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  • Dag 30

    Nochmals in die Wüste

    2 februari 2023, Marokko

    Das gestrige Abendessen erschien uns beinahe filmreif. Wir suchten das Restaurant der Hotelanlage und verirrten uns zunächst in die Hotelbar. Laute Lifemusik bei schummrigem Licht, ein paar Herren auf hohen Barsesseln, Gogogirls à la maroccaine...und erstaunte Blicke in unsere Richtung. Definitiv das falsche Lokal für die im voraus bestellte Tajine au poullet. Auf der Weitersuche erblickten wir am anderen Ende des Hotelgartens hellerleuchtete Fenster. Da war für uns auch bereits ein Tisch bereit gestellt. Der freundliche, zierliche, gut angezogene, sicher über 70 jährige Berber und Chef der Anlage bediente uns persönlich, im riesigen Esssaal der Hotelanlage. Wir, waren die einzigen Gäste. Die Türe verriegelte er. Das Essen mundete uns sehr. Gleich mit dem Essen zusammen, beglichen wir den Übernachtungsplatz. Insgesamt umgerechnet CHf 28.--.
    Heute sind wir dem Berber auf unserer Weiterreise im Städtchen begegnet. Freudig winkte er und warf uns eine Kusshand zu.
    Die nächste Etappe in Richtung Erg Chebbi nehmen wir gegen 11.00h unter die Räder. Etwa 200 Kilometer liegen vor uns. Es geht durch eine weitgehend vegetationslose Steinwüste. Das Gestein sieht aus wie gefaltet und geschichtet. Einmal mehr erkennen wir hier Erdgeschichte. Die afrikanische Kontinentalplatte drückt gegen Europa. Faszinierende Landschaft! Nach ungefähr 60 Kilometer nach Tazarine tauchen immer wieder Verkaufsstände am Strassenrand auf. Hier werden Meeresfossilien und Mineralien zum Kauf angeboten. Wir machen einen kleinen Halt und lassen uns von Ben Mbark seine Fossilien und Mineralien zeigen. Um die versteinerten Fossilien aus den Steinen herauszulösen, braucht es viel Können und Feinarbeit. Stolz zeigt er uns auch wertvolle Fakops Fossile. Ein junger Mann hilft ihm bei der Arbeit. Sein kleiner Sohn darf das Geld entgegennehmen, welches wir für ein versteinertes "Urwesen" bezahlen. Beim Abschied schenkt Ben Mbark uns noch eine Versteinerung.
    Allmählich nimmt die Anzahl der Oasen wieder zu, bis wir in die Stadt Rissani durch einen Triumphbogen gelangen. König Hassan II. liess diesen Bogen erbauen, um an die Herkunft seiner Dynastie aus dieser Region zu erinnern. Umso erstaunlicher, beklagen sich immer wieder Berber bei uns, dass der König den Süden völlig im Stich lasse.
    Bis nach Merzouga und den Dünenfeldern ist es jetzt nicht mehr weit. Strassenschilder warnen vor Sandverwehungen. Heute bläst ein kräftiger, kalter Wind. Also sind wir zusätzlich vorsichtig.
    Gegen Nachmittag erreichen wir den Campingplatz Merzouga Haven la Chance. Wir können wählen, ob wir direkt an den Sanddünen oder etwas geschützter in den Palmen stehen wollen. Peter will geschützt stehen...ich wäre lieber direkt im Sand. Peter gewinnt die Diskussion...beim einparken bleiben wir im Schottergelände stecken. Unsere Sandbleche und der Klappspaten kommen zum ersten Einsatz. Ohne fremde Hilfe, mit doch einigen Anläufen, bringen wir unseren Giotti wieder auf festen Grund. Peter regt sich über einen deutschen Camper auf, welcher unser Malheur vom Liegestuhl aus genüsslich beobachtet...à propos unter Campern hilft man sich...
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