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  • Day 58

    Hühnergott und Stege

    June 22, 2023 in Denmark ⋅ ☁️ 22 °C

    Den Abendspaziergang dem Strand entlang nutzen wir, um Hühnergötter, Albfüsse, Druden-, Schraten-, Trutel-, Hexen- oder Krottensteine zu suchen.
    All diese Steine haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben ein Loch und noch heute werden ihnen geheimnisvolle Kräfte zugeschrieben. Sie gelten als Mittel des Gegenzaubers wider allerlei Unheil. Auf Rügen hat man durch Lochsteine gemolken, damit die Milch nicht verdirbt. In anderen Regionen wurden die Kiesel mit Loch gegen schlechte Träume getragen und haben, im Dachstuhl verborgen, das Haus vor Blitzeinschlag geschützt. Für Steine mit Loch gibt es daher im Volksmund der verschiedenen Regionen die unterschiedlichsten Bezeichnungen. Alle beschreiben das gleiche auffällige und nicht ganz häufige Naturprodukt. Bei Peter hat das Glück gleich dreimal zugeschlagen! Nun liegen diese drei Glücksbringer auf dem Tisch. Da wir ja keine Legehennen dabei haben, müssen wir den Hühnergott nicht aufhängen um etwas mehr Eier "ernten" zu können. Der Stein mit Loch solle dazu noch die Legefreudigkeit erhöhen...
    Gut geschlafen haben wir alleweil mit so vielen Schutzsteinen in unserem Hüttli.
    Frisch gestärkt fahren wir heute wieder auf unseren Drahteseln über schöne Fahrradwege mitten durch Felder. Leider schlagen die Gräserpollen bei mir so richtig zu. Kaum in Stege angekommen mache ich mich auf den Weg in eine Drogerie/ Apotheke und decke mich mit Augentropfen ein.
    Während dessen holt sich Peter in der Touristeninfo einen Stadtplan und eine Broschüre mit einer vorgeschlagenen Erkundungsroute durch das überschaubare einstmalige Fischer- und Handelsstädtchen.
    Der Rundgang durch das alte Städtchen wird auch als "Heringsroute" bezeichnet. Der Name geht auf die nie wieder erreichte Blütezeit der Stadt im ausgehenden Mittelalter von ca. 1430 - 1530 zurück, die in erster Linie dem Hering zu verdanken war. Die Heringsfischerei erlebte in den Gewässern vor Møn einen derartigen Aufschwung, dass die Stände der Insel auf den Fischmärkten in Falsterbo und Skanør ein Drittel der gesamten Stände Dänemarks ausmachten. Daher ziert auch das Bild eines Herings das älteste Siegel von Møn.
    Wir stellen unsere Fahrräder vor dem alten Rathaus hin und erkunden zu Fuss das Städtchen. Im Hafen treffen wir auf eine restaurierte, historische Fähre aus dem Jahr 1923. Heute ist sie mit den modernsten Standards des Schifffahrtswesens versehen. Die Fähre fährt an ausgewählten Tagen.
    Im Luffes Gård, ein alter Kaufmannshof, beenden wir die Besichtigung und stärken uns im "Det Gamle Bryghus" ( Altes Brauhaus) bei verschiedenen Smørebrøds die liebevoll und genüsslich zubereitet werden. Natürlich darf für Peter ein Bier aus der lokalen Mikrobrauerei " Bryghuset Møn" nicht fehlen.
    Nach der Rückfahrt zieht es uns ans Meer. Ein erfrischendes Bad soll uns wieder aufmuntern. Peter geniesst das Meer ausgiebig. Mutig setze ich ebenfalls einen Fuss ins Wasser. Es erfrischt...doch oh je, auf mich kommen Quallen zugeschwommen...meine Erfrischung hole ich mir so doch lieber unter der Dusche.
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