neue. Und das alles unter einem klaren Sternenhimmel und voller Sternschnuppen. Noch einmal magische Momente als Abschluss zu unserem Aufenthalt im Iran. 🤩

    Iran, ein Land das schwer zu fassen ist. 35 Tage haben wir hier verbracht, sind fasziniert ob der Gastfreundschaft, der Natur und den malerischen Wüstenorten. Eine Reise durch den Iran ist aber auch anstrengend, gerade in der jetzigen Zeit. Auch wenn wir von den Protesten ausser in Täbris und Teheran kaum was mitbekommen haben, so ein 100% beruhigendes Gefühl hat man dann doch nicht. Man hört immer wieder Geschichten in den Hostels von anderen Reisenden oder liest Sachen in den Medien und bei jedem Polizist auf der Strasse hat man dann doch ein mulmiges Gefühl. Aber so wie es die westlichen Medien berichten (das es ein Aufstand aller Schichten und des ganzen Landes ist und das es täglich überall Proteste geben soll), so haben wir das nicht empfunden. Im Gegenteil, die Proteste beschränken sich grösstenteils auf Teheran und die kurdischen Gebiete und finden meist jeweils an den Samstagen statt. Viele Leute mit denen wir gesprochen haben sind auch eher skeptisch gegenüber den Protesten, vor allem auf dem Land und südlich von Teheran. Es gibt aber auch jene die optimistisch sind und an eine Veränderung glauben. Dies sind vor allem junge und westlich orientierte Iraner/ innen. Einig sind sich aber fast alle das die jetzige Regierung nicht zu gebrauchen ist. Wir hoffen natürlich auf eine friedliche Veränderung im Land, auf Freiheit für alle Personen egal welcher Religion und Geschlecht. Den wunderbaren Menschen im Land wäre es zu wünschen, denn diese sind für uns das Land, und nicht dieser Gandalf alias Ali Khamene’i und die anderen Oberclowns auf ihrem hohen Ross fernab jeglicher Realität.
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