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  • Day 41

    Almost lost

    February 13, 2023 in Morocco

    Ziemlich erschöpft erreichen wir bei Dunkelheit den etwas "spookigen" Campingplatz Azrou Euro Camping / Emirates Tourist Center. Weshalb spooky beschreibe ich morgen.
    Die Nacht über dem Stausee Bin el-Ouidane verläuft einigermassen ruhig. Die Hundemeute um unser Hüttli bewacht uns. Bei der Wegfahrt am Morgen muss ich die Hunde beinahe wegscheuchen. Immer wieder staunen wir, wie friedlich diese frei herumlaufenden Strassenhunde miteinander umgehen und sich uns gegenüber nie aggressiv verhalten.
    Heute wollen wir definitiv das Gebiet um den Hohen Atlas verlassen. Während 30 Kilometern geht es kurvig bergauf bis zum kleinen Städtchen Afourer. Die Berglandschaft ist mit Pinienwäldern bewachsen. Sie erinnert uns etwas an die Küste der Costa Brava. Nach der Passhöhe geht es in Serpentinen bergab und vor uns liegt die Ebene von Béni Mellal. Wie eine Patchwork-Decke liegen die vielen fruchtbaren Felder vor uns. Davor ein grosses Wasserbecken welches zur Bewässerung dieser 100 Km2 grossen Landwirtschaftszone dient. Die lange, steile, wie an den Berg angewachsene Druckrohrleitung gut sichtbar, erzeugt den notwendigen Strom um das doch recht stark besiedelte Gebiet mit Elektrizität zu versorgen.
    In Béni Mellal gehts zu Marjane, dem Supermarkt. Wir erstehen nebst Lebensmitteln noch eine Kaffeemaschine. Diesmal ist der Preis deutlich tiefer, als in der Schweiz. Hoffentlich taugt die Maschine auch etwas...
    Das 100 Kilometer weiter entfernte Khénifra wählen wir als Zwischenetappe. Wir kommen an ausgedehnten Feldern mit Olivenbäumen vorbei. Es gibt eine Reihe von Ölmühlen. Das dort kaltgepresste Öl soll sehr schmackhaft und gesund sein. Die Verkaufsstände sehen aber verlassen aus.
    Links erscheint der Stausee Ahmed El Hansali. Bei einem Aussichtspunkt steht ein "Baristowagen". Diese trifft man in ganz Marokko an. Einen feinen Cappuccino geniessen wir, während dem Betrachten des Stausees.
    Bei einer Tankstelle füllen wir unseren Wassertank zu 75% auf. (75l). Der junge Mann, welcher uns bedient, versucht mit Google Translator ins Gespräch zu kommen. Seine Englischkentnisse reichen nicht aus, um sein grosses Anliegen darlegen zu können. Er will uns von seinem Glauben als Moslem überzeugen. Das Wasser erhalten wir gratis. Wir geben aber ein grosszügiges Trinkgeld. In Khénifra verlassen wir die Nationalstrasse um eine wunderschöne und einsame Mittelgebirgslandschaft zu entdecken. Die Route geht durch eine sehr einsame Region. Dort soll es genügend Möglichkeiten geben um frei zu übernachten. Der Boden erscheint uns aber sehr feucht und weich. Regen ist für morgen angesagt. Wir befinden uns auf 1'700 Metern. Schnee nicht ausgeschlossen. Also suchen wir auf Google Maps die schnellste Verbindung nach Azrou. In dieser einsamen Bergwelt dringt kein Internet mehr durch. Unser Orientierungssinn trügt nicht. Kurz vor dem Ort Les sources de Oum er Rbia (hier entspringt der grösste Fluss von Marokko) wird die Strasse immer schlechter. Schlaglöcher und unasphaltiert verunsichert sie uns...wir fragen uns, ob die Strasse überhaupt noch irgend wohin führt. Da tauchen auch schon parkierte PWs auf und einige herumlaufende Touristen. Ein Marokkaner kommt auf uns zu. Ja, die Strasse führe nach Azrou. Etwas später bestätigt uns ein Polizist, dass wir auf dem richtigen Weg sind. 84 Kilometer liegen vor uns. Davon ein grosser Teil auf dieser Strasse. Dies verrät uns Google Maps...inzwischen haben wir schwachen Internetempfang. Auf sehr schlechter Strasse kommen immer wieder Kinder auf uns zu, ein Kind springt nebenher. Einge versuchen diesmal erfolglos uns mit Steinen zu bewerfen.
    Langsam dunkelt es ein. In Marokko ist es nicht ratsam bei Dunkelheit zu fahren. Wegen Schlaglöchern, unbeleuchteten Fahrzeugen, Eseln, Hunden und Menschen auf der Strasse. Wir sind sehr froh, unbeschadet nach diesem Fahrtag doch noch einen Übernachtungsplatz gefunden zu haben.
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