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  • Day 22

    Wird heute Nacht Schnee fallen?

    May 17, 2023 in Finland ⋅ 🌧 8 °C

    Kein nachweisbarer Elchkot- Beweis für nächtlichen Besuch kann ich heute Morgen erkennen. Wahrscheinlich ist der ansässige Elch froh, dass wir ihm sein Revier wieder überlassen. Für uns heisst es nämlich weiterziehen wie die Nomaden. Einen "Futterplatz" finden wir nur 12 Kilometer weiter nordwärts im Kreisel von Sodankylä im K-Supermarket Pohjantähti mit einem riesigen Sortiment! Es fehlt an Nichts! Von Kombucha über Hafermilch bis zu den frisch hergestellten Sushis. Ich staune nur. Nun sind unsere Vorräte wieder aufgefüllt. Bereit um weitere Tage in der Natur völlig autark zu verbringen. Bei einem Campingplatz der seine Pforten offiziell noch nicht geöffnet hat, können wir unsere WC-Kassette entleeren. So steht unserem Vorhaben nichts mehr im Wege.
    Sehenswert in Sodankylä ist die älteste Holzkirche Lapplands. Sie wurde 1689 errichtet. Leider hat auch sie ihre Tore noch verschlossen. Durch eine Holzritze bei der alten eisernen Türverriegelung können wir einen Blick nach innen erhaschen. Ein schlichter, aber stimmungsvoller Gebetsraum versteckt sich hinter dem Tor. Wir sind erstaunt, ob der alten Gräber, welche gleich nebenan im Wald mit wunderbarer Aussicht auf den Kitinenfluss verteilt liegen. Nicht wenige davon sind noch aus dem 19. Jahrhundert.
    Wir folgen nun weiter der E75/Finn4. Weite Teile der Landschaft sind flach und moorig. Zwischendurch erhebt sich die Tunturi, die Bergtundra. Die Berge Luosto (514m) und Sokosti (718m). Die drei Nationalparks Urho Kekkonen, Pyhä-Luosto und Sompio gehören ebenfalls in das Gebiet, welches immer noch zur Gemeinde Sodankylä gehört. Ein Viertel der Gemeinde steht unter Naturschutz, was in der Vergangenheit zu Konflikten zwischen Naturschützern und der Forstindustrie führte.
    Wir fahren an einem selbsternannten Goldgräberdorf vorbei. In Tankavaara findet alljährlich die finnische Meisterschaft im Goldwaschen statt, auch die Weltmeisterschaft wurde mehrfach hier veranstaltet. Leider sind auch hier die Tore erst ab Ende Mai geöffnet. Eine Aufbesserung des Reisebatzens hätten wir gerne entgegen genommen.
    Bei Saariskelkä wird das Phänomen der "Nordlichter" kräftig touristisch vermarktet. So bietet zum Beispiel das Iglouhotel Kakslauttanen für seine Gäste ein Glasiglu zur Nordlichtbeobachtung.
    Irgendwo auf der E75 genehmigen wir uns eine Kaffeepause in einem Kaffeehaus mit angegliedertem Fischgeschäft. Die kleinen Lachsbrötchen, welche wir dort kaufen, essen wir etwas später "on the road". Fantastischer Lachs offenbart sich da unseren Gaumen!
    Auf der Strecke bei Ivalo steht ein Wegweiser in Richtung Murmansk 295 Km. Jetzt wird uns die Nähe zu Russland so richtig bewusst.
    Langsam wird es Zeit, dass wir einen Übernachtungsplatz möglichst alleine an einem See finden. In Finnland kein Problem! Zuerst versuchen wir unser Glück am Inarisee, dem grössten See Finnlands. Da die gleichnamige Stadt in der Nähe liegt, gibt es viele Wohnbauten. Ein "no go" das Wohnmobil nebenan zu stellen.
    Bald werden wir fündig. Zwar nicht am Inarisee dafür irgendwo in freier fantastischer Natur an einem verträumten See.
    Ein Wetterumbruch hat uns nun Regen gebracht. In der Nacht soll es noch zu Schneefall kommen. Der vor uns liegende See mit seinen kleinen Inselchen wird sicher noch mystischer im Winterkleid aussehen! Falls nötig, werden wir hier abwettern...die nächste Wärmephase ist bereits aufs Wochenende vorhergesagt.
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