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  • Day 37

    Immer mehr wie aus 1001 Nacht

    May 14 in Turkey ⋅ ☀️ 13 °C

    Da gestern das Wetter sehr unsicher war, wurde der Besuch des Nemrut Dağ auf heute Morgen verschoben. Im Vorfeld erfuhr ich, mit wie vielen Treppenstufen der Gipfel dieses windumtosten Berges hart erarbeitet werden muss. Deshalb klinkte ich mich für diesen Marsch aus. Der grösste Grabhügel der Welt liegt auf 2150 m.ü.Meer. Riesige Köpfe aus Stein überwachen ihn. Götterverehrung und Selbstvergötterung kuliminieren in dieser einzigartigen Gedenkstätte, die der kommagenische König Antiochus I. für sich selbst erschaffen hat.
    Peter kam ziemlich durchfroren, aber sehr beeindruckt von dieser "Morgengymnastik" zurück. Unterdessen genoss ich etwas die frühlingshafte Sonne und bewunderte die bereits blühenden und zart duftenden Rosen in der Hotelanlage und fantastische Fernsicht über das Taurusgebirge.
    Nach 10.00h nahmen wir die vor uns liegenden ca 247km unter die Räder. Tagesziel galt Mardin. Mardin ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Mardin im türkischen Teil Mesopotamiens. Die uralte Stadt aus dem 4. Jahrhundert liegt in Südostanatolien, rund 20 km nördlich der Grenze zu Syrien und nicht weit von der zum Irak.
    Auf der Hinfahrt waren immer mehr Wachtürme und Checkpoints der Armee und Polizei aufgestellt. Uns liessen sie immer weiterziehen. Von Günai erfuhren wir, dass die Polizisten sehr wenig Englisch sprechen und sie deshalb uns gar nicht erst kontrollieren.
    Um 16.30h wurde die ganze Gruppe von Günai wieder erwartet. Strammen Schrittes erklimmten wir die vielen Treppenstufen, bis wir oberhalb des Stellplatzes in die Altstadt von Mardin gelangten. Die Besichtigung der Koranschule war ein Highlight. Von der Dachterrasse aus schweifte unser Blick über die Stadt bis ins Nachbarland Syrien.
    Der anschliessende kurze Streifzug über den Bazar hätte ich sehr gerne etwas länger ausgekostet. Doch werden wir sicherlich noch einige Bazars auf dieser Reise besuchen...
    Nach einem Nachtessen bei Salat und Köfke gings für Peter und mich noch in ein Kaffeehaus, wie aus 1001 Nacht. Immer mehr Lichter erhellten den Nachthimmel. Das örtliche Nachtleben blühte allmählich auf.
    Den Rückweg über all die vielen Treppenstufen, durch dunkle Gässchen liess sogar bei Peter ein mulmiges Gefühl aufkommen. Katzen und dunkle Gestalten huschten an uns vorbei. Aus den Häusern hörte man Stimmen. Irgendwo im Dunkeln bellte und knurrte ein Hund.
    Wir waren froh, als endlich der Stellplatz und unser Giotti in Sichtweite waren.
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