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  • Dag 29

    Stellplatz Freudenhaus?

    1 februari 2023, Marocko

    Wo sind wir hier gelandet? Unser heutiger Übernachtungsplatz befindet sich in Tazarine in einer Hotelanlage. Unser Giotti steht auf einem ummauerten bewachten Hof...mein erster Gedanke: Gefängnismauern. Der gesamte Hotelkomplex ist ansonsten sehr schön angelegt. Wir sitzen vor einem BIER :)), ein grosser Pool vor uns, nebenan die Poolbar. Dazu arabische Musik...für meine Ohren etwas fremd, milde gesagt. Peter nennt es "tödlich":)) Hinter mir stark geschminkte unverschleierte Marokkanerinnen in glitzernden Gewändern..grüssen Peter sehr freundlich, mich etwas zurückhaltender. Marokkanerinnen auf dem Land besuchen nur wenn sie auf Reisen sind und in Begleitung ihres Ehemannes ein Wirtshaus.
    Said unser Wüstentourfahrer aus M'hamid ist ledig. Er möchte gerne eine Frau und Kinder. Es sei aber sehr schwierig, vor der Hochzeit eine Frau richtig kennen zu lernen. Ein unverheiratetes Paar darf sich weder in einem Café noch zu Hause treffen. Auf dem Land kennt man sich. Da wird getratscht. Wenn man von der Polizei (Sittenpolizei?) erwischt wird, gibts eine Busse!
    Zur Fortsetzung unseres heutigen Tagesziel gibt Peter auf Google Maps als Zwischenetappe Tansikht ein. Das Navi führt zuerst ziemlich in enge Gässchen, auf Schotterstrassen. Für die Bewohner ein eher seltenes Bild. Sie schauen ziemlich kritisch zu uns hinauf. Normalerweise winken die Menschen und lachen, wenn wir an ihnen vorbei fahren.. Wir sind froh, dass endlich eine gute Strasse in die richtige Direktion führt. Die Region von Tansikht ist für ihre Datteln sehr bekannt. So halten wir am Strassenrand an und kaufen 2 Kg Datteln von der "meilleure qualité". Dies umgerechnet für CHf 7.20! Wenn man bedenkt, wieviel Arbeit in so einer Kilopackung Datteln steckt, fühlen wir uns umsomehr über den Tisch gezogen, beim Besuch der Kasbah in Nekob. Der Wärter verlangt für eine Besichtigung und einem Tee 90 MAD. Der Besuch des heutigen Hotelkomplexes lohnt sich trotzdem. Von der Dachterrasse aus überblicken wir die ganze Stadt mit ihren 45 Kasbahs. Schön eingebettet in einen Palmenhain.
    Uns fällt wieder vermehrt auf, dass die Marokkaner in uns wandelnde Geldbeutel sehen...die Pandemie hinterlässt riesige Spuren. Während 28 Monaten hatten viele Menschen hier kein Einkommen mehr. Schöne, touristische Anlagen haben für immer ihre Tore geschlossen, oder wirken sehr heruntergekommen. Mit diesem Hintergedanken im Kopf müssen wir etwas Milde walten lassen, all den gierigen Händlern und Kaufleuten gegenüber.
    In einer einzigen Steinwüste flankiert von den beiden Tafelbergen Djebel Beni und Djebel Sarhro fahren wir heute über 100 Kilometer weit. Manchmal tauchen absterbende Palmen in der Einöde auf. Oder dann wieder grüne Palmenhaine. Wir fragen uns, ob die Palmen wegen der Rüsselkäfer, oder wegen der Trockenheit absterben.
    Tazarine ist eine kleine Landgemeinde. Viel zu sehen gibt es nicht. Doch ist es immer wieder spannend, einen Kaffee zu trinken in einem belebten Gasthaus und die Menschen zu beobachten. Hier sind wir die einzigen Touristen...wahrscheinlich sind auch wir interessante Beobachtungsobjekte. Insbesondere ich, als einzige Frau und ohne Kopfbedeckung.
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