• Für unsere Sicherheit

    25 августа 2024 г., Китай ⋅ ☁️ 19 °C

    Für die heutige Fahretappe kamen von der " Rennleitung " besonders viele Hinweise. Die Strecke führte zum zweiten Mal durch die Provinz Xinjiang. Die Provinz macht ein sechstel der Gesamtfläche von China aus und ist mit 70% durch muslimische Uiguren bevölkert. Seit es im Jahr 2013 in Ürümqi zu blutigen Unruhen kam, ich berichtete bereits Ende Juni darüber, sind verschärfte Polizei- und Überwachungskontrollen an der Tagesordnung.
    Reservekanister mussten geleert und das Betanken unserer Fahrzeuge rechtzeitig geplant werden, da die Tankstellendichte deutlich abnimmt. Die Zufahrt an die Zapfsäulen ist durch eine Barriere abgesichert. Einlass erhält man oft erst gegen Vorweisung des Passes.
    An der Grenze zur Provinz Xinjian mussten wir das Fahrzeug verlassen und ins Polizeigebäude gehen. Eine genaue Passkontrolle mit Gesichtserkennung erfolgte durch sehr freundliche Polizisten.
    Danach durften wir die Autobahn nicht mehr verlassen und ein Fotografierverbot aller militärischen und polizeilichen Einrichtungen explizit erwähnt. Bei Polizeikontrollen wurden wir von der Reiseleitung ermahnt, möglichst nur das chinesische Nummernschild und den Pass zu zeigen, den Führerschein nur auf ausdrückliche Nachfrage. Ruhe und Geduld zu bewahren. Wir rechneten damit, dass wir eventuel wieder im Konvoi fahren mussten, auch dass die Laptops und Smartphones auf verdächtige Inhalte durchsucht werden. Dies alles nur zu unserer Sicherheit, gemäss Yong Zhi; und falls es zu einem Zwischenfall käme, würde dies für den jeweiligen Polizeichef unangenehm werden und bis zu seiner Entlassung führen.
    Die wenigen Kontrollen waren auf die Pässe und das Nummernschild beschränkt. Die Vorsichtsmassnahmen etwas gelockert, laut Yong Zhi. Es verbleiben noch ~2500 Kilometer bis an die kirgisische Grenze durch diese Provinz.
    Die Autobahn erwies sich als mehr oder weniger eine einzige Baustelle. Dies besonders mühsam bei so vielen schwerstbeladenen und weitausladenden Lastwagen. Oft führten sie noch zusätzlich, zu ihrer mit Planen zugeschnürten Fracht, im Huckepack mehrere PWs mit.
    Am frühen Nachmittag erreichten wir Hami (auf Uigurisch Kumul). Die " kleine" Stadt zählt ungefähr 472'000 Einwohner und ist berühmt für ihre köstlichen Zuckermelonen. Hami war eine wichtige Station für Reisende vergangener Zeiten auf der Seidenstrasse.
    Vom Hotel wurden wir freundlich mit den berühmten Zuckermelonen empfangen. Eine erfrischende und willkommene Geste bei der drückenden Hitze weit über der 30° Grad-Marke.
    Den Abend verbrachten wir zusammen in der Reisegruppe bei einem gemeinsamen uigurischen Nachtessen. Der Unterschied zur chinesischen Küche liegt aus meiner Erfahrung darin, dass es kein Schweine- und mehr Lammfleisch gibt und ev. etwas weniger " hot" ist.
    Von der Stadt Hami habe ich nicht viel mitgekriegt. Wegen der Hitze blieb ich im Hotelzimmer schrieb und unterhielt mich per Videocall mit unserer Tochter. Peter besuchte kurz den Park, neben der Hotelanlage.
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