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  • Day 29

    Nicht ganz abseits von Touristenströmen

    May 6 in Turkey ⋅ ☀️ 11 °C

    Ab heute galt es ernst. 😉 Um 9.30h setzten wir uns mit den anderen 18 Gruppenmitgliedern, Dima und Günai, unserem Türkischer Guide, in den bestellten Reisecar. Wegen grossem Andrang vor den bedeutensten kappadokischen Sehenswürdigkeiten passte unsere Reiseleitung öfters das Programm an. Vorerst gings aber ins Love Valley. Die Erklärung, von wo der Name her stamme, liess uns schmunzeln: Die besonderen Steinformationen (Feenkamine) ähneln einem männlichen Organ.
    😀 Also doch nicht wegen der Hochzeits- und Honeymoonpaare, welche dort ihre Fotosessions abhalten.
    Nach einem kurzen Fotostop zogen wir weiter nach Özkonak.
    1972 stocherte der Dorfmuezzin von Özkonak etwas zu tief in seinem Garten rum, dabei stiess er auf die Mauern einer unterirdischen Stadt. Mitte der 1980er Jahre folgten offizielle Grabungsarbeiten, bei denen man einen Weinkeller, eine Küche sowie Kindergräber fand. Von den vermuteten 19 Stockwerken, die einst mit bis zu 500 Kg schweren Rollsteinen geschlossen werden konnten sind momentan 5 zugänglich. Es wird vermutet, dass die Stadt einst mehreren Tausend Menschen Unterschlupf bieten konnte.
    Wir wurden durch die zum Teil nur 1.20 Meter hohen und schmalen Gänge hindurch geschleust. Wer unter Platzangst leidet, war hier fehl am Ort. Zwischendurch gab es weder ein vor- noch zurückgehen. Wir waren hier nicht die einzigen Touristen. Ein kleiner und imposanter Eindruck hinterliess mir der Besuch dennoch.
    Auf der Weiterfahrt gabs einen " obligaten" Stop bei einem Anbieter von lokalen Spezialitäten. Eine grosse Auswahl an Gewürzen, Nüssen, Teesorten, Kaffee, Süssigkeiten, Parfumessenzen usw. wurden uns zur Kostprobe angeboten. Natürlich gingen wir nicht mit leeren Händen aus dem Geschäft. Getrocknete Maulbeeren, Haselnüsse und "Granathaselnussschokoladekugeln ergänzen nun unsere Vorräte. 😉
    Der Höhepunkt des Tages, galt dem Göreme Open-Air-Museum. Kappadokiens UNESCO-Welterbe ist ein Tal voller Kirchen und Kapellen. Als man sie schuf, führte der Weg ins Himmelreich durch die Erde. Die besondere Geologie der Region hat die Entwicklung einer Felsenarchitektur ermöglicht, bei welcher die Formen von Gebäuden im Negativen - also nicht durch Aufbau, sondern durch Aushöhlung - reproduziert wurden.
    Im Göreme - Freilichtmuseum sind vorallem Kirchen und Kapellen zu besichtigen. Darunter befinden sich einige der schönsten Kappadokiens. Diese Gotteshäuser waren aber nicht nur Stätten des Gebets und der Meditation, auch Trauerfeierlichkeiten wurden darin abgehalten. Die zahlreichen Gräber (Steinmulden) in den Kirchen lassen darauf schliessen, dass das kappadokische Christentum einen ausgeprägten Totenkult pflegte.
    Wir betraten ein paar der Kirchen und bestaunten die gut erhaltenen Fresken. Fotografieren war leider verboten. Zwischendurch liess ich es mir nicht nehmen, und hielt ein paar Eindrücke auf meinem Handy fest.
    Den Abend verbrachten wir in grosser Runde im Gemeinschaftsraum des Campingplatzes. Gerd bewirtete uns mit Grilladen, Gemüse und frischem Brot.
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