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  • Day 41

    Besuch zur frühen Stunde

    June 5, 2023 in Sweden ⋅ ☀️ 13 °C

    Was für ein Erwachen! Gegen 7 Uhr morgens schiebe ich das Verdunklungsrollo hoch und entdecke eine Gruppe weidender Rentiere neben Giotti. So ein friedliches Bild! Aber auch dieses Vertrauen in uns!
    Die Nacht haben wir nur zwei Kilometer von Högvålen entfernt verbracht. Dieser Ort wird zur Zeit von 14 Menschen bewohnt. Der Grund auf dem sie siedeln, war einst Moor, das die Menschen urbar gemacht und als Ziegenweide benutzt haben. Högvålen ist das höchstgelegene Dorf Schwedens. Es liegt auf 835 Meter. Ein Idyllischer Einblick erhaschen wir bei der Durchfahrt. Auf der Strasse tummeln sich Rentiere herum.
    Heute müssen wir wieder mal unsere Lebensmittelvorräte auffüllen. In Idre, welches zu den berühmtesten Wintersportorten des Landes gehört gibt es gute Möglichkeiten um den Einkauf zu tätigen. Auch der Dieseltank schreit nach Futter... eine Tankstelle ist ebenfalls vor Ort. So sind wir wieder gut aufgestellt um die nächste Nacht in der Wildnis zu verbringen.
    Der mächtige Wasserfall Klingforsen befindet sich nahe von Idra. Da wollen wir eine kleine Pause einschalten und das schäumende, zischende und brodelnde Wasser beobachten. Wir setzen uns auf die glatten, mit Landkartenflechte bewachsenen Felsblöcke und geniessen diese wilde Natur. Dazu ein Kanelbullar als kleine Wegzehrung.
    Tief beeindruckt über die Schönheit dieser Gegend fahren wir weiter zu unserem nächsten Ziel: Der Fulufjället Nationalpark. Erst 2002 führt der Fulufjället den Titel eines Nationalparks. Es handelt sich um Schwedens südlichstes Fjällgebiet. (Berge oder Hochflächen oberhalb der Nadelwaldgrenze)
    Der Wald, durch den wir wandern ist so mystisch und magisch, hier könnte man Inspirationen zu Märchen und Sagen finden. Unser Weg führt zum Njupeskär-Wasserfall der immerhin eine Fallhöhe von 93 Metern misst.
    Ca 100 Meter vor dem Ziel müssen wir uns zufrieden geben: der weitere Weg ist aus Sicherheitsgründen abgesperrt. Einen guten Eindruck können wir auch so erhaschen.
    Uralte bis zu 600 jährige Fichten säumen den Weg. Die kahlen Felsen abermals mit Landkartenflechte bewachsen. Auf Informationstafeln wird auf Besonderheiten der Umgebung hingewiesen. Darunter über die Landkartenflechte. Diese Flechtenart kann ein Alter bis über 1000 Jahren erreichen und somit zum Datieren des Rückgangs von Gletschern genutzt werden. Sie hat ein extrem langsames Wachstum. Sie wächst je nach Standort pro Jahr nur 0,25-0,6 mm radial nach aussen.
    Von der Wanderung und der für uns ungewohnten Wärme kehren wir ziemlich abgekämpft zu unserem Giotti zurück.
    Den heutigen Übernachtungsplatz haben wir wieder in einem Waldgebiet mit grosser Lichtung ausgesucht.
    Im Vordergrund erheben sich die noch zum Teil mit Schnee bedeckten Berggipfel des Fulufjället- Nationalparkes. Diese stehen auf Schwedischem und Norwegischem Grund.
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