• Marco Polo und die Mega-City

    August 2, 2024 in China ⋅ ☁️ 33 °C

    Die Abfahrt vom Panzerstellplatz musste aufgrund der Parkplatzsituation gemeinsam im Konvoi angegangen werden. Dies bereits um 8.00 Uhr, damit wir im 280 Kilometer entfernten Peking vor dem Feierabendverkehr beim Mercure Hotel in Downtown eintrafen.
    Vor knapp 700 Jahren spazierte ein junger Italiener durch die Strassen der Stadt und staunte. Was er sah, stellte alles, was er aus Europa kannte, an Grösse und Pracht in den Schatten. Er hiess Marco Polo und Peking - damals noch Khanbalik- war Hauptstadt einer Supermacht, des Mongolenreiches. Auch heute ist es eine Mega-City, wie es sie im Westen nicht gibt. 21 Mio. Menschen nennen die Metropole ihr Zuhause, die sich einmal mehr zur würdigen Hauptstadt einer Supermacht aufschwingt.
    Mit viel Respekt zogen wir am Morgen los. Umso erstaunter, wie diszipliniert der Verkehr rollte, trafen wir um den Mittag herum beim Hotel an.
    Es tat gut, nach so langer Zeit wieder einmal in einem Hotelzimmer übernachten zu können. Unsere Wohnmobile standen auf dem Hotelparkplatz eng ineinander gepfercht.
    Ein klimatisiertes grosses Zimmer mit modernem Sanitärraum inklusive Duschtoilette bezogen wir für drei Nächte. Nach Üb- und Testtoilettengang gings anschliessend ab auf die Strasse. Einmal links, dann zwei Rotlichter und wieder links, gemäss Yong Zhi. Wir landeten in einer Patisserie mit wohlklingendem und vielversprechendem Namen: Maxim's Paris. Ob es sich wirklich um eine Niederlassung des Geschäftes in Paris handelte wissen wir nicht. Der Schriftzug ist derselbe, die Qualität der kleinen feinen Stückchen und die Preise ebenbürtig...
    Es blieb noch etwas Zeit übrig, bevor der Schneider zu uns aufs Hotelzimmer kam. So schlenderten wir weiter durch die Strassen des Quartiers. In einem Geschäft, das sich auf Hunde- und Katzenbedürfnisse spezialisierte staunten wir über das riesige Angebot. Da gab es Kleidchen, Schühchen, Kinderwägen, Vitaminpillen, Futter in allen Variationen, ein Hunde- und Katzenfrisör und nebenan die Tierklinik. Fragt sich nur ob die Tiere vor oder nach dem Kauf in die Klinik müssen.
    Vor 17.00 Uhr kehrten wir ins Hotel zurück. Schnell unter die Dusche, bevor der Schneider Mass nahm. Ich gab drei Kleider nach eigener Vorlage in Seide und Seidewollegemisch in Auftrag. Peter bestellte ein seidenes Shirt. Ein Schnäppchen würde es nicht werden. Die Pekinger leben teuer, da muss Geld gescheffelt werden. Aber ein Andenken auf Marco Polo's Spuren, der Seidenstrasse lang, musste sein...
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