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  • Hari 38

    Tagesreise rund um Mardin

    15 Mei, Turki ⋅ ☁️ 18 °C

    Bei fröhlichen Gesprächen und entspannter Stimmung in der Gruppe übten wir uns etwas in Geduld, bis der Bus mit einer Verspätung von einer halben Stunde beim Stellplatz eintraf. Ein volles Programm mit Besichtigungen in der Umgebung von Mardin war von Günai und der "Rennleitung" ausgearbeitet worden.
    Nur 7 km südöstlich von Mardin wurden wir von Günai durch das Deyrülzafran Manastırı (Ananiaskloster) oder "Safran-Kloster" geführt. Sein Name rührt daher, dass angeblich Blüten des Safrankrokusses beim Bau des Klosters im 5. Jh. in den Mörtel gemischt wurden. Mit Unterbrechungen residierte hier ab 1160 der Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche, bis der Hauptsitz ab 1933, wegen erschwerten Bedingungen in der Türkei nach Damaskus verlegt wurde. Heute leben hier noch ein Bischof und ein Mönch. Ein Knabeninternat, in welchem christliche Schüler, die vormittags staatliche Schulen besuchen, nachmittags in aramäischer Sprache und Liturgie unterrichtet werden, ist in der Klosteranlage integriert.
    Besonders die Krypta, in der bereits 4000 Jahre zuvor die Assyrer zum Sonnengott Šamaš gebetet haben faszinierte mich. Das Gewölbe aus Steinblöcken ist selbsttragend und kommt ohne Mörtel aus. Die schön gepflegte Klosteranlage mit ihren blühenden Oleander- und Jasminsträuchern und den Oliven-, Granatapfel- und Maulbeerbäumen erinnerte mich stark an die Natur im Mittelmeerraum.
    In Dara bestaunten wir die Überreste der spätantiken Festungsstadt Dara- Anastasiupolis, welche 505 von Kaiser Anastasius gegründet bzw. stark ausgebaut wurde.
    Beeindruckt haben uns die weitläufige Nekropole ( Bestattungsplatz) mit ihren Felsgräbern, die gut erhaltenen Kanäle und eine Zisterne, welche zwischendurch auch als Gefängnis diente.
    Die Weiterfahrt direkt an der Syrischen Grenze entlang machte uns gleich wieder bewusst, was für ein privilegiertes und freies Leben wir führen. Immer wieder hochgesicherte Wachposten sind zwischen einer 3 Meter hohen und 911 Kilometer langen Grenzmauer errichtet. Davor liegt mit Stacheldraht abgesichert ein Minenfeld. So wolle die türkische Regierung die Ein- und Ausreise von Terroristen, Rebellen und Flüchtlingen verhindern. Die Europäische Union beteiligte sich an der Finanzierung. Günai erklärte bei der Vorbeifahrt einer Stadt, dass wir uns hier in der ehemaligen Hochburg der PKK befanden. Heute werde es touristisch erschlossen
    ...fragt sich nur, wer hier Lust hat, Ferien zu verbringen. So viel Leid, Blutvergiessen und Armut prägt diese Gegend. Noch heute versuchen Syrier unter Lebensgefahr in die Türkei zu flüchten. In der Türkei leben momentan gegen 10 Millionen Immigranten.
    Nach so harter "Kost" führte uns die Reise weiter durch die schöne Landschaft des Tur Abdin bis nach Midyat. Wir bewunderten die prächtigen aus Naturstein gebauten Stadthäuser, in der Altstadt. Heute dienen einige dieser Villen als Hotels oder Restaurants.
    Im Bazarviertel erstand ich mir zwei Kopftücher mit "Blingbling" .
    Meine Hand liess ich mir mit einem Hennatattoo schmücken. Ebenso ein paar Frauen aus unserer Gruppe.
    Gegen Abend kehrten wir gut gelaunt und mit vielen Eindrücken zurück zu unseren Fahrzeugen. In Anbetracht des nahenden Grenzübertritts in den Iran müssen wir alle unseren Alkoholvorrat eliminieren. Grosszügig wurde bei interessanten Gesprächen Wein, Bier und Cognac herumgereicht. ...Die Keller sind noch nicht leer. 😉
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