• Ein toter Kaiser und seine Beschützer

    12 августа 2024 г., Китай ⋅ ☁️ 27 °C

    Xi'an soll die Grossmutter der Städte sein, Peking ein Teenager und Shanghai ein Embryo im Mutterbauch. Dieser Scherz hört man oft in Xi'an. Tausend Jahre lang war die Stadt das Rom Ostasiens - Kapitale des chinesischen Weltreichs. Die Spuren ihres alten Ruhms sind noch heute zu erkennen. Am eindrücklichsten an der Terrakotta-Armee des ersten Kaisers.
    Dies war für uns natürlich ein Muss. Vorgängig besuchten wir die Manufaktur für Terrakotta Krieger Kopien. Bevor wir durch die Verkaufsräume geschleust wurden, gabs von einer Dame eine kurze Führung. Sie zeigte uns anhand von Beispielen mit welchem Aufwand die handgefertigten Krieger hergestellt werden. Erstaunlich, mit welch feinen Details die Figuren gefertigt werden. Je nach Kopfbedeckung oder Rock kann man die Soldaten nach Truppengattung und Rang unterscheiden. Inklusive General und Kaiser.
    Ein "Kaiser" für zu Hause mit Zertifikat haben wir uns erstanden. Nach diesem kurzen und interessanten Einblick gings dann gleich weiter zum gigantischen Ausstellungsgelände mit diversen Hallen der Terrakotta-Armee. 7000 überlebensgrosse Terrakotta-Krieger bewachten teils mit Pferden, das kaiserliche Mausoleum und schützten es gen Osten, denn von dort drohte die Rache all der vom Ersten Kaiser Qin Shihuangdi ins Jenseits beförderten Könige, deren Reiche er hatte vernichten lassen. Die Anlage zählt heute zum Welterbe der UNESCO.
    Da standen nun die max. 65'000 täglichen BesucherInnen. Kopf an Kopf, Körper an Körper, Schweiss überall...hinfallen wäre lebensbedrohlich geworden. Wir wurden mehr oder weniger in die "Grube 1" geschoben. Die von einem gewölbten Dach im Stil einer Bahnhofshalle geschützte Grube (230 m lang, 62 m breit) ist die grösste und würde den besten Eindruck von der Soldaten- Aufstellung bieten, wenn man dann über die Menschenköpfe hinweg sehen könnte. Peter und ich wollten nur noch raus...beim ersten erreichbaren Notausgang verliessen wir das Gebäude.. Ein zwei Fotos auf Zehenspitzen gemacht bleiben uns als Erinnerung aus der Haupthalle. In "Grube 2" war das Gedränge nicht mehr so schlimm, aber ohne Ellenbogen gings auch da nicht. Immerhin konnten wir hier Figuren, Waffen u.Ä. aus der Nähe sehen.
    Nur ein kleiner Teil der Figuren ist freigelegt und restauriert. Die aufwendigen Verfahren und Arbeiten gehen nur schleppend voran.
    Für ein zwei Stunden erholten wir uns im Hotel. Etwas gestärkt zogen wir nochmals mit den Reiseteilnehmern los. Yong Zhi begleitete uns Downtown ins muslimische Viertel. Während 1,5 Stunden schlenderten wir durch die stark belebten, touristisch angehauchten Gassen und Geschäfte. Danach gings ins Zentrum von Xi'an. Langsam zog die Nacht über die Stadt hinein. Überall brannten bunte Laternen. Menschenmassen, wohin das Auge reichte. Einmal mehr, liessen sich Frauen und Männer in historischen Gewändern ablichten. Dies scheint ein grosses Business in Chinas Städten zu sein.
    Wir wollten nur eines: Die abendlich stattfindenden Wasserspiele zu Gemüte führen...mit der gesamten hier versammelten Menschenschar. 🥴
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