Bad in der Menge
3 Ogos 2024, China ⋅ ☁️ 31 °C
Natürlich gabs noch viel mehr als Hundeschühchen und Patisserie zu entdecken. Für die Touristenattraktionen war ab heute Yong Zhi zuständig.
Per Bus zogen wir um 8.30 Uhr zum Sommerpalast Yihe Yuan. Wir waren nicht die einzigen, welche sich zum Eingang bewegten. Schwülwarme Temperaturen liessen unsere Schweissdrüsen arbeiten. Die Wolken hingen sehr tief am Himmel. Es war eine Frage der Zeit, wann diese platzen würden. Eine riesige Parkanlage empfing uns. Der Garten zur Pflege des Altersfriedens, meist als Sommerpalast bezeichnet, ist weder Festung noch Konkubinenkäfig, sondern grün, geräumig, überaus vielgestaltig, oft sogar vergnüglich. Gedacht war er nicht als Kaiservilla, sondern als Witwensitz. Heute erscheint die Anlage 16 km nordwestlich des Stadtzentrums vor allem als ein Wunderwerk der Landschaftsarchitektur. Sie wird von zwei Merkmalen beherrscht: vom Kunming-See, der mit den anschliessenden Wasserflächen gut drei Viertel des Gartens einnimmt.
Die um 1750 erbaute, 1860 von französischen und britischen Truppen nahezu völlig verwüstete Anlage, liess Kaiserinwitwe Cixi ab 1888 neu für sich einrichten. Sie verbrachte hier die Sommer- und Herbstmonate, ab 1898 stets mit dem von ihr entmachteten Kaiser.
Leider war der Besuch eher ein Bad in der Menge... Schweiss und Regen vermischten sich...die Menschenmasse drängte uns durch den 728 m überdachten Wandelgang dem See entlang, all den schönen Wandmalereien vorbei. Ich war froh, als wir wieder im Bus sassen. Schade eigentlich...
Wie so oft bei Reiseführern ist auch unser Yong Zhi nicht ganz dem Mammon abgeneigt...Der nächste Halt galt einer Seidenfabrik. Nach einer kurzen Einführung, wie aus einer Maulbeerraupe schlussendlich ein seidener Faden entsteht gings direkt in den Verkaufsraum. Die Kasse klingelte...aber nicht durch Peter und mich. Wir hatten unser Budget bereits ziemlich überspannt für die massgeschneiderten Kleider...
Während der Verkaufsaktion wurden uns Bananen, Crackers und Tee angeboten. Die Kundschaft musste bei Laune gehalten werden.
Kaum hatten wir diesen Programmpunkt hinter uns gelassen gings gleich weiter zum Himmelstempel. Diese grösste, älteste, kultisch bedeutendste und architektonisch vollkommenste der kaiserlichen Kultstätten ist symboldurchdrungen wie wenige andere Bauwerke. Der Kaiser opferte auf der offenen Terrasse dem Himmel und dessen Erscheinungen (Gestirne, Wetter) im Rahmen eines mehrstündigen, von Musik begleiteten Rituals in der längsten Nacht des Jahres, und im Frühling bat er in der nördlichen Tempelhalle (nach der man die Anlage auch "Himmelstempel" nennt) um das rechte Wetter und für eine gute Ernte.
Eigentlich waren wir nun ziemlich fix und fertig. Im Voraus meldeten wir uns für eine Aufführung einer Peking Oper an. Also gings möglichst schnell zurück ins Hotel um sich etwas frisch machen zu können. Der Bus führte uns danach vor ein grosses Hotel. Etwas Zeit hatten wir noch, um einen kurzen Blick in eine Hutong- Siedlung zu werfen. (Hutong sind Wohnquartiere mit einfachen Bauten und kleinen Innenhöfen. Kaum mehr bezahlbar zwischen all den Wolkenkratzern.)
Nun kam der entspannende Teil des Tages. Wir stellten uns auf bekannte Opernstimmen ein und wurden eines Besseren belehrt: Schrille, laute, quietschende Stimmen besangen und betanzten eine dramatische Liebesgeschichte.
Etwas verwirrt musste ich mich zuerst an diesen Musikstil eingewöhnen. Ob wir wohl froh waren, dass die Aufführung gerade mal eine Stunde dauerte?Baca lagi





















Pengembara
Supper supper supper Gefällt mir
Pengembara😍
PengembaraEin anderes Leben, spannend!
Pengembara😊