• Day 99

    Auf Wildpferdepirsch

    July 15, 2024 in Mongolia ⋅ ☀️ 24 °C

    Ausschlafen, gemütlich frühstücken, etwas Konversation untereinander, lesen, malen und einen Spaziergang ins Resortrestaurant für WiFi. So entspannt die Energie-Reserven aufladen haben die meisten aus der Gruppe genossen...wäre da nicht das Zündschlossproblem von Gaby und Wolfgang. Die Werkstätten in Ulan Bator hatten wegen dem zurück liegenden Naadamfest immer noch geschlossen. Ihr Auto kann nicht einmal abtransportiert werden, die Wegfahrsperre... Internet ist hier mitten im Nationalpark kaum vorhanden. Die Kommunikation nach aussen dementsprechend eingeschränkt. Hinter den Kulissen haben Dima, Nyama und Gerd viele Telefonate geführt. Die Reiseleitung ist voll engagiert.
    Am Abend trafen wir uns alle vor dem Eingang in das Naturschutzreservat. Bevor es mit zwei russischen, geländegängigen Bussen auf die Abendpirsch ging führte Nyama die ganze Gruppe durch das Infozentrum des Hustai Nationalparkes und stellte bei einem kleinen Filmvortrag die Entstehungsgeschichte dieses Nationalparkes vor. Der Hustai Nationalpark ist für die erfolgreiche Wiedereingliederung der noch einzigüberlebenden Urpferdeart, des mongolischen Takhi weltweit bekannt. Unter enormem Aufwand gelang es 1992 - 2000 niederländischen und mongolischen Forschern, 84 Takhis in den Hustai Nationalpark, zu bringen. Dank eines gut geplanten Wiedereinführungsprogramm wuchs die Herde bis 2023 auf 402 Pferde an. Die Pferde leben in völliger Freiheit, im Ursprungsgebiet. Im Hustai Nationalpark lebt die grösste Takhi Herde weltweit. Das Takhi Pferd ist auch unter dem Namen des russischen Forschers Przewalski bekannt. Er konnte beweisen, dass das Takhi die einzige noch lebende Urpferderasse ist. Früher lebten in der Mongolei viele Takhis. Sie wurden ihres Fleisches wegen beinahe ausgerottet. Heute sind sie geschützt.
    Im Nationalpark trifft man aber auch auf eine reichhaltige Flora, wie zum Beispiel 90 Moosarten, 33 Pilzsorten, viele medizinische Kräuter usw.
    Der Park wird nebst den Wildpferden von Adlern, Falken, Milanen, Murmeltieren, Hirschen, Gazellen, Wölfen usw bewohnt.
    Mit den grauen, niedrigen Bussen gings für die Erkundungstour flott über Stock und Stein. Wir wurden ziemlich durchgerüttelt. Aber es lohnte sich. Zuerst mit viel Fantasie, aber dann doch konkret konnten wir die Pferde in ihrem weitläufigen Gebiet bestaunen. Die Stuten in Begleitung ihrer Fohlen. Sie schienen gerade ihr Nachtessen einzunehmen, während die Sonne sich langsam hinter den Bergen vom Tag verabschiedete.
    Was für eine friedliche Stimmung.
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