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  • Päivä 24

    Kaffee und Satz

    1. toukokuuta, Turkki ⋅ ☁️ 18 °C

    Der Himmel hing gestern weit unten. Viel Feuchtigkeit lag in der Luft. Nach einem entspannten Frühstück gings mit Regenschirm bewaffnet nochmals zu Fuss in die Altstadt von Safranbolu. Da ich eine grosse Kaffeeliebhaberin bin wollte ich dem ortsansässigen Kaffeemuseum einen Besuch abstatten. Dieses Museum und Hotel befindet sich in einer ehemaligen Karawanserei. (Ummauerte Herberge an einer Karawanenstrasse)
    Türkischer Kaffee hat seine Wurzeln tief in den reichen Kulturen des Nahen Ostens und des Balkans. Er wurde erstmals im 16. Jahrhundert der Welt vorgestellt und ist eine der ältesten Kaffeezubereitungsmethoden, die heute noch verwendet werden. Das Verständnis seiner Geschichte verleiht dem Brauvorgang eine zusätzliche Ebene der Wertschätzung. Die Grundlage für einen grossartigen Türkischen Kaffee liegt in der Qualität der Kaffeebohnen. Für die perfekte Balance aus Geschmack, Aroma und Textur werden frisch geröstete Arabica- Bohnen verwendet. Das Mahlen zu einem feinen Pulver ist entscheidend für die charakteristische samtige Textur des Türkischen Kaffees.
    Um Türkischen Kaffee perfekt zuzubereiten, benötigt man eine "Cezve". Das ist ein kleiner Topf mit langem Griff. Kaltes, frisches Wasser, das Kaffeepulver und je nach Wunsch Zucker kommen in die Cezve.
    Vorsichtig wird das Kaffeepulver unter das Wasser gerührt und ganz langsam erhitzt. Sobald der Kaffee aufsteigt und kurz vor dem Überlaufen ist, muss die Cezve vom Herd. Nun muss der Kaffee einen Augenblick ruhen, damit sich der Kaffeesatz am Boden der Cezve etwas absetzen kann.
    Anschliessend wird der Türkische Kaffee in kleine Tassen gegossen. Der Kaffeesatz wird dabei normalerweise mit in die Tasse gegossen, damit man später die Zukunft darin lesen kann. 😀
    Der Kaffee wird ohne Milch oder Sahne getrunken. Im Herzen der Türkischen Kaffeekultur steht das Kaffeesatzlesen, auch als Tasseography bekannt. Dieses faszinierende Ritual beinhaltet das Lesen von Mustern und Symbolen, die sich im Kaffeesatz am Boden der Tasse bilden, nachdem der Kaffee getrunken wurde. Es wird oft als eine Form der Wahrsagerei betrachtet und hat eine tiefe kulturelle Bedeutung. Die Türkische Kaffeekultur glaubt, dass der Kaffeesatz Einblicke in die Zukunft und die Gedanken des Kaffeetrinkers bieten kann. Erfahrene Kaffeesatzleser, die als " Falcı" bekannt sind, interpretieren die Muster und Symbole, um Antworten auf Fragen zu finden oder Ratschläge zu geben. Das nächste Mal, wenn ich einen Türkischen Kaffee getrunken habe, werde ich ganz nach "professioneller" Manier die Tasse auf den Untersetzer umdrehen und sobald die Tasse Zimmertemperatur hat diese vom Untersetzer lösen. Ob ich dann die nötige Konzentration aufbringen werde um Formen und Linien als Muster richtig zu interpretieren sei dahin gestellt.... 😀
    In den "kahv evleri" Kaffeehäusern wird der Kaffee explizit von einem geschulten Barista zubereitet und vor dem Gast in die Tasse gegossen.
    In Safranbolu wurde uns zum Kaffee immer noch ein Gläschen dunklen Maulbeersaft, Wasser und Lokum gereicht. Eine wunderbare, stilvolle Tradition.
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