Wirtschaftswunder?
9 Ağustos 2024, Çin ⋅ ☁️ 28 °C
Der schöne Hotelparkplatz in Pingyao erwies sich als Nadelöhr. Bei wasserfallartigem Regen musste ich lauthals Peter beim Ausparken behilflich sein. Bis zu dem Punkt als für mich klar war: "Vergiss es...an diesem PW kommen wir nicht vorbei!" Eine Taxifahrerin schien uns beobachtet zu haben und rief den Wagenbesitzer an. Lachend kam er aus einem Gebäude und parkierte um. Im Morgenverkehr zogen wir bald von dannen. Die einstige Hauptstadt Luoyang lag in 410 Kilometer weiter Entfernung. Diese mussten bei diesem Hudelwetter zurück gelegt werden. Seit ich mich in der Mongolei hinters Lenkrad gesetzt habe, findet es Peter praktisch, wenn wir uns auf so weiten Strecken die Fahrerei teilen. Auf den Autobahnen in China herrscht reger Verkehr mit vielen Lastwagen. Die Fahrregeln gelten etwas anders als bei uns in Europa. Oft gibt es vier Spuren pro Richtung. Diese teilen sich die Pkw's und Lkw's. Es wird von rechts und links überholt, was für uns eher ungewohnt ist. Dazu braucht es viel Konzentration und kann auch sehr ermüdend sein. Langsam aber sicher haben wir uns diesem Fahrstil angepasst...
Nach ein paar Nächten mit Hotelübernachtungen bezogen wir wieder einmal unser Nachtlager im Giotti. In Datong hatten wir uns zwei kleine Ventilatoren gekauft. Wie froh waren wir nun. Ein stickiges und feuchtheisses Klima erwartete uns in Luoyang.
Die für chinesische Verhältnisse eher kleine Stadt mit 1,8 Mio. Einwohnern hat eine grosse Vergangenheit: Sie war mehrfach chinesische Hauptstadt, zuletzt im 10. Jh. Luoyang liegt auf ältestem chinesischem Kulturland unweit des Gelben Flusses. Doch in überschwemmungssicheren Entfernung von diesem. Wann immer Könige und Kaiser wegen äusserer Feinde nicht in Xi'an residierten, zogen sie ostwärts nach Luoyang. Mit 1 Mio. Einwohnern war die Stadt um 683-705 n.Chr. eine der grössten der Erde. Ab dem 10. Jh. versank Luoyang in Bedeutungslosigkeit und war bis 1950 eine Kleinstadt.
Ja, unsere Reiseleiterin für Luoyang lebt in dieser Stadt. Auf der Fahrt im Bus zum Shaolin-Kloster (nächster Bericht) sprach sie über die grossen Sorgen, Ängste und Probleme welche nicht nur Luoyang sondern das ganze Land betreffen. Die Pandemie und 40 jährige, rasante wirtschaftliche Entwicklung haben grosse Spuren hinterlassen. Zu viele Immobilien sind auf dem Markt, zum Teil nicht fertig erstellt, grosse Arbeitslosigkeit in den Städten, explodierende Energiepreise und viele stillgelegte Industrieanlagen. Viele Konzerne lagern ihre Produktionen zum Beispiel nach dem günstigeren Vietnam aus. Nicht verwunderlich, dass die Wirtschaftslage in Schieflage geraten ist. Während drei Jahren verdienten die Menschen kaum Geld und erhielten keinen Ausgleich. Die Sparschweine mussten herhalten, damit die anfallenden Lebenskosten bezahlt werden konnten. Jetzt müssen die Ersparnisse erst mal wieder aufgestockt werden. Das Geld liegt nicht mehr so locker in den Händen...sofern Einkünfte wieder kommen. Ja sieht eher pessimistisch in die nahe Zukunft ihres Heimatlandes.Okumaya devam et







