Verschleissspuren an Leib und Wagen
22. juni 2024, Kasakhstan ⋅ ⛅ 31 °C
Noch etwas müde vom vergangenen Abend bereiteten wir uns doch in der Früh auf eine lange Fahretappe (~483 Km) von Taraz nach Almaty vor. Filmreif versuchte Ararat, unser lokaler Troubleshooter und Schwager von Dima,
sein neu erstandenes Wurfzelt zurück in eine scheibenförmige Verpackung zu stopfen. Schweissüberströmt verfluchte er diese Zeltvariante und versprach, beim nächsten Müllkontainer sich von diesem Ding zu trennen. Währenddessen studierte Gerd eine YouTube-Anleitung...und siehe da, hochkonzentriert faltete er anschliessend das Corpus Delicti genau nach Video und legte es in die Verpackung zurück. (Ob Ararat das Zelt noch mit sich führt weiss ich nicht. Vergangene Nacht schlief er in einem Hotelbett. 😅)
Die Kilometer zogen sich endlos wie die kasachische Steppe dahin. Es gab Wildpferde am Wegesrand, Schafherden, wunderschöne Blumenfelder, die sich auf der mageren Erdschicht ausbreiten und viel Schwerverkehr. An einer Autobahnraststätte hielten wir für eine Pause an. Ziemlich schwere Augendeckel mussten mit Koffein und einer Gerstensuppe wieder in die richtige Position gebracht werden. In der Gaststätte trafen wir auf Achim und Dani. Ihnen erging es ebenso.
Das Fahrverhalten der Kasachen lässt für uns keine Unaufmerksamkeit zu. Sie hupen, drängeln und überholen von rechts und links. Im Iran fühlten wir uns trotz Chaos auf den Strassen sicherer. Toleranz und Flexibilität gingen Hand in Hand über. Hier in Kasachstan scheinen wir eher ein rollendes Verkehrshindernis für die einheimische Bevölkerung zu sein. Der Menschenschlag lässt auch selten ein Lächeln über seine Lippen gleiten, wenn wir auftauchen.
Allmählich nahm der Verkehr noch mehr zu, wir näherten uns Almaty. Die frühere Hauptstadt Kasachstans, mit ihren ~1,8 Millionen Einwohnern.
Wir schlängelten uns durch den Abendverkehr und erreichten unseren Stellplatz im Hinterhof eines Luxushotels, welcher gleichzeitig auch als Parkplatz genutzt wird.
Vorher erreichte uns noch die beunruhigende Nachricht, dass Wolfgang und Gaby den Motor ihres Bimobils nicht mehr starten können. Dies 69 Kilometer vor dem Übernachtungsplatz. Wegen des starken Verkehrs rechneten Gerd und Ararat mit zwei Stunden, bis sie bei ihnen sein konnten. Adrian und Edith sassen beunruhigt vor ihrem fahrenden Zuhause. Der Motor fährt nur noch auf drei Zylindern, wegen einer defekten Einspritzdüse. Zum ganzen Disaster hinzu kommt noch ein Bandscheibenvorfall bei Edith.
Das Fahrzeug von Ruth und Jean-Claude war mit neuen "Silberstreifen" um die Aufbautür herum versehen... die Türe konnte nicht mehr abgeschlossen werden. Dank professionellem Einsatz von Torsten und Adi konnte dieses Problem gelöst werden.
Kurz vor Mitternacht trafen Wolfgang, Gaby, Gerd und Ararat auf dem Platz ein. Das Bimobil im Abschleppmodus. Ararat hielt auf der Autobahn einen Abschleppwagen an. Dieser zog das Fahrzeug mit, bis sein Motor überhitzte. Auf ein Neues stoppte Ararat abermals einen Abschleppwagen, welcher das Fahrzeug bis kurz vor den Stellplatz fuhr. Das Fahrzeug rollte zum Schluss auf das Gelände. Die Motorsteuerung ist ausgestiegen.
Am 25.6. ist der Grenzübertritt nach China. Wir können nur komplett in dieses Reich einfahren. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Almaty ist eine hochmoderne Stadt, mit Mercedes- und Fiatvertretung.Læs mere
















